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Eine warme Sommerbrise wehte durchs Zimmer und kitzelte mich an der Nase, was mich leicht niesen ließ. Verschlafen öffnete ich meine Augen und sah mich verwirrt um. Nach einer Sekunde realisierte ich erst, dass ich mich nicht mehr in dem kleinen, kalten, grauen Zimmer befand, sondern in einem hell erstrahlten Zimmer, welches Geborgenheit und Freude ausstrahlte. Hier konnte gar nichts Schreckliches passieren - ich war in Sicherheit und brauchte keine Angst zu haben.

Seit langer Zeit hatte ich schon nicht mehr ohne Alptraum geschlafen, doch diese Nacht hatte ich wunderbar geschlafen und fühlte mich somit erholt und frisch. Ein Gähner begleitete meine nächste Tätigkeit, bei welcher ich meine müden Gliedmaßen streckte und einige knacke ließ. Mit einem leichten Lächeln setzte ich mich auf und sah mich nochmal um. Ganz kurz kniff ich mich, könnte ja sein, dass ich jetzt gerade träumte und gleich bei ihm aufwachen würde. Doch der Schmerz verging und ich war mir sicher, dass das hier kein Traum war! Mein schüchternes Lächeln kehrte auf meine Lippen zurück. Langsam zog ich die Vorhänge vollends weg und ließ die Sonne mein Zimmer erhellen. Alles erstrahlte, seit ich wieder sehen konnte, in den schönsten Farben.

Ich drehte mich in dem Zimmer zu dem Spiegel um und betrachtete mich. Meine Haare waren total verwuschelt, weshalb ich sie zurückstrich. Erst jetzt nahm ich die blauen Flecken, die Schnittwunden und die anderen Verletzungen wirklich wahr. Über meinen ganzen Körper waren sie verteilt, einige waren schon verblasst und so gut wie weg und die anderen waren noch ziemlich deutlich zu sehen. Das waren hauptsächlich die Wunden die ich mir auf der Flucht durch den Wald zugezogen hatte. Ich beschloss erst einmal duschen zu gehen und sie mir dann noch einmal anzuschauen.

Nach einer ausgiebigen Dusche, stand ich also nur in Unterwäsche vor dem Spiegel. Ich hatte mich für etwas Schlichtes entschieden.

Die Salbe die mir Robert gegeben hatte, schmierte ich mir auf ein paar Wunde, die mir am meisten weh taten. Sie kühlte ein bisschen und ich hatte das Gefühl als würde sie schon ein bisschen wirken.

Nun stand ich vorm Schrank und überlegte was ich anziehen konnte. Ein kurzer Blick nach draußen sagte mir, dass es wieder sehr warm werden würde. Also nahm ich mir eine hellblaue Hotpants und ein weißes Top, sowie ein Hemd aus dem Schrank. Das Hemd knotete ich locker auf Bauchhöhe zusammen und ging zurück in das angrenzende Badezimmer. Mit meinen rau gewordenen Händen tastete ich nach etwas Make-Up, womit ich ein paar Narben abdecken konnte. Und wer hätte es gedacht, ich fand wirklich alles Mögliche an Schminke in dem kleinen Schränkchen über dem Waschbecken. Schnell hatte ich mich selbst dezent geschminkt und die Narben überdeckt. Als ich mich weiter um sah, konnte ich eine Schmuckschatulle erkennen und öffnete sie neugierig. Es waren kaum Schmuckstücke in ihr versteckt, nur ein paar goldene Ketten und silberne Ringe. Ich nahm mir eine der goldenen langen Ketten und hang sie mir um. Zufrieden blickte mir mein Spiegelbild entgegen.

Jetzt wo ich fertig war, schaute ich auf die Wanduhr in meinem Zimmer und musste überrascht feststellen, dass ich noch genügend Zeit hatte. Schließlich entschloss ich mich trotzdem runter zugehen, um etwas Nahrung zu mir zu nehmen. Ich erinnerte mich an Liams Worte, dass sie ebenfalls früh raus mussten, so würde ich sie also nicht wecken.

Doch nur für den Fall der Fälle ging ich die Treppe ganz langsam und leise runter. Im ganzen Haus war es mucksmäuschenstill, ich wusste nicht ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. In der Küche angekommen sah ich dreckiges Geschirr überall rumliegen und wusste sofort, dass die Jungs schon gefrühstückt hatten.

„Liam?", rief ich in die Stille. „Niall?", versuchte ich den Iren zurufen. Doch egal wen ich rief, niemand antwortete mir. „Harry? Zayn? Louis?" Nichts, außer Stille. Dann waren sie bestimmt schon zu ihrem Termin aufgebrochen und hatten keine Zeit aufzuräumen.

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