Kapitel 3

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„Hast du Lust mit zu uns zu kommen?", fragt Trevor und lehnt sich zurück. Er hat seinen Arm auf die Stuhllehne abgelegt und sich zu mir gedreht.

„Ich weiß nicht.", murmle ich. Eigentlich wollte ich zu Hause bleiben und mir Filme ansehen. Allein. „Was spricht denn dagegen?", hackt er nach und hebt eine Augenbraue. Ich suche angestrengt nach einer guten Ausrede, entscheide mich letztlich aber doch für die Wahrheit. Wieso sollte ich ihn auch anlügen?

„Ich wollte eigentlich ein paar Filme gucken."

„Wir können alle zusammen ein paar Filme gucken.", schlägt er vor und neigt seinen Kopf. Gerade als ich protestieren will, schießt mir ein Gedanke durch den Kopf. Wieso eigentlich nicht? Trevor kommt nett rüber, genau wie Veronica, bei Ryan bin ich mir noch nicht sicher.

Schließlich nicke ich doch und spüre wie sich meine Mundwinkel von allein heben, als er langsam anfängt zu grinsen. „Okay, ich komme mit zu euch." Trevor ballt seine Hand zu einer Faust und zieht sie mit einer triumphierenden Geste nach hinten. Ich lache vor mich hin und betrachte sein glückliches Gesicht.

„Aber wir schauen keine Liebesschnulzen.", meldet sich Ryan zu Wort und sofort verfliegt meine Freude. Ich sehe zu ihm und begegne einem kalten Blick, der zeigt, dass er so gar nicht darüber glücklich, dass ich zu ihnen komme. Trotzdem versuche ich mich nicht unterkriegen zu lassen und erwidere seinen Gesichtsausdruck.

„Das hatte ich auch nicht vor.", leugne ich. Er hebt eine dunkle Augenbraue. „Sicher? Welchen Film wolltest du dann schauen?", fragt er herausfordernd. Arsch. Er weiß genau, dass ich einen Liebesfilm sehen wollte. Aber ich lasse mir nicht anmerken, wie sehr er mich aufregt und verschränke die Arme vor der Brust.

Fast and Furious.", sage ich das erste was mir in den Sinn kommt. Innerlich schlage ich mir gegen die Stirn. Gott, bin ich dumm! Wie komme ich bitte auf diesen Film? Das war doch der letzte Film, den ich sehen wollte! Nun huschen seine beiden Augenbrauen nach oben und er lässt seinen Blick an mir hinabwandern. Sofort steigt die Temperatur in diesem Restaurant um zehn Grad.

„Hätte nicht gedacht, dass du auf Aktion stehst.", murmelt er. Was soll das denn bedeuten? Dürfen Frauen etwa keine Filme mit Explosionen gucken? Mit geneigtem Kopf und zusammengekniffenen Augen fauche ich: „Und wieso, wenn ich fragen darf?"

„Nur so.", murmelt er und seine Mundwinkel zucken. Oh nein, das lasse ich jetzt nicht auf sich beruhen. Wir werden das jetzt klären! Ich öffne schon den Mund um etwas zu sagen, da unterbricht mich die Bedienung.

„Hat es euch geschmeckt?", fragt sie, während sie unsere Teller aufeinanderstapelt. Obwohl ich sie am liebsten erwürgen würde, schweige ich und mustere sie. Schweißperlen bilden sich auf ihrer Stirn und ein paar Strähnen haben sich aus ihrem strengen Pferdeschwanz gelöst.

„Ja, es war wirklich köstlich.", meint Veronica aufrichtig. Die Brünette nickt schmunzelnd und verschwindet mit unseren leeren Tellern in der Küche, nachdem wir gezahlt haben.

„Ich würde sagen, wir machen uns langsam auf den Weg.", sagt Trevor und steht auf. Wir tun es ihm gleich und verlassen kurz darauf auch schon den Laden. Dabei geht Ryan uns allen voraus und hält locker fünf Meter zu uns Abstand. Sind wir ihm etwa peinlich? Oder hat er jetzt schon keine Lust auf mich?

„Willst du vorne oder hinten sitzen?", reißt mich Trevor aus den Gedanken, als wir an die frische Luft kommen. Ich löse meinen Blick von Ryans Rücken und sehe Trevor an. „Hinten", antworte ich und ziehe meine Lederjacke fester zu. Wäre Maddy hier, dann würde sie mich auffordern die Jacke ganz zuzumachen, sonst würde ich ja krank werden. Danach würde sie missbilligend ihren Kopf schüttelt, schließlich aber doch zu schmunzeln beginnen. Wie ich sie vermisse.

Is it possible?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt