XLII.

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PoV Changbin

Felix und ich waren gemeinsam auf dem Weg zur Schule. Je näher wir an die Schule heran kamen, desto mehr spürte ich wie Felix sich verspannte.
Bevor ich seine Hand beruhigend drücken konnte, löste Felix seine Hand von meiner und schob sie rasch in seine Jackentasche. Den Blick hielt er gesenkt. Er war drauf und dran, los zu eilen, aber ich konnte ihn noch rechtzeitig am Arm festhalten. Felix drehte sich verwirrt um, jedoch hatte ich ihn im nächsten Moment schon dicht an mich gezogen und drückte meinen Kopf gegen seine Schulter.
Ich schloss die Augen und atmete einmal tief durch.
Mein Herz raste.

Der Moment schien ewig zu wären, jedoch wurde er durch ein Räuspern durchbrochen, wodurch er viel zu kurz wurde. Abrupt löste ich mich von ihm und drehte mich in die Richtung, aus der das Räuspern kam.
Unweit von uns entfernt stand meine "Freundin". Mein Herz blieb mir gefühlt stehen.
Jetzt wird es ernst.
Es gibt kein zurück mehr.
Das heißt jetzt oder nie und die Konsequenzen ertragen.

Ich griff nach Felix und zog ihn ein Stück mit mir mit. Diesen Moment konnte ich allein nicht durchstehen. In einem sicheren Abstand, der sich in Hörweite befand, ließ ich Felix stehen. Aus den Augenwinkeln konnte ich schon die Blicke der Menge spüren wie sie an uns klebten.

„Na was ist denn hier los?“, meine "Freundin" kam hämisch grinsend näher zu mir. „Das wird deinen Eltern aber gar nicht gefallen.“ Ihr Grinsen wurde breiter und sie sah mich herausfordernd an. Sie wusste genau, dass ich nicht wirklich etwas gegen sie in der Hand hatte. Es machte mich wütend.

Ich atmete tief ein und aus und ballte meine Hände zu Fäusten. Danach löste ich sie wieder und sah ihr direkt in die Augen. „Weißt du, das ist mir so ziemlich egal“, ich lächelte sie falsch an. „Das wäre es mir an deiner Stelle aber nicht“, erwiderte sie und trat noch einen Schritt näher. „Ich denke nicht, dass du dir im Bilde darüber bist was passieren wird, wenn du dich widersetzt. Dir wird das Gleiche passieren wie ihm“, sie ruckte ihr Kinn in Felixs Richtung und sah mich eindringlich an. „Dazu wirst du noch alles verlieren.“

Ich kochte innerlich vor Wut.
„Weißt du, zufälligerweise hat er auch einen Namen. Felix ist das Einzige auf dieser verdammten Welt, was mich hält und glücklich macht. Er ist das Einzige, was ich in meinem Leben brauche. Da ist es mir egal was für einen Preis ich dafür zahlen muss, um ihn in meinem Leben zu behalten.

Ich würde dafür alles geben.
Ich lasse ihn mir nicht nehmen.
Ich werde ihn beschützen.
Um alles in der Welt, würde ich das tun.“

Herausfordernd sah ich sie an.
Sie wollte gerade ansetzen, um etwas zu sagen, jedoch unterbrach ich sie sofort.
„Ich mache mit dir Schluss.“

Sie riss ihre Augen auf und starrte mich an. Dieser Ausdruck verflüchtigte sich schnell und sie funkelte mich böse an.
„Das wird dir nicht gelingen.
Das wirst du nicht können.“

Ich unterbrach sie erneut und dieses Mal heftiger.

„Ich. Mache. Mit. Dir. Schluss.
Daran lässt sich nichts ändern!
Du hast das schon richtig verstanden!

Du kannst mir nichts mehr.
Ich werde ihn nicht aufgeben.
Ich würde alles für ihn geben.“

„Das wirst du bereuen.
Die Konsequenzen werden hart.
Du weißt genau, dass du das nicht aushalten wirst, aber du hast es so gewollt“,
mein Magen zog sich bei diesen Worten zusammen.
Sie sah mir lange in die Augen bevor sie sich umdrehte und verschwand.
Ein Schauer durchfuhr meinen Körper.

Danach rauschten die Ereignisse vor meinen Augen an mir vorbei.
Ich nahm kaum etwas war.

Alles ging so schnell und ehe ich mich versah, stand Felix in der Mitte des altbekannten Kreises.
Im nächsten Moment würde sich alles erneut abspielen.

PoV Felix

Ich zuckte zusammen.

Ich versuchte mich los zu reißen.

Ich spürte den alten Schmerz.

Die Faust raste auf mich zu.

Ich erwartete schon den stechenden Schmerz und schloss meine Augen. Die Faust raste auf mich zu, jedoch erreichte sie mich nicht. Zitternd öffnete ich die Augen. Jemand hatte die Faust vor mir abgefangen.

Vor mir stand Changbin, der sich schützend vor mir aufgebaut hatte. Er hielt den Arm der Person und drückte fest zu. Changbin schleuderte den Arm mit Wucht zur Seite und funkelte die Person wütend an. „An deiner Stelle würde ich es gar nicht erst versuchen“, knurrte Changbin. Die Person wich etwas zurück, jedoch drängten weitere Leute des Kreises vor.

Changbin erhob wieder das Wort.
„Das Gleiche gilt für euch alle.
Ich werde nicht zulassen, dass ihr ihn weiter verletzt.
Egal was ihr von mir denkt.
Egal was ihr davon haltet.
Egal welche Konsequenzen das für mich hat.
Ich werde ihn beschützen.“

Damit stürzte sich Changbin auf die Personen, die es darauf angelegt hatten und seine Worte missachteten.

~~~

„Changbin, ist alles gut?“, besorgt fragte ich Changbin erneut. Wir konnten der Menge entkommen und sind anschließend in einem Park gelandet. Von seiner Aktion hatte Changbin ordentlich etwas abbekommen, jedoch hielt ihn nichts davon ab, die meisten der Personen noch schlimmer zu zurichten. Mir dagegen ist fast nichts passiert.

„Ja, es geht schon wieder.“
„Du hättest das nicht für mich machen müssen. Du musst nichts für mich riskieren.“ Ich sah Changbin in die Augen. Er erwiderte den Blickkontakt und hielt ihn fest.
„Eigentlich müsste ich noch viel mehr für dich tun...“

Changbin wand kurz den Blick ab, aber wand sich mir schnell wieder zu.
„Ich müsste so vieles mehr für dich tun. Du hast das alles nicht verdient. Ich habe daran Schuld...“

„Changbin, du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Auf das, was du für mich in der Gegenwart getan hast, auf das kommt es an.
Auf das, was die Zukunft uns bringt wird es ankommen.
Die Vergangenheit ist abgeschlossen.
Das Einzige, was du tun kannst, ist ebenfalls mit der Vergangenheit abzuschließen.
Auch wenn du mir das nicht hundertprozentig glaubst, aber ich habe dir verziehen.
Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen.“

Ich sah ihm tief in die Augen.
„Das habe ich wirklich.“

„Felix, du bist einfach zu gut für mich.
Du solltest nicht...“, ich unterbrach ihn, indem ich meine Hand hob und meinen Zeigefinger vor seine Lippen hielt. So verweilte ich kurz und zog anschließend meine Hand wieder zurück. Changbin sah mich mit großen Augen.
Ich lächelte ihn an.

Changbin erwiderte schwach das Lächeln und zog mich zu sich heran. Er hielt mich fest. Ich hielt ihn ebenso fest. So standen wir also in der Mitte eines Parks. Alles um uns herum war ruhig.

Leise konnte ich Changbin flüstern hören:

„Ich werde dafür sorgen, dass es dir gut gehen wird.

Ich verspreche dir, dass dich niemand mehr verletzen wird.

Ich werde mein Bestes geben, um dich zu schützen.“

~♥~

But Why?!   ×>Changlix< Fanfiction German×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt