30.Wie ist das passiert?

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PoV.Jackson

Wie angewurzelt stand ich im Türrahmen und schaute sie an.
Mein Körper fühlte sich taub an und mein Herz fühlte sich so an,als ob gerade unzählige Nadeln hinein stachen,als ich sah wie Lea halb bewusstlos am Boden lag und ihre Haut Kreide bleich war,derweil Blut aus ihren Fußsohlen floß und Glasscherben auf dem Boden lagen,die sich zum Teil in ihre Fußsohlen gebohrt hatten.
Ich löste mich aus meiner Starre und lief auf sie zu,bevor ich mich vor sie hin hockte und sah,dass ihr stumm Tränen aus den Augenwinkel floßen.
Wasser,welches auf den Boden ausgekippt wurde,vermischte sich mit ihrem Blut,welches von ihren Fußsohlen kam.
Ich klatschte Lea ein paar mal leicht gegen ihre linke und ihre rechte Wange "Was ist hier passiert?"Fragte ich sie ein bisschen perplex,wobei ich schon wusste,dass keine vernünftige Antwort kommen würde,was dann auch der Fall war,da sie nicht einmal auf meine Worte reagierte.
"Was ist mit ihr los?!"Sprach mich die Angestellte panisch von der Seite an,worauf ich nicht reagierte.
Stattdessen Atmete ich tief durch,um ruhig zu bleiben und hob Lea vorsichtig und langsam ist Brautstil hoch.Sie hing regungslos auf meinen Armen,während ich sie in ihr Zimmer brachte."Alles wird gut."flüsterte ich ihr beruhigend zu,als ich sie behutsam auf ihr Bett legte.
Ich rannte schnell ins Badezimmer und holte einen Erste Hilfe Kasten,sowie zwei Handtücher,wobei ich eins davon nass machte.
Ich sprintete zurück zu Lea und legte erstmal das trockene Handtuch unter ihre,noch immer ein bisschen blutenden Füße.
Das nasse Handtuch faltete ich zusammen und legte dieses dann auf ihre viel zu warme Stirn.
Was ist mit ihr los?
Nachdem ich eine Pinzette aus dem Erste Hilfe Kasten genommen hatte,hockte ich mich vor das Bettende und fing vosichtig und etwas zörgerlich an,die Scherben aus Leas Fußsohlen zuziehen,wobei sie hin und wieder mal zusammenzuckte und ein leises,sowie schmerzvolles Zischen von sich gab.
Jeder schmerzverzerrte Laut der von ihr kam,war jedes mal aufs neue ein kleiner Stich in mein Herz.
Aber wieso?
Einer der vielen Gründe wieso ich Menschen folter ist,dass ich diese Laute hören will und hier muss ich nicht einmal großartig was dafür tun,um solche Geräusche zuhören aber wieso tut es mir in meinem Herzen weh,wenn diese Laute von Lea kommen?
Wieso will ich ihr nicht wehtun?
Ein kleiner und schwacher Schrei ertönte,als ich die größte Scherbe rauszog und dieser riss mich auch aus meinen Gedanken.
Ich sah sofort zu ihrem Gesicht und konnte Tränen erkennen,die nacheinander über ihre weichen Wangen liefen,dennoch verzog sich ihr Gesicht kaum und sie schaute monoton auf die Scherben,die ich auf einem Tuch zur Seite legte.
Ich stand auf und ging mit schnellen Schritten zu ihr,wo ich ihr dann meine Hände an ihre kalten Wangen legte und sanft,mit meinen Daumen ihre Tränen wegwischte,während ich sie aufmunternd und warm anlächelte.
Wieder einmal ging ich ans Bettende und hockte mich wieder vor ihre Füße,nachdem ich Desinfektionsmittel,eine Salbe und zwei Verbände aus dem Kasten genommen hatte.
Ich sprühte das Desinfektionsmittel auf die Wunden,wobei sie wieder zusammenzuckte und schmerzverzerrt zischte.
Das brennen ließ schnell nach und nun schmierte ich ihr die Salbe auf ihre Wunden,als auch dies getan war,wickelte ich jeweils einen Verbannt um ihren linken und ihren rechten Fuß.
Als ich wieder zu ihr schaute,bemerkte ich wie sich ihre Brust regelmäßig hebte und senkte,derweil ihre Augen geschlossen waren und ihr Atem gleichmäßig zuhören war.
Um sie nicht aufzuwecken ging ich leise aus ihrem Zimmer raus und schloß kaum hörbar die Tür hinter mir.Ich machte mich auf den Weg in die Küche,wo ich dann schon eine Angstellte sah,die alles sauber machte.
Als sie sich zu mir drehte,erkannte ich,dass es auch die Angestellte war,die mich zuvor hektisch in die Küche gerufen hatte.
"Was macht Ms.Thomson gerade?"Fragte sie mich zögerlich und murmelte dabei.
"Sie schläft."Antwortete ich kalt und holte mir eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank,bevor ich rauf in mein Zimmer ging.
Dort angekommen,ging ich auf meinen Balkon und zündete mir eine Zigarette an.
Ich lehnte mich an das Gitter,wärend ich an meiner Zigarette zog und den Rauch dann in die Luft bließ,wobei ich den violetten Himmel,mit orangenen Akzenten betrachete und die Sonne beim untergehen beobachtete,derweil der warme Wind meine Haut streifte und ich eine leichte Gänsehaut bekam.
Was ist mit Lea passiert?
Als wir nachhause kamen war noch alles gut und nach vierzig Minuten in denen sie die meiste Zeit geduscht hatte,passiert sowas.
Mir fielen so viele Fragen ein,doch ich hatte keine Antworten auf sie.
Seit wann bin ich so?
War eine dieser Fragen,denn bevor Lea in mein Leben kam war alles anders.
Ich war zu allen kalt und behandelte jeden Menschen gleich.
Ich hasste alle und wollte alleine sein,doch seit dem sie da ist will ich sie beschützen und will,dass es ihr gut geht.
Weiter dachte ich darüber nicht nach,da ich nach einem letzten Zug an meiner Zigarette,diese in meinen Aschenbecher warf und wieder rein ging.
Ich wollte gerade wieder aus meinem Zimmer rausgehen,als mir ein altes Foto meiner Mutter in meine Augen stach,welches auf meinem Bett lag.
Ich ging zu meinem Bett und nahm das Bild in meine Hände.
Eine Frau mit langen und braunen Haaren schaute mich durch ihre dunklen,fast schwarzen Augen an,während sie herzlich lächelte.
Sofort erkannte ich die Ähnlichkeit zwischen uns und war wie so oft dankbar keinerlei Ähnlichkeit zu meinem Vater zuhaben.
"Mr.Black?"Ertönte die Stimme eines Angestellten,welcher mich aus meinen Gedanken riss.
Ich drehte mich zu ihm "Ja?"Fragte ich ihn monoton.
"Soll das Essen jetzt serviert werden?"Sprach er gespielt höflich weiter.
"Nein."Kam es kalt von mir während ich meine Augen verdrehte.
Der Angestellte verließ den Raum und ich schaute mir ein letztes mal das Foto meiner Mutter an,bevor ich es auf meinen Couchtisch legte und ins Bad ging,um zum zweiten mal an diesem Tag zu duschen,da ich etwas Blut abbekommen hatte.

Mein Stiefbruder der Psychopath.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt