XXII.

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PoV Felix

Das kam plötzlich.

Ich sank auf den Boden und zog meine Knie zu mir heran. Mit beiden Armen um meine Knie und halb um meinen Oberkörper geschlungen sah ich zur Tür, durch die Changbin gerade gestürmt ist.

Ich verstand es einfach nicht.

Im einen Moment passiert das Highlight meines Lebens und im anderen Moment schlägt einem das Leben eine rein.

Wortwörtlich.

Ich hob meine Hand und berührte sanft meine Lippen. Nachdem ich kurz in dieser Position verharrte, schüttelte ich den Kopf und stand auf. Mit meinen Sachen gepackt machte ich mich also auf den Weg nach Hause.

~~~

Kennt ihr das Gefühl, morgens motiviert aus dem Bett zu steigen und sofort los starten zu können?

Gut, ich nämlich auch nicht.

Ich rollte mich aus dem Bett und währe beinahe raus gerollt und hätte eine schöne Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Diese Aktion verschaffte meiner Laune einen Tritt in den Keller, wo diese eingeschlossen und gefoltert wurde.
Ich bin definitiv die Frohnatur in Person morgens.

Im Badezimmer angekommen schnappte ich mir meine Kleidung und begann mich umzuziehen. Kaum hatte ich mein Shirt aus, fiel mir schon der blau-lila Fleck in meiner Magengegend auf. Ich tippte vorsichtig drauf und kam zu dem Ergebnis, dass es genau so weh tut, wie es aussieht. Ich seufzte und suchte mir schmerzlindernde Creme, welche ich anschließend vorsichtig auftrug.

Dieser Tag hat seinen Tiefpunkt schneller erreicht, als gedacht.

In der Küche angekommen schnappte ich mir meine Tasche. Meine Eltern sind anscheinend heute Mal früher los. Ein Blick auf die Uhr verriet mir aber, dass ich zu spät bin.
Unterricht beginnt in 15 Minuten. Wenn ich Glück habe und renne, dann schaffe ich es noch pünktlich zum Unterricht.

Gesagt getan.

Ich würde ja sagen, dass ich super schnell gelaufen bin, dabei keine Problem hatte und es pünktlich geschafft habe.
In Wahrheit bin gerannt wie ein Irrer und mit gekrümmter Haltung dank meiner Magengegend, habe gekeucht wie sonst was und habe mich anschließend auf dem Schulhof gemault, aber zumindest war ich pünktlich.
Sogar 5 Minuten.

Außer Atem und körperlich am Ende ließ ich mich auf meinen Platz fallen. Die Blicke in meinem Rücken ignorierte ich gekonnt.

Ich legte meinen Kopf erschöpft auf der Tischplatte ab.

Das ist definitiv einer der miesesten Tage meines Lebens...

~~~

Jeongin war beim Kieferorthopäden wegen seiner Zahnspange, Seungmin und Hyunjin sind sonst wohin verschwunden und Jisung ist vermutlich irgendwo bei Minho.
Das wird ja die perfekte Pause.
Der Tag kann kaum schlimmer werden.

Ich lief langsam die Gänge entlang und machte mich auf dem Weg zum Hof. Ein Ausruf ließ mich aber dabei innehalten.

„Hey, da ist ja die einsame Schwuchtel, welche sich an Changbin ran machen wollte! Was für ein Looser!“

Ich wollte schnellst möglich hier weg und begann fast panisch zu laufen, was mir nicht sonderlich gut gelang.

„Na, na, na, nicht so hastig hier. Wo willst du denn so schnell hin, Schwuchtel?“

Kräftige Hände packten meine Schultern und drehten mich ruckartig um. Mein Körper begann zu zittern.
Ich schluckte schwer und sah langsam hoch.

Ein großgewachsener Junge aus vermutlich der 11. Klasse stand mir gegenüber und hielt mich fest in seinem Griff gepackt. So fest, dass es schon weh tat.
Unfreiwillig gab ich schmerzverzerrte Laute von mir.

Um mich und diesen Jungen herum begann sich ein schaulustiger Kreis zu bilden.

„Naww, da hat die Schwuchtel Angst. Wie niedlich~
Kommt denn niemand, um dir zu Hilfe zu eilen?“, der Junge stieß mich zu Boden und lachte hämisch.

Der Kreis wurde immer größer.

Ich versuchte rückwärts zu kriechen und mich aufzurichten, stieß aber bald an den Rand des Kreises. Von dort trat mir jemand in den Rücken und ich fiel nach vorne. Ein Wimmern konnte ich mir nicht verkneifen. Mehr Tritte folgten diesem einen, sodass ich in der Mitte des Kreises landete, wo dieser Junge mich hoch zog. Er hielt mich am Kragen gepackt und stieß mit voller Wucht in meinen Magen.
Ich krümmte mich zusammen, aber wurde sofort wieder hoch gerissen.

Mehrere Schläge an die verschiedensten Stellen folgten.
Mein Körper schmerzte schon höllisch und ich konnte mich nicht länger auf den Beinen halten.

Ich wurde hart gegen die Wand gedrückt und die verschiedensten Personen durften mich alle schlagen.

Irgendwann ließ mich dieser Junge los und ich fiel zu Boden. Dort lag ich und starrte an die Decke. Ich weiß nicht, wie lange ich noch bei Bewusstsein sein werde.

„Hey Schwuchtel, es ist noch nicht Schlafenszeit!“, damit wurde mir ein Tritt verpasst. Ich rollte mich auf die Seite.

Durch meinen verschwommenen Blick sah ich, wie sich jemand dem Kreis näherte. Der Kreis teilte sich erfürchtig und ermöglichte es der Person in die Mitte des Kreises zu gelangen.

Hoffnungsvoll blickte ich die Person an.
Es war Changbin.
Ich hoffte er würde mich retten.

Er fing meinen Blick auf und hielt ihn für eine lange Zeit.
Der Kreis schwieg angespannt.
Niemand wagte es auch nur das leiseste Geräusch zu machen.

Changbin stand direkt vor. Langsam streckte er eine Hand zu mir herunter.

Der Kreis keuchte geschockt auf, aber bewegte sich kein Stück.
Es wurde unruhig.

Zaghaft griff ich nach Changbins Hand und dieser zog mich kraftvoll hoch.

Als ich zitternd auf meinen Beinen stand wollte ich mich bei Changbin bedanken, aber sein hämisches Grinsen kam mir zuvor.
Bevor ich es realisieren konnte schlug er mir heftiger als je zuvor in die Magenkuhle. Er verpasste mir mehrere Schläge.

Der Kreis jubelte.

Mit einem kräftigen Schlag und einem darauffolgenden Stoß wurde ich gegen die Wand geschleudert.

Ich stieß heftig mit dem Kopf an die Wand und die Welt verschwamm vor meinen Augen.
Langsam ging ich zu Boden und blieb reglos liegen.

Die Welt wurde endgültig schwarz.

Das Jubeln des Kreises war das Letzte, was ich hörte, bevor mein Körper endgültig aufgab.

Es war der schrecklichste Tag meines Lebens.

~♥~

*A/N* Please have mercy on me 🌵

But Why?!   ×>Changlix< Fanfiction German×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt