XI.

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PoV Felix

Changbin stand direkt vor mir. Ich konnte seinen Atem spüren, so dicht stand er vor mir. Ich hielt meinen Atem an. Mein ganzer Körper waren ein einziges Chaos. Ich könnte es noch nicht Mal beschreiben, so viel spielte sich gleichzeitig in meinem Körper ab.

„Hallo, ich bin Seo Changbin.“ durchbrach er die Stille. Fast hätte ich mit 'Ich weiß' geantwortet konnte mich jedoch noch rechtzeitig mit einem „Mein Name ist Lee Felix“ retten und atmete tief aus.
Es entstand eine unangenehme Stille. Keinem von beiden schienen die rechten Worte einzufallen, mit denen sie die Stille verdrängen könnten.
Immer wieder fand ich einen Ansatz, verwarf ihn jedoch wieder. Changbin schien es nicht anders zu gehen, aber er hatte es auch schon aufgegeben und musterte ihn.

Mir fiel die perfekte Frage ein und als ich gerade den Mund geöffnet zu einem neuen Satz...

*Ding*

Unsere große Pause war vorbei. Ich konnte es nicht fassen. Ich hatte die perfekte Gelegenheit ihm näher zu kommen, aber ich habe sie mir verbaut. Enttäuscht schloss ich meinen Mund bevor ich doch noch ein 'Wie geht es dir?' über die Lippen brachte. Bereit mich abzuwenden sah ich ihn ein letztes Mal an. Ich überwand meinen Drang ihn noch länger anzustarren und wand mich zum gehen. Ich ließ meinen Kopf leicht hängen. Meine Gedanken waren komplett leer. Ich konnte nicht mal wütend auf mich sein.

Nach ein paar Schritten hörte weitere Schritte. Wahrscheinlich nur meine Freunde, die mich zum Unterricht begleiten. Nur hatte ich eine Sache vergessen. Meine Freunde sind schon längst gegangen. Um genau zu sein sind sie gemeinsam mit Changbins Freunden in die Mensa zum Essen gegangen.

Ich lief weiter und hielt geradewegs auf den Klassenraum zu.
Eine Hand schloss sich um mein Handgelenk und hinderte mich am weiter gehen. Die Hand war zwar eisig kalt, aber dennoch fühlte sie sich wunderschön an. Der Griff um mein Handgelenk verstärkte sich und ich drehte mich um nur um wie so oft in die schönsten Augen zu sehen, die es überhaupt gibt.

Geschockt ließ ich mich von ihm mitziehen. Wir gelangten ins Erdgeschoss. Um genau zu sein befanden wir uns im Raum mit einem Tischkicker und einer Tischtennisplatte. An den Wänden hingen Bilder, welche von den Schülern gemalt worden sind. Dieser Raum wurde nur selten von Schülern genutzt.

Gerade als ich mich umdrehen wollte wurde ich mit dem Rücken gegen die Wand gepresst. Ich riss meine Augen weit auf und keuchte auf. Der Stoß nahm mir für kurze Zeit die Luft und der Schmerz zuckte meinen Rücken entlang. Changbin drückte mich fest gegen die Wand und kam mit seinem Gesicht immer näher. Meine Atem wurde immer mehr zum Keuchen.

Ich spürte seinen warmen Atem an meinem Ohr. Kaum hörbar zischte er in mein Ohr „Ich weiß nicht was du mit mir machst. Es ist deine Schuld.
Ich hasse dich.
Ich hasse dich für das, was du mit mir machst.“
Mit diesen Worten schlug er mir in den Magen. Ich krümmte mir vor Schmerz, während mir die Luft zum Atmen fehlte. Aus meiner gekrümmten Haltung wurde ich hochgerissen und mit einem heftigeren Stoß als vorhin gegen die Wand gepresst. Er schlug mir weitere sechs Mal in die Magenkuhle. Mein Magenbereich war ein einziger glühender Schmerz. Ich zitterte und sank langsam die Wand runter, während mir heiße Tränen das Gesicht runter liefen. Changbin betrachtete mich ein letztes Mal und verschwand.

Erst als ich mir komplett sicher war, dass er sehr weit weg war, stand ich unter enormen Schmerzen auf. Ich krümmte mich sofort wieder und stöhnte auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging ich los. Mein Keuchen hallte im Raum wieder. Mit der Zeit wurden meine Schmerzen erträglicher. Sie wurden nicht unbedingt besser, aber ich konnte damit gehen. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass Changbin mich geschlagene 7 Minuten geschlagen hatte. Klang nicht viel, aber die Auswirkungen waren enorm. In 2 Minuten musste ich es in den Klassenraum schaffen.
Ich wischte mir meinen Ärmel übers Gesicht und lief so schnell es mir möglich war los. Mein Körper brannte höllisch.

Keuchend riss ich die Klassentür auf. Kein Lehrer zu sehen. Gut.

Alle starrten mich an. Mit gesenktem Blick lief ich auf meinen Platz. Ich konnte die Blicke meiner Freunde förmlich auf meiner Haut brennen fühlen. Ich ignorierte sie.

~~~

Durch die erlösenden Worte des Lehrers wurde ich aus meiner Arbeit gerissen. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, aber ich sprang auf, stopfte alle Sachen in meinen Rucksack und preschen los. Mein Körper protestierte, aber ich versuchte es bestmöglich zu ignorieren. Die Blicke meiner Freunde verfolgten mich und nur wenig später folgten mir auch ihre Schritte. Ich lief nur noch schneller bis ich erschöpft und vor Schmerz zusammen brach. Ich befand mich im Tischtennisraum. Ich hoffte meine Freunde würden mich nicht finden. Sie würden Fragen stellen. Ich konnte es ihnen einfach nicht erzählen.
Es ging nicht.

Ich wartete geschlagene 10 Minuten bis ich mich langsam erhob.
Ich musste zu Frau Won. Sonst würde alles nur noch schlimmer werden, wenn ich ihre sogenannte "Wiederholung vom Unterricht" verpassen würde. Besser bekannt als Nachsitzen.

~~~

In ungefähr 5 Minuten beginnt das Nachsitzen. Ich stand unschlüssig vor der Tür. Vorsichtig öffnete ich sie. Niemand zu sehen.
Langsam und vor Schmerz gekrümmt lief ich in den Raum. Meinen Blick hatte ich stets zu Boden gesenkt.

Ein geschocktes Keuchen ließ mich abrupt aufsehen. Zu schnell für meinen Körper. Ich stöhnte leise auf.

Mein Blick wanderte langsam in die letzte Reihe des Klassenraums.
Mir stockte der Atem.

Das hatte mir gerade noch gefehlt.

In der letzten Reihe, welche von der Tür aus nicht sichtbar war, sah ich Seo Changbin.

But Why?!   ×>Changlix< Fanfiction German×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt