XXVII.

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PoV Felix

Irgendwann kam ich wieder zu mir.
Wer weiß, wie viel Zeit vergangen ist.

Noch immer bisschen benommen setzte ich mich in einem Bett auf. Die Schleier vor meinen Augen klärten sich langsam auf und meine Umgebung war wieder klar zu erkennen.
Nebenbei bemerkte ich, dass ich mich in einer mir unbekannten Umgebung befand.

Weiße Wände.
Weiße Möbel.
Weiße Bettwäsche.
Alles in weiß.

Die Farbe stach mir schon gefühlt meine Augen aus und der Geruch ätzte sich in meine Nase.
Die Erinnerungen brannten sich in mein Gedächtnis.

Das schreit ja förmlich nach Krankenhaus.

Ich seufzte tief.

Da frage ich mich nur zwei Sachen.
Warum?
und
Wie?

Da ich mir diese Fragen nicht selbst beantworten konnte, versuchte ich sie mir auf anderem Wege zu beschaffen.
Diese anderen Wege bestanden aus beobachten und warten. Irgendwann wird mich schon jemand holen, stimmt's?

Aus meiner Umgebung konnte ich nichts schließen. Alles unauffällig.
Zumindest bis mein Blick auf den kleinen weißen Nachtschrank neben mir fiel.

Normalerweise findet man einfach nichts vor. Reine Leere.
Ich fand aber wieder Blumen vor.
Veilchen und eine versteckte Diestel mittendrin.
Ich schnaubte nur und wollte meinen Kopf schon abwenden, als mir ein kleines Stück Papier etwas verdeckt auffiel.

Ich streckte mich danach. Erstaunlicherweise verspürte ich keinerlei Schmerz. Ein gutes Zeichen dafür, dass sie mich bis zum Rand mit Schmerzmitteln vollgepumpt haben.

Als ich es gegriffen bekommen habe, faltete ich das Blatt auseinander.
Eine fast säuberliche perfekte Schrift fand ich vor.

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Wenn du nur wüsstest.

Hinter den Kulissen spielt sich meist mehr ab, als man bei der Sicht auf die Bühne vermuten würde. Nicht alles ist offensichtlich und nicht jedermann ist es bestimmt, einen Blick hinter die Bühne zu werfen.
Das Wichtigste liegt im Verborgenen.
Nicht ohne Grund.

So ist es doch ersichtlich, wer sich hinter dem Ganzen befindet, aber die Beweggründe sind niemandem bekannt.
Sie liegen im Verborgenen.
Gut versteckt vor den neugierigen Blicken der Welt.
Es geht ja auch niemanden etwas an.

Die Einmischung in fremde Angelegenheiten und Probleme ist heutzutage ein nicht zu unterschätzendes Problem.
Menschen sind neugierig, aber Neugier ist nicht immer gut.

Neugierig ist der Katze Tod.

Jeden betrifft sofort des Anderen Leides.
Egal über wie viele Ecken und Enden.
Man selbst bindet sich natürlich immer mit ein.
Die Neugier siegte, aber dass diese nicht gut ist, das ist ersichtlich.

Es gibt so vieles, was man sagen möchte, jedoch scheint dies unmöglich zu sein.
Man wird daran gehindert und das nicht nur durch Zwang.
Dazu gehört viel mehr.

Hinter der Bühne spielt sich viel mehr ab, als du denkst.

Es tut mir leid.

Ich kann es aber nicht ändern.
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Langsam ließ  ich den Zettel vor meinen Augen sinken. Mit leerem undefinierbarem Blick sah ich an die gegenüberliegende Wand.

Den Zettel musste ich mehrmals lesen, um ihn überhaupt zu verstehen.
Es ist nicht nur einfaches lesen und wieder weg damit. Dieser Zettel sagt mehr aus, als man auf dem ersten Blick sieht.

Das Offensichtliche steht geschrieben.
Das Unoffensichtliche dagegen muss man sich erschließen.

Ich muss sagen, dass ich im analysieren und interpretieren wirklich nicht der Beste bin. Zwischen den Zeilen lesen kann ich auch eher weniger.
Mir wurde aber trotzdem so einiges klar.

Es ist offensichtlich, aber zugleich auch nicht.

Ich lasse aber noch Freiraum, für eigene und anderweitige Auffassungen und Interpretationen.
Es ist zwar relativ eindeutig, aber man kann ja nie zu 100% sicher sein.

Mit Worten, Metaphern und Vergleichen umzugehen weiß er allerdings gut umzugehen.

Ich nahm mir den Zettel zur Brust und senkte meinen Körper wieder in eine liegende Position. Den Blick starr an die Decke gerichtet ließ ich den Zettel durch meinen Kopf gehen.
So viel, aber doch gleichzeitig so wenig.

Ich wandte mich zur Seite und streckte meine eine Hand aus bis ich die Blumen erreichte. Diese nahm ich mir zusammen mit dem Zettel in beiden Händen zur Brust.
Ich dachte nach.

Irgendwann gelang ich an den Zeitpunkt, an dem die Anstrengung seinen Preis zahlte und ich in den Schlaf andriftete.

PoV Changbin

Durch einen kleinen Spalt zwischen Tür und Rahmen verschaffte ich mir einen Blick auf die im Bett liegende Person.
Sie schlief.

Vorsichtig öffnete ich den Spalt weiter und schlich mich rein. Wohl darauf bedacht, keine Geräusche zu machen.
Schließlich kam ich direkt neben dem Bett zum stehen.

So wie er da lag, mit dem Strauß fest in beiden Händen und vor die Brust gelegt, kam er einem Toten im Sarg sehr nahe.

Geschockt taumelte ich zurück.
Die Erkenntnis prasselte auf mich ein, jedoch konnte ich nichts machen.

Man wird daran gehindert und das nicht nur durch Zwang.

But Why?!   ×>Changlix< Fanfiction German×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt