XII.

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PoV Felix

Er saß seelenruhig in der letzten Reihe und starrte mich mit glühenden Augen an. Keine Spur von dem vorherigen Schock und das dadurch verursachte Keuchen. Er saß einfach still da. Nichts weiter.
Das reichte jedoch schon aus um mich komplett durcheinander zu bringen. Mein Körper verschmolz zu einer Mischung aus heißem glühenden Schmerz und dem Feuer. Mein inneres Feuer der Liebe. Nichts könnte diese Flamme ersticken.

Nichts und Niemand.

Das wurde mir klar.
Egal wie viel Schmerz er mir zufügt, ich könnte nie aufhören ihn zu lieben. Er könnte mich töten und es wäre mir nur recht.

Mein Körper brannte mit jedem Schritt den ich tat stärker und heller. Vor Schmerz und Liebe. Aber was sollte ich schon dagegen tun?

Mit gesenktem Blick lief ich also weiter und setzte mich in die erste Reihe, Changbin's Blick auf mir brennend.
Sein Blick hätte mich vermutlich noch  verbrannt, wenn Frau Won nicht in diesem Moment durch die Tür kam.

Das kann ja noch lustig werden...

~~~

„Jetzt verschwindet gefälligst.“ schnauzte Frau Won uns an. Von ihr kann man wohl nie etwas anderes erwarten. Als sie uns noch quälen konnte war sie eindeutig besser drauf, aber was soll's. Ich schmiss meine Sachen so schnell es eben geht in meinen Rucksack. Um ein mäßiges Tempo bemüht lief ich aus dem Raum und rief eine Verabschiedung in den Raum. Endlich frei stürmte ich aus dem Gebäude der Hölle.

Außerhalb des Schultors angekommen atmete ich erleichtert auf und verweilte kurz. Meine Pause beschränkte sich allerdings auf sehr kurz, da ich Schritte hinter mir vernahm. Es gab nur eine weitere Person, die um diese Uhrzeit die Schule verlassen würde und damit meine ich keinen Lehrer.
Erneut hatte ich das Gefühl eines lodernden Feuers in mir. Schmerz und Liebe gemischt. Durch diese Flamme angespornt lief ich los, erneut um ein mäßiges Tempo bemüht.

Jeder Schritt wurde schmerzhafter. Mein Körper zog sich zusammen. Ich konnte jetzt nicht anhalten. Egal wie sehr ich es versucht hatte, die Schritte verfolgten mich unentwegt. Ich musste so schnell wie möglich nach Hause.

Die gleichmäßigen Schritte hinter mir  stoppten nie. Lange halte ich das nicht mehr aus. Der Schmerz machte mich schon fast verrückt. Ich schleppte mich also weiter. Weit war der Weg nach Hause nicht mehr. Noch ungefähr 10 Minuten müsste ich diese Qual aushalten, aber wie üblich war das Schicksal nicht auf meiner Seite.

Je mehr Schritte ich tat, desto verschwommener wurde mein Blickfeld. Mein Kopf hämmerte. Ich kam hin und wieder ins straucheln konnte mich soweit aber noch halten. Von einem Moment auf den Anderen verschwamm mein Blickfeld, die Welt drehte sich um mich und ich fiel nach vorne über.

Schmerz durchzuckte mich. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ich noch mehr Schmerzen verspüren könnte, als ohnehin schon. Ich sammelte meine Kraft und stützte mich am Boden ab. Mein Rucksack drückte mich zu Boden. Ich kann das nicht mehr.
In diesem Moment war mir alles egal.
Meine Arme knickten ein und ich fiel erneut zu Boden. Schlug nicht gerade sanft mit dem Kopf am Boden auf. Mein Blickfeld wurde endgültig schwarz. Mein Kopf hämmerte.
Schließlich wurde ich bewusstlos. Ich ließ mich einfach gleiten...

PoV 3. Person

Felix gab sich der Bewusstlosigkeit hin. Sein stetiger Schatten bekam dies mit und stürzte auf ihn zu. Egal was das für Konsequenzen haben würde für ihn. Trotz allem hatte er doch ein Herz und Verstand. In der Schule und nach der Schule sind zwei verschiedene Welten. Aber manchmal verschwimmen diese Grenzen. Hätte er gewusst, was das für Folgen haben würde hätte Changbin Felix einfach liegen gelassen. In der Hoffnung er würde es auch alleine schaffen.
Hätte er gewusst wer auf der anderen Straßenseite das Geschehen mitbekam hätte er anders gehandelt.

Aber das hatte er nicht.

PoV Changbin

Ich rannte auf ihn zu und kniete mich neben den bewusstlosen Körper. Vorsichtig griff ich nach seinem Oberkörper und zog ihn hoch, darauf bedacht ihm nicht weiter weh zu tun. Als das geschafft war hob ich ihn mir auf den Rücken. Seinen Rucksack hatte mit meinem Rucksack zusammen vorne an meinem Oberkörper  übergezogen. Langsam gehend machte ich mich also auf den Weg zu Felix Zuhause. Woher ich weiß wo er wohnt bleibt mein Geheimnis. Muss ja niemand wissen was ich hier mache.

Felix auf meinem Rücken schwankte bei jedem Schritt hin und her. Er war leichter als gedacht. Außerdem konnte ich seine weichen Haare an meiner Wange spüren. Er roch unglaublich gut.
Okay das wird hier langsam eigenartig...

Nach einem weiteren kurzen Marsch kam ich an seiner Haustür an. Vorsichtig setzte ich ihn auf den Boden samt seinem Rucksack und zog mir meine Kapuze tief ins Gesicht. Schließlich klingelte ich und kurz darauf wurde die Tür von einer Frau mittleren Alters geöffnet. Bevor sie überhaupt realisiert hatte was sie gerade sah und Fragen stellen konnte drehte ich mich um und preschte davon.

Niemand würde hiervon erfahren.

Niemand.

But Why?!   ×>Changlix< Fanfiction German×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt