Kapitel 19

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Der Mann kam mir merkwürdig vor.
Seine Ausstrahlung war düster. Er grinste nicht. Und er sagte nichts. Aber Wincent schien ihn zu kennen.
Wie kam der Typ überhaupt rein. Und wer war er ?

Unauffällig folgte ich ich beiden.
Sie entfernten sich weit von den anderen, gingen in einen Raum und schlossen die Tür.

Ich huschte vorsichtig hinterher und legte mein Ohr an die tür, um etwas zu verstehen.
Sie schienen zu diskutieren. Ich konnte nicht viel verstehen, nur einzelne Wortfetzen.
Wincent wurde lauter. „Nein", sagte er finster.
Nur noch die Worte: „ tu es.... Freundin... zustoßen."
Ich hatte im Gefühl, dass das Gespräch beendet sein würde. Ich sprang hinter einem Vorhang und wartete. Und keine Sekunde später wurde auch schon von dem großen Mann  die Tür aufgerissen und er stampfte mit rotem Kopf davon.

Wincent folgte ihm mit Händen hinter dem Kopf verschränkt.

Er schien durcheinander und aufgelöst.
Und ging in Richtung seiner umkleide.
Ich lief auch wieder in die Richtung zurück.
Vielleicht würde ich ihn später auf sein Gespräch ansprechen. Aber die Wortfetzen machen für mich überhaupt keinen Sinn.
Welche Freundin? Und was zustoßen? Wer war seine Freundin? Wincent kam wieder aus der umkleide und stieß mit mir zusammen.
Er hielt mich fest, sonst wäre ich wohl umgekippt.
„alles gut?", fragte er mich besorgt,
Ich hätte diejenige sein müssen, die besorgt war. So wie er davor aussah, konnte es ihm nicht gut gehen. Er schien das ganze gut zu überspielen.

„Soundcheck." er lächelte mich an. „Komm mit" und er nahm meine Hand.
Ich setze mich an den seitlichen Rand der Bühne, legte meine Füße hoch und beobachtete Wincent, wie er alles einstellte.
Als die Band mich dort abgammeln sah, winkten sie mir zu.
Wincent sang einige Lieder, sie kamen mir bekannt vor. Eins sogar hatte ich schon einmal im Radio gehört, „Musik sein", hieß es.
Seine Stimme war echt wunderschön, klar und ein wenig Rau. Die Stimme klang einfach warm. Sie machte mich glücklich. Lächelnd beobachtete ich alle.

Nachdem Soundcheck begab ich mich wieder hinter die Bühne.
„Kann ich euch sonst noch irgendwie helfen?"
Ich wollte mich einfach behilflich machen und nicht nutzlos doof rumstehen.

„Ehrlich gesagt...." er kratze sich am Kopf. „Ja."
Er sah mich an.
„Am Merch-Stand könntest du helfen, aber nur wenn es dir nichts ausmacht. Gleich ist Einlass."
Ich nickte und er zeigte mir den Weg.
„Danke", lobte er mich und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Ich quietschte: „ ahh Wincent weiss hat mir einen Kuss auf die Wange gegeben, ich werd mein Gesicht nie wieder waschen."
Lachend und kopfschüttelnd lief er zurück zur Bühne. Er dreht sich nochmal um und zwinkerte mir zu,
Mein Herz schmolz.

Der Einlass begann und die ganzen Räume wurden durch Fans geflutet. Der Merch-Stand war echt voll. Viele t-Shirts und Hoodies wurden verkauft. Auch Turnbeutel gab es.

Nach gut einer Stunde waren die meisten Menschen vor der Bühne versammelt und ich durfte den Stand verlassen.
Also begab ich mich neben die Tür vom Konzertsaal und bliebt dort stehen.
Die vorband war bereits vorbei und ein paar kleine Abbau-Maßnahmen wurden gestartet. Nach etwa 5 Minuten gingen die Lichter aus und das hauptlicht der Bühne ging an.
Und dort standen die Jungs. Allesamt happy.
Wincent begrüßte Hannover und die Mädels grölten vor Freude.

Die ersten Songs begannen und ich war stolz wie Bolle. Seine Ausstrahlung hatte sich komplett verändert. Er wirkte echt glücklich. Würde man ihn nicht näher kennen, könnte man Echt denken er wäre einfach nur ein normaler, glücklicher junge, der Musik und seine Fans liebte.
Aber leider war da diese eine negative Sache.

Diese gefühlvollen Texte brachten mich zum Lächeln. Bei dem Lied „nur ein Herzschlag entfernt", bekam ich sogar Gänsehaut.

Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie eine Person in meine Richtung lief.

Ich versuchte im dunklen zu erkennen, wer das war.

Undercover Cop - Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt