32.Ein Teil seiner Vergangenheit.

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Müde öffnete ich meine Augen ein Stück weit und blickte sofort in das schlafende Gesicht von Jackson,welcher so friedlich und entspannt neben mir schlief.
Dieses Bild ließ mir ein Lächeln über meine Lippen huschen und verursachte ein angenehmes Kribbeln an meinem Körper als ich feststellte,dass ich dicht an ihm gekuschelt war und er einen Arm um mich gelegt hatte.Ich musterte jeden Zentimeter seines Gesichts und musste wie so oft feststellen,dass er einfach unbeschreiblich schön ist.
"Mach ein Foto.Das hält länger."Ertönte die tiefe und raue Stimme von Jackson,welcher gerade dabei war sein Gesicht in meine Halsbeuge zuvergraben.
Das Kribbeln intensivierte sich und mir wurde immer wärmer,derweil ich meine Augen schloss und jede einzelne Sekunde genoss,in der er neben mir lag.Bis mir einfiel was er zu mir gesagt hatte und ich ruckartig meine Augen öffnete.Fuck,war das peinlich!Auf der Stelle errötete ich leicht und haute mir innerlich gegen meine Stirn,dass ich so blöd war.
Seit wann mache ich bloß sowas?!
Dieser Junge stellt mein ganzes Leben auf den Kopf.
Ich weiss nicht einmal was dieses seltsame aber dennoch angenehe Kribbeln ist,wenn wir uns berühren.
"Ich war das nicht!"Nuschelte Jackson im Schlaf vor sich hin,während er unruhig seine Augen zusammenkniff und sich anspannte.
"Ich muss zu ihr,lasst mich los!"Sagte er auf einmal deutlicher und mit hörbarer Panik,derweil er anfing etwas um sich zuschlagen.
Sofort rüttelte ich besorgt an sein Schulter"Jackson,wach auf!"Kam es dennoch ruhig von mir.Doch er wachte nicht auf.
"Jackson,steh auf!"Sagte ich nun lauter und rüttelte stärker,während ich mich aufsetzte und leichte Verzweiflung sich in mir breit machte.Plötzlich setzte er sich schwer atmend auf und blickte sich im Raum um,bis sein Blick an mir hängen blieb und er sich etwas ruhiger,mit seinen Händen durch sein Gesicht fuhr.
"Jackson was hast du geträumt?"Fragte ich ihn vorsichtig.
Er schaute mir in die Augen,doch es kam keine Antwort.
Einige Minuten herrschte Stille,bis meine Stimme sie durchbrach "Jackson du kannst mir vertrauen und manchmal hilft es einem,über die Sachen zureden,die einen belasten."Kam es warm lächeld von mir,während ich meine Hand auf seinen Oberarm legte.
Immer noch keine Antwort.
Das hat kein Sinn,er würde es mich sowieso nicht sagen.
Also stand ich seufzend und mit dem brennenden Schmerz an meinen Fußsohlen auf.Ich war gerade langsam und vorsichtig auf dem Weg ins Badezimmer,um mich frisch zu machen,als ich die leise aber feste Stimme von Jackson,hinter mir wahrnahm "Ich habe von ihr geträumt."Ruckartig blieb ich stehen und wieso fühlt sich mein Herz so an,als ob sich unzählige Nadeln hineinbohren würden,bei dem Erkenntnis,dass er von einem Mädchen geträumt hat?
Ich drehte mich um und lief langsam auf ihn zu "Was hast du genau geträumt? "Fragte ich ihn,als ich mich wieder auf mein Bett setzte.
"Von dem Tag,als ich sie Tot auffand."
Antwortete er mich Gedankenverloren.
"Jackson von wem redest du und was ist an diesem Tag passiert?"
Kam es vorsichtig,mit einem Hauch Besorgnis von mir.
"Wir wollten an dem Tag zusammen etwas unternehmen und ich ging zu ihr nachhause,um sie von da abzuholen.Als ich,zum fünften Mal an ihrer Tür klingelte öffnete,sie mir noch immer keiner,was mich dazu brachte den Ersatzschlüssel,der unter der Fußmatte lag zunehmen.
Sie hatte mir damals gezeigt wo er lag,damit ich ins Haus reinkomme,wenn es einen Notfall gibt und sie oder jemand aus ihrer Familie ,die Tür gerade nicht öffnen konnte.
Also machte ich die Tür auf und trat ins Haus rein.
Ich rief mehrmals ihren Namen und als ich in die Küche kam sah ich sie.
Meine beste Freundin lag mit einer aufgeschlitzten Kehle,tot am Boden,während sie ein blutverschmiertes Messer in der Hand hielt und eine Blulache,die von ihrem Hals ausging,zusehen war.
Ich stand perplex vor ihrer Leiche,bis ich verzweifelt ihren Namen schrie und anfing zuweinen.
Ich bekam nichts mehr mit und spürte nur noch die Leere in mir,welche von dem Schmerz zerfressen wurde,welcher sich in mir breit machte.
Ich lief zu ihr und setzte mich auf meine Kniee,auf die ich dann ihren Kopf legte und ihr leicht auf ihre Wange schlug,in der Hoffnung,dass sie ihre Augen aufmachen würde.
Doch nichts der Art passiert.
Immer mehr Tränen rannten damals mein Gesicht runter,derweil ich ihr das Messer aus der Hand nahm."
Er machte ein Pause und ich unterbrach ihn kein einziges Mal,bei seiner Erzählung.
Nachdem er tief eingeatmete hatte fuhr er mit gebrochener Stimme fort.
"Kurz darauf stürmten Polizisten in die Küche und zerrten mich gewaltsam von Sky weg,meiner besten Freundin.
Ich schrie immer lauter,dass sie mich loslassen sollten,da ich zu ihr musste,doch sie ließen mich nicht los.
Bei jeden Schrei,der meinen Mund verließ,wurde die Verzweiflung größer,doch sie beachteten dies nicht und nahmen mich mit aufs Revier,nachdem ein Krankenwagen da war.
Alle dachten,dass ich sie umgebracht hatte und niemand von diesen Missgeburten hatte mir gelaubt,dass es Suizid war.Nicht einmal mein eigenener Vater.
Das war auch der Grund wieso ich damals in die Psychatrie kam."
Sprach er zum Ende hin immer leiser,doch den Hass in seiner Stimme konnte man nicht überhören.
"Wieso hatte sie Suizid begangen?"Flüsterte ich ihm immer noch schockiert zu.
"Sie hatte Depressionen,da ihr Stiefvater sie immer schlug und mehrmals am Tag vergewaltigte,während ihre Mutter nur zuschaute und nichts dagegen machte."Hauchte er kaum hörbar,mit einer hasserfüllten Stimme.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte und umarmte ihn einfach innig.
"Es tut mir so Leid."Nuschelte ich in seine Halsbeuge und sah,wie sich eine Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete.
Aber wieso?
Nach ein paar Sekunden erwidert er meine Umarmung und schlang seine Arme fest um meine Hüfte.
So saßen wir nun hier,Gedanken verloren,während wir uns innig umarmten und der Raum von einer angenehmen Stille erfüllt wurde,wobei keiner daran dachte sich aus der Umarmung zulösen.
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Zu der Geschichte von Jackson wird es möglicherweise noch ein Flashback geben haha.
Hoffe ihr hattet viel Spaß beim lesen.

~Lea

Mein Stiefbruder der Psychopath.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt