Fighter

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„Du musst mir alles erzählen!", forderte July mich lautstark auf. „Du bist ja fast so aufgeregt, wie ich.", lachte ich und blickte meiner besten Freundin durch meinen PC Bildschirm an. „Lass mich doch. Wenn es schon bei mir nicht so richtig klappen soll, dann muss es das bei dir."

„Laber keinen Schwachsinn. Das mit Harry kriegen wir schon noch hin. Harry hat sich sogar gewünscht, dass ich ein gutes Wort bei dir einlegen soll.", munterte ich sie auf. „Ich weiß gar nicht, was du jetzt meinst. Ich habe doch Harry gar nicht erwähnt. Aber warum machst du das, was er sich wünscht?", wich sie aus und wechselte das Thema. „Jaja. Das ist halt eine längere Story. Ich habe ein Fußballspiel verloren und jetzt hat er drei Wünsche frei.", lachte ich und steckte sie damit an. Danach erzählte ich ihr alles von dem Date mit Niall: „Es war so atemberaubend schön."

„Was genau? Die Aussicht vom Heißluftballon oder Niall?", unterbrach mich July und zog eine Augenbraue in die Luft. „Sowohl als auch. Aber jetzt lass mich doch auch zu Ende erzählen." Immer noch grinsend, nickte sie mir zu und signalisierte mir so, weiterzureden.

„Und schlussendlich hat er mich geküsst." Nach dieser Aussage rastete July komplett aus. „Wie kannst du mir die ganze Zeit seelenruhig von eurem Date erzählen, wenn du damit hättest anfangen können."

Unser Gespräch dauerte fast 3 Stunden, zumindest zeigte mir Skype 2:49 h an. Als ich meinen Laptop schloss und die Stille genoss, merkte ich erst wie anstrengend unsere Konversation gewesen war. Aber ich hatte es auch sehr genossen. Jedoch konnte ich es auch jetzt noch nicht glauben, dass ich mit meiner besten Freundin wieder über Jungs quatschen konnte. Als ich entführt war, hatte ich die Hoffnung aufgegeben, dass mein Leben wieder normal werden würde, auch wenn man meine aktuelle Situation nicht unbedingt als normal bezeichnen kann.

Meine Gedanken wurden durch ein energisches Klopfen und ein einhergehendes Rufen unterbrochen: „Zimmerservice." Irritiert raffte ich mich vom Bett auf und trottete zur Tür. Natürlich war es nicht der Zimmerservice, ich hatte schließlich auch keinen bestellt - es war Liam. „Kann ich kurz stören?", erkundigte er sich und lächelte mich lieb an. „Klar. Komm rein. Sorry für das Chaos hier, ich hatte gestern ein kleines Problem mit meiner Kleiderwahl." – „Das habe ich schon gehört. Wenn es dich beruhigt, bei Niall sieht es nicht anders auf." Daraufhin wurde ich ein knallrot.

„Warum bist du hier Liam?", erkundigte ich mich jetzt ein wenig misstrauisch. „Es geht um Niall." Ich nickte, das hatte ich mir schon gedacht. Aber ich wollte nicht schon wieder darüber reden, außerdem wusste ich nicht, was es Liam anging. „Hau raus.", forderte ich ihn dann trotzdem auf und kuschelte mich wieder auf mein Bett.

„Wir sind alle nur ziemlich neugierig, wie es verlaufen ist. Niall schweigt nämlich wie ein Grab." Das wunderte mich etwas. Ich hatte die Jungs eigentlich so eingeschätzt, dass sie sich alles erzählen, egal worum es geht. Aber auf der anderen Seite machte es mich sehr glücklich, dass er nicht damit prahlte, dass wir uns geküsst hatten.

„Dann werde ich euch aber auch nichts erzählte.", stellte ich grinsend fest. „Aber so wie du strahlst und auch wie Niall strahlt, muss es schon einmal gut gelaufen sein.", schlussfolgerte Liam grinsend. Ich ignorierte seine Worte und lenkte das Gespräch um, bis es erneut klopfte und ich die Tür öffnen musste.

„Oh, hi Niall.", begrüßte ich den Iren schüchtern. Ich wusste überhaupt nicht, wie ich nun mit ihm umgehen sollte. Wie sollte ich ihn begrüßen? Was war das zwischen uns eigentlich? Waren wir jetzt ein Paar oder nur Freunde, die sich geküsst hatten? Mochte er mich genauso wie ich ihn?

So viele Fragen schossen mir durch den Kopf, während der blonde junge Mann vor mir, mich lächelnd anblickte: „Wie geht's so?", erkundigte er sich freundlich. „Ähm ... gut und dir?", nach einer Sekunde hatte ich mich emotional wieder gefangen und hörte auf zu stottern. Niall machte mich einfach total nervös.