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„Seid ihr denn gar nicht aufgeregt?", erfragte ich ungläubig. Ich war so nervös und dabei würde ich einfach nur hinter der Bühne stehen und mir das Konzert von dort aus anschauen. Aber die jungen Männer vor mir schienen die Ruhe selbst zu sein. „Doch natürlich sind wir aufgeregt. Ein Konzert gibt einem einen total Kick und wir wollen unsere Fans ja nicht enttäuschen.", widersprach mir Zayn und lächelte gequält. Er war also doch nervös. „Dafür könnt ihr eure Nervosität super überspielen.", erwiderte ich lachend und versuchte so etwas die Stimmung zu lockern.


Liam hatte mir zum Glück verziehen, nachdem er sich wieder abgeschminkt hatte und er mich schlafend bei Niall gefunden hatte. Doch jedes Mal, wenn ich das Bild von Prinzessin Liam, so nannten Lux und ich ihn heimlich, sah, konnte ich mein Lachen nur sehr schwer unterdrücken. Und so war es passiert, dass das Bild Tage später schon jeder aus der Crew kannte und den Briten damit ärgerten. Zum Glück nahm er das alles nun auch mit Humor und ich war froh, dass sich Liam nichts von mir wünschen durfte. Während ich so darüber nachdachte, riss mich Harry aus meinen Gedanken: „Worüber zerbrichst du dir dein kleines Köpflein?"

Ich blinzelte kurz und antwortete automatisch: „Über die Wünsche, die du, Louis und Niall noch bei uns frei haben." Diese Gedanken schienen Harry sehr zu erfreuen: „Danke, das du mich daran erinnerst, aber so viele Wünsche habe ich leider nicht mehr.", gespielt schluchzte er und fasste sich ans Herz. „Wieso das denn? Bei mir hast du doch noch zwei ... Was hast du mit den anderen gemacht?", erst war ich irritiert, doch dann sehr neugierig. Harry überlegte kurz: „Von Liam habe ich mir gewünscht, dass er mein Zimmer aufräumt und das ich einen Abend die Macht über die Fernbedienung bekomme. Einen Wunsch habe ich da also noch frei. Der erste Wunsch an Zayn war, dass er sich eine Strähne blondiert und mindestens drei Konzerte so lässt." Das erklärte zumindest Zayns neue Frisur. „Dann bin ich froh, dass du dir sowas nicht von mir gewünscht hast.", murmelte ich. „Und weiter?" Harry überlegte angestrengt und schnippte dann mit den Fingern: „Genau! Das hatte ich schon fast vergessen. Ich durfte von seinem Handy Perrie eine Nachricht schicken. Und das war das Beste was ich je gemacht habe. Aber leider hat Perrie mir nicht geglaubt, dass ich Zayn bin." Eine Pause entstand, als Harry weiter nachdachte. „Und mein letzter Wunsch an ihn war, dass er mit mir die Kojen tauscht." Nun ergab so einiges Sinn, dachte ich lachend. „Du bist so gemein, deshalb war Zayn so angepisst, als er die obere Koje beziehen musste."

Das Konzert war erst in 6 Stunden, doch wir waren schon jetzt in der Arena, weil die Jungs zum Soundcheck mussten. Die Wartezeit verbrachte ich meistens mit Lou, weil ich noch so viel von ihr lernen musste. Außerdem spielte ich immer etwas mit Lux, obwohl ich mich bei dem Umgang mit ihr noch etwas unsicher fühlte. Ich hatte Angst, dass sie sich wehtat, sich an etwas verschluckte oder einfach ohne Grund anfangen würde zu weinen. Bis jetzt war jedoch noch nichts passiert. Aber ich war lieber etwas zurückhaltender, bevor etwas passierte und ich Schuld war, dass das kleine Mädchen wegen mir Schmerzen erfuhr.

„Kate, kommst du mal?", Liams Stimme erklang neben mir und ich fuhr zusammen. Heute war ich immer wieder viel zu vertieft in meine Gedanken, als das ich mitbekam, was um mich herum passierte. „Seid ihr fertig?", erkundigte ich mich und stand auf. Ich sagte Lou Bescheid, dass ich eben mit Liam gehen würde und dann sofort wiederkommen würde.

„Was ist denn los?" Liam ignorierte meine Frage jedoch solange bis wir bei Niall ankamen. Dieser saß auf einer Couch und lächelte mich an. Liam zog mich zwischen sie auf die Couch und grinste noch breiter. „Liam. Noch einmal: Was willst du?", ich betonte jedes Wort genau, um meine Verunsicherung zu überspielen. Ich fühlte mich in die Ecke gedrängt und bedroht. „Wegen der Schminksache", begann der Braunhaarige links neben mir: „ich habe mir da mal was überlegt." Ich ahnte böses: „Ich konnte doch da nichts für! Louis hat sich das gewünscht!", ereiferte ich mich schnell. Doch ich musste eingestehen, es war sinnlos: „Ich kann da auch nichts für. Es ist Nialls Wunsch.", Liam klang schadenfroh und so hinterhältig. „Deshalb bist du hier.", stellte ich, an Niall gewandt, trocken fest. „Also was soll ich mache?"

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