Kapitel 35

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"Tz tz tz tz. Asli, Asli...du hast uns enttäuscht", Gänsehaut verbreitete sich in mir. Wieder er.

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Genau dann als ich dachte sie haben mich in ruhe gelassen,  passiert so etwas.

"Asli. Die werden dich bis zum Tod verfolgen", sprach meine innere Stimme. Vielleicht stimmt es ja. Vielleicht geben sie erst Ruhe wenn, sie mich Tod sehen. Aber so leicht geht das nicht. Nicht mit mir. Ich versuchte meinen Atem zu neutralisieren. Ich nahm mir meinen ganzen Mut und sprach selbstsicher in den Hörer.

"Was wollt ihr?!"

"Wir beobachten dich Stück für Stück. Und immer noch keine Kiste. Das gefällt uns ganz und gar nicht. Entweder du findest sie oder es werden viele Mensch in deiner Umgebung verletzt. Willst du es drauf ankommen lassen?", am ende lachte er und räusperte sich. "Ich hab euch schon gesagt. Ich habe die Kiste nicht! Ich weiß nicht mal was für einen Inhalt es hat! Keine Information! Wenn ihr so scharf darauf seit, dann sucht sie selber."

Und schon legte ich auf. Mein Herz schlug wie verrückt. Ich hatte Angst bekommen. War das zu provokativ? Was wenn sie, die Drohung in die tat umsetzen?

Plötzlich fuhr alles was ich heute gegessen habe hoch in meine Speiseröhre. Schnell hielt ich meine Hand vor meinen Mund und rannte raus aus der Küche. Als ich vom Wohnzimmer vorbei rannte, bekam ich die volle Aufmerksamkeit und Yigit  rannte mir hinterher.

Schnell öffnete ich den Klodeckel und würgte alles raus. Ein brennen in der Speiseröhre war zu spüren und ein hässlicher Nachgeschmack ließ dort seinen Platz. Genau als ich dachte alles ist vorbei, musste ich wieder würgen. Yigit hielt meine Haare nach hinten und streichelte behutsam meinen Rücken. Mit Yigits Hilfe stand ich auf, wusch mein Gesicht und  putzte meine Zähne.  "Komm ich trage dich in dein Zimmer", sagte er und strich mir meine Haare die an meinem Gesicht klebten nach hinten. Ich schüttelte den Kopf. "N-ein. Ich muss noch was erledigen."

Yigit runzelte die Stirn. "Was den noch um diese Uhrzeit?"

"Ich bin in zwei bis drei Stunden Zuhause. Versprochen", ich lächelte und wartet das er nickte. Letztendlich nickte er Misstrauisch und ließ mich los.

Ich zog mir eine schwarzen Hose an. Ein weißes T-shirt, darüber noch ein marinenblaues Cardigan. Meine Haare bund ich mir zu einen strengen Pferdeschwanz und zog mir meine dunkelblauen Vans an. Unten nahm ich mir meine Autoschlüssel und wollte gerade raus als Leyla nach mir rief. Seufzend drehte ich mich um und sah eine besorgte Leyla.

"Wohin gehst du? Du musst dich erholen. Das ist nicht gesund. Wenn d-." schnell stoppte ich sie,  bevor sie mir noch eine  predige hält. 

"Leyla. Mir geht es gut. Ich hab nur eine Kleinigkeit zu erledigen, dann bin ich wieder da. Okay?" Ich klang genervt und zog mir dabei meine Jacke an. Leyla nickte und ich verschwand aus der Tür.

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Angekommen  klingelte ich an und wartete. Ein Summen der Haustür war zu hören. Ich drückte sie nach innen, nahm den Aufzug zum fünften Stock und stieg aus. Die Tür wurde geöffnet und ein grinsender Demir stand vor mir. Ohne ein Wort zu sagen umarmte ich ihn so fest wie ich nur konnte. Er fing an zu lachen erwiderte die Umarmung und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. Tief atmete ich seinen Duft ein und genoss diesen Moment.

Ich fing an Angst zu empfinden, Angst ihn zu verlieren. Werde ich immer dieses Gefühl in mir tragen? Dieses Gefühl,  dass die Initiative ihn was antut, nur mich zum leiden zu bringen?  Sie haben meine Schwachstellen gefunden, das ist mir klar geworden. Sie tun meinen liebsten weh um, das zu erreichen was  sie von mir wollen. Doch was hab ich? Nichts. Einfach nichts.

Yalnizlik-EinsamkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt