Kapitel 32

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Es machte mich traurig Demir gehen gelassen zu haben. Ich hätte ihn doch einfach nur umarmen sollen, ihm meine Liebe gestehen sollen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl zu lieben. Jedes mal wenn ich ihn sehe, schlägt mein Herz wie verrückt. Seinen Geruch würde ich schon von tausend Metern Entfernung erkennen, sein lächeln..
~~
Mittlerweile haben mein Bruder und ich uns schon auf den Weg nachhause gemacht. Während der Fahrt telefonierten wir, da wir mit zwei Autos unterwegs waren.

„Yigit?"

„Ja."

„Was sagen wir Onur und Leyla, wenn wir zurück sind?"

„Wir werden ihnen die Wahrheit sagen. Natürlich nicht alles, nur das nötigste."

"Yigit?", fragte ich wieder.

"Kannst du nicht zu uns ziehen?", fügte ich zu.

Erstmal bekam ich keine Antwort von ihm, bis er sich räusperte.

„Also... ich kann nicht. Ich würde sie alleine lassen. Und das würde ich nie wollen."

Sofort verstand ich wen er mit "sie" meinte.
Ich sagte nichts mehr und konzentrierte mich auf die Straße. Vielleicht kann er mit seiner Mutter zu uns ziehen. Unsere Mutter?

„Yigit?"

„Was ist den schon wieder kleines?"

„Zieh doch mit deiner Mutter zu uns. Das Haus ist groß genug."

Hab ich das jetzt wirklich gesagt? Wieder war es still.
"Unsere Mutter Asli, Unsere. Ich will das du sie kennenlernst. Das wird eine große Umstellung für dich. Das braucht Zeit. Wenn du willst fahren wir direkt zu uns nachhause."
Ich zuckte leicht. Heute?
„Okey",sagte ich aber hatte panische Angst vor der Begegnung mit meiner Mutter.
~
„Bereit?", fragte er mich und drücke mich mit einem Arm zu sich. Benommen nickend, sah ich zur Tür die er gerade aufgeschlossen hatte.

„Mein Sohn", rief sie aus irgendeinem Raum.

Es bereitete sich Gänsehaut über meinen ganzen Körper. Unerklärlicherweise bildete sich ein Klos in meinem Hals. Ihre Stimme klang so sanft und melodisch.

„Wo bist du die ganzen Tage? Ich hab mir sorg..".
Sie kam gerade aus der Küche mit einem Teller und einem Tuch in der Hand. Als sie uns sah, brach sie mitten im Satz ab.

Nur schwer konnte ich den Klos in meinem Hals runterschlucken. Sie ist so wunderschön. Sie lächelte mich warm an. „Mein Sohn, wer ist dieses hübsche Mädchen?"

Yigit lächelte sagte nichts, sah mich an.

"Ach tut mir Leid. Wie unhöflich. Kommt doch erst rein, wascht euch eure Hände und setzt euch. Ihr habt bestimmt Hunger."

Sie kam auf mich zu und berührte meine Schulter. Meine Beine wurden wackelig. „Hier ist das Badezimmer mein Kind."
Ich schluckte den Klos schwer runter und nickte. Wir waschten uns die Hände und setzten uns an den Esstisch. Yigits Mutter... unsere Mutter, war gerade in der Küche und bereitete das Essen vor.

"Geht es dir gut?", fragte Yigit und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich schüttelte den Kopf und stand auf.
„Nicht so." Er lachte.
In der Küche angekommen.  „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?", brachte ich schwer von mir und lächelte schief. Lächelnd drehte sie sich um , sah mir tief in die Augen und nickte.

"Du kannst die Teller rein bringen. Ich gebe sie dir, einen Moment."

Sie gab sie mir und sah Stirnrunzeln auf mein Handgelenk. Ich folgte ihrem Blick und sah mein Muttermal. Es ist klein, unscheinbar, aber es sah aus wie ein mini Herz.

Yalnizlik-EinsamkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt