"Also Marie. Du hast mir ja gestern von dem Telefonat erzählt und dass du denkst, dass Chantal irgendetwas damit zu tun hat. Ich will nach Brits Aufforderung nun ehrlich zu dir sein: ich habe seit Anfang der Dreharbeiten Drohnachrichten bekommen. Ich habe mir am Anfang keine großartigen Gedanken gemacht, weil es passiert als bekannter Schauspieler öfters, dass man Drohnachrichten bekommt. Aber mit der Zeit wurde es zum Teil heftiger, beleidigender und auch immer öfters gegen dich anstatt nur gegen mich. Ich habe mich natürlich auch gefragt - Und frage mich es immernoch - wer diese Nachrichten geschickt haben könnte, weil meine Handynummer bekommt nicht jeder! Aber nach deiner Erklärung gestern mit Sam sehe ich einen Zusammenhang. Was wenn Sam mir mit einer unterdrückten Nummer die Nachrichten im Auftrag von Chantal geschickt hat? Er hätte wegen des Films meine Handynummer und auch sein auffälliges Verhalten von gestern deutet darauf hin. Auch dass er sich immer so um dich gekümmert hat, macht ihn noch verdächtiger!" Geschockt hörte ich Anna zu. War Sam wirklich so anders, als ich ihn kennengelernt hatte? War er wirklich fähig solche Dinge zu tun? Was hätte gestern noch passieren können? Diese und noch mehr Fragen schwirrten mir im Kopf herum. Ich war komplett durcheinander und brauchte Zeit, um mich wieder zu sammeln. "Was hältst du davon wenn wir zur Polizei fahren und den Polizisten alles erklären? Dann könnten Sie mal ermitteln und hoffentlich etwas rausfinden." Stumm nickte ich und folgte Anna zur Haustür. Gerade war es mir so was von egal mir Jogginghose aus dem Haus zu gehen, obwohl dies einer der letzten Grundsätze war, die meine Mutter damals hatte. Und einer der letzten Grundsätze, die ich immernoch befolge. Normalerweise.
Es war still im Auto und niemand wollte diese Stille unterbrechen. Es wäre einfach unpassend gewesen. Kurze Zeit später hielten wir vor einer Polizeiwache und Anna stieg aus dem Auto aus. Ich brauchte etwas mehr Zeit zum Aussteigen, da ich immernoch in Gedanken vertieft war und ziemlich abwesend war.
Der Polizist war sehr nett und höflich vorallem. Es fühlte sich fast so an, wie wenn man eine ganz normale Unterhaltung mit einem guten Bekannten führen würde und nicht mit einem Polizisten. "Ähm Marie? Würdest du nun erzählen, was gestern vorgefallen ist? Herr Brian bräuchte auch noch deine Informationen für die Ermittlungen." "Äh.. Natürlich! Also gestern waren wir auf der Abschlussparty von dem Film, bei dem wir beide mitgespielt haben..." Ich erzählte die gesamten Ereignisse von gestern Abend und Herr Brian schrieb alles fleißig mit.
Erschöpft ließen wir uns wieder nach Hause fahren und legten uns zusammen auf das Sofa. Ich war schon wieder müde, obwohl ich erst drei Stunden auf war. Sanft legte ich meinen Kopf an Annas Schulter und kurz darauf war ich wieder eingeschlafen.Ich weiß nicht genau, wie lange ich geschlafen habe, aber es muss eine Weile gewesen sein, denn ich fühlte mich auf einmal richtig fit. Auch mein Kopf fühlte sich besser an und nicht so müde vom vielen Nachdenken.
Stöhend stand ich auf und suchte nach Anna. Ich fand sie in der Küche am Esstisch sitzend und ganz in ihr Handy vertieft. Leise ging ich wieder ein paar Schritte zurück und klopfte auf die Arbeitsplatte. Erschrocken schaute Anna auf und atmete laut aus, als sie mich erblickte. "Ach du bist es. Hast du gut geschlafen? Ich habe nicht damit gerechnet, dass du vor heute Abend nochmal aufwachst!" "Ich habe gut geschlafen und was machst du so? Du bist total in dein Handy vertieft Anna!" "Ich schreibe nur gerade mit Emma, denn", sie machte eine dramatische Pause "die Premiere für 'Down to the earth' ist bald und dafür brauchst du natürlich noch ein Outfit. Emma wird übrigens auch bei dieser Premiere sein, weil sie einer der eingeladenen und prominenten Gäste ist. Das bedeutet, wir können so ziemlich den ganzen Abend miteinander verbringen!" Ich freute mich und sprang sogar in die Luft vor lauter Freude! "Aber das ist noch nicht alles. Denn wie gesagt du brauchst noch ein Outfit - und die Premiere ist schon in zwei Wochen weil Carlos das so wollte - und ich dachte mir, dass ich einfach Emma einlade, dass sie mit dir ein Outfit kaufen kann. Und deswegen bin ich gerade so vertieft in mein Handy um das zu organisieren!" Mein Mund stand offen! Das waren so viele gute Nachrichten auf einmal! "Weißt du schon wann sie kommt", fragte ich ganz aufgeregt. "Leider weiß ich das noch nicht, aber sie antwortet gerade, wann sie frühestens kommen könnte wegen ihren Terminen und sonstigem." Ich umarmte Anna schnell und flüsterte ihr ein "Danke Mama" in ihr Ohr, bevor ich die Küche verließ und nach oben ging.
In meinem Zimmer angekommen nahm ich mein Handy in die Hand und scrollte etwas durch Instagram hindurch. Dort bemerkte ich, dass meine Follower Zahl schon wieder gestiegen war und ich mehr Likes und Kommentare hatte. Ich fing wieder einmal an zu zweifeln, ob das nicht einfach nur alles ein sehr langer Traum war, was ich nach einem Kneifer in meinem Arm aber wieder verdrängte. Das war alles Realität! Ich war die Adoptivtochter von Anna Kendrick!
Wieder einmal in Gedanken versunken nahm ich das Klopfen an meine Zimmertüre nicht wahr. "Marie! Kannst du jetzt endlich mal die Tür aufmachen bitte!" Erschrocken sprang ich auf und öffnete sie. Eine leicht genervte Anna stand davor und schaute mich an. "Ich wollte dich nur fragen, was du als Abendessen haben möchtest. Aber dass es so schwer ist dich anzusprechen, hätte ich auch nicht gedacht!" "Entschuldigung. Ich war in Gedanken versunken, was ich alles so unglaublich hier finde. Hm... Lass mich kurz überlegen... Als Abendessen hätte ich gerne einen Salat mit Hähnchen!" "OK, dann werde ich das mal machen. Hab dich lieb Marie!" "Ich habe dich auch lieb Anna!"
Nach dem Abendessen gingen wir ziemlich früh wieder ins Bett und ich konnte sehr schnell einschlafen, was ich nicht gedacht hätte.
Geweckt wurde ich wieder durch Stimmen. Grummelnd versuchte ich wieder einzuschlafen, aber auch diesmal funktionierte es nicht. Also zog ich mir wieder bequeme Sachen an und ging ins Wohnzimmer herunter.
"Ich dachte schon, du kommst nicht mehr Marie!" Diese Stimme ließ mich herumfahren. "Emma! Du bist schon hier?! Ich dachte, du würdest erst später kommen!" Freudig sprang ich ihr in den Arm und umarmte sie glücklich. Ich genoss den Moment so sehr sie wieder zu sehen.
Der Moment der puren Freude und des puren Glücks wurde jedoch von der Klingel zerstört. "Anna? Wer ist das? Hast du sonst noch jemanden eingeladen", fragte ich sie. "Ja", antwortete sie lächelnd "und du wirst auch gleich wissen wen!" Sie lief schnell zur Türe hin und öffnete sie. Davor stand Brit mit einer großen Tasche und schaute Anna entschuldigend an. "Hey Brit", rief ich von hinten heraus, aber sie beachtete mich gar nicht. Sie schaute Anna nur in die Augen und Anna schaute zurück. Dann gab sie sich einen Ruck und umarmte Brit. Es sah so aus, wie wenn die beiden sich nach einem heftigen Streit wieder vertragen würden.
Zusammen saßen wir alle vier im Wohnzimmer und unterhielten uns unter anderem über die Dreharbeiten und über die bald bevorstehende Premiere. Auf einmal stupste mich Emma an und deutete mir an, mit meinem Ohr näher zu kommen. "Hat Anna dir schon erzählt, warum ich hier bin?" Lächelnd nickte ich. "Wann möchtest du denn shoppen gehen? Ich bin bis nach der Premiere hier bei euch. Ich weiß zwar nicht was für die ganzen Tage geplant ist, aber ich genieße meine freie Zeit mit euch." Mir wurde ganz warm wenn ich nur an die ganze Zeit dachte, die wir zusammen verbringen werden. Ich freute mich schon wie so ein kleines Kind darauf! "Willst du eigentlich mal mein Zimmer sehen", fragte ich Emma leise. Ich hatte das Gefühl, dass Anna und Brit einiges alleine zu bereden hatten. Sie nickte mit dem Kopf in Richtung der beiden; ihr war es also auch schon aufgefallen.
Ich kniff kurz meine Augen zusammen, damit sie verstand, dass die Recht hatte. Zusammen machten wir uns auf den Weg nach oben. Oben an der Treppe schaute ich nochmal nach unten, aber weder Anna noch Brit schienen bemerkt zu haben, dass Emma und ich fehlten.
Emma war schon in meinem Zimmer und staunte, als ich das Zimmer betrat. "Wow... Dein Zimmer ist richtig schön Marie! Das habt ihr richtig schön eingerichtet!" "Danke Emma! Es ist auf jeden Fall besser als die Straße", antwortete ich ihr und ließ mich auf mein Bett fallen. Sie machte es mir nach und seufzte glücklich. "Ich wünschte, ich hätte so ein weiches Bett auch als Kind gehabt. Oder dass ich von einem Star adoptiert worden wäre! Du lebst den Traum von so vielen Kindern da draußen. Was denkst du darüber?" "Für mich ist das alles unglablich Emma! Ich bin ein Niemand und jetzt habe ich in einem Film mitgespielt, der in zwei Wochen Premiere hat. Und dann kann es sein, dass ich in noch mehr Filmen mitspielen werde! Ich kann es einfach überhaupt nicht fassen! Das ist alles wie ein sehr langer Traum für mich!"
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Retterin In Der Not - Eine Anna Kendrick FanFiction
FanfictionMarie ist 14 Jahre alt und ist eine Vollwaise. Sie lebt in den Straßen von Los Angeles und verdient ihr Geld mit Singen. Bei einem Festival trifft sie auf Anna Kendrick, die sie kurzerhand adoptiert. Zunächst scheint es, als ob alles perfekt funktio...