Kapitel 24

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Sanft wurde ich durch warme Sonnenstrahlen in meinem Gesicht geweckt, welche meine Nase kitzelten.

Draußen war wunderbares Wetter. Ich drehte mich zur Seite, um zu checken, ob Wincent schon wach war.

Er stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab und beobachtete mich.

"Hast du mich etwa beim schlafen beobachtet?", fragte ich leicht schockiert.

"Erwischt", gab er grinsend zu.

Sein Lächeln machte mich tatsächlich wahnsinnig und verrückt nach ihm.

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Morgen, Liebes."

"Guten Morgen", gab ich lächelnd zurück.

"Wir sind bereits in Dresden vor der Halle. Die Jungs besorgen gerade Frühstück, willst du was bestimmtes?"

Ich schüttelte den Kopf. "Ich nehme, was ich kriege..Bin da nicht wählerisch."

"Wir müssen demnächst aufbauen und alles vorbereiten." Er Ließ sich eine längere Pause. "Außerdem muss ich noch die Gewinner auswählen, falls du mir helfen magst."

Wincent stand auf und begab sich nur in Boxershorts bekleidet zu den Betten, wo vermutlich seine Sachen verstaut waren. Auf dem Weg dorthin drehte er sich nochmals zu mir um.

Er sah meinen Blick, welcher ihm folgte und nickte zufrieden.

"Gerne.", rief ich ihm hinterher. Ich hatte ganz vergessen zu antworten, da ich mit Starren beschäftigt war.

"Beobachte mich nur weiter", grinste er breit. "Ich mache keine verbotenen Dinge."

"Ich wills hoffen". Und er verstand, was ich damit meinte.

Er hatte es bereits geschafft, seid dem Konzert nichts mehr zu konsumieren und ich hoffte, dass es dabei bleiben würde.

Ich stand langsam auf und zog mich an. Duschen würde ich dann in der Halle.


Gefrühstückt wurde nur nebenbei. Alle waren mit sämtlichen Arbeiten beschäftigt. Das Bühnenbild wurde wieder aufgebaut und die Lichttechnik wurde ausprobiert.

Heute war Wincents Manager, Sascha da.

Er hatte es gestern nicht geschafft und kam nachgereist.

"Wincent, ihr zwei müsst noch die Gewinner aussuchen", ermahnte er ihn und nickte mir zu.

Er zog mich mit in seinen Umkleideraum und wir machten uns an die Arbeit.

Je mehr Videos und Bilder er sich anschaute, desto nervöser wurde er.

"Was ist los?", ich stieß ihn mit meinem Ellenbogen an.

"Nichts", sagte er konzentriert, während er weiter scrollte und bei Instagram und Twitter einige Likes daließ.


"Das Video war schön, das gefällt mir." Ich zeigte auf eine Gruppe von vier Mädels, welche echt kreative Ideen hatten.

Schnell schrieb er ihnen eine Nachricht:

Hey, habt ihr Lust zum Meet & Greet heute zu kommen?


Sämtliche Infos wurden ebenfalls mitgeschickt und er war sichtlich zufrieden.

Während er die Nachricht schrieb, beobachtete ich seine Hände. Sie zitterten.

Mein Herz tat bei diesem Anblick seltsamerweise weh. Ich wollte nicht, dass er leiden musste.


Ich hielt sie fest. Sofort hörten sie auf zu zuckten. Sie waren eisig kalt. Ich versuchte ihm wenigstens Wärme zu geben.

"Ich Versuchs", flüsterte er kaum hörbar. "Aufzuhören."


Verständnisvoll nickte ich.


Wincentes Handy vibrierte.

Eine unbekannte Nummer wurde angezeigt und er ging ran.

"Hallo?"

Während des Telefonats verfinsterte sich seine Miene und er begann weiter zu zittern. Auch seine Hautfarbe war sehr blass.

Ich konnte mir aus den Gesprächsfetzen keine Bedeutung reimen, aber es hatte nichts gutes zu heißen.

Nervös fuhr er sich immer wieder durch die Haare.

"Ja, übermorgen", gab er an. Er legte auf.

Was war übermorgen? Ich musste herausfinden, was geplant war. Um ihm zu helfen. Um die Sache zu beenden.

Wincent verschwand im Bad und ließ sich eine Ewigkeit nicht blicken.

Ich lauschte an der Tür. Nichts.

"Wincent? Alles gut?" Ich klopfte an der Tür.

Nachdem ich wieder keine Antwort bekam, öffnete ich sie vorsichtig. Sie war nicht verschlossen.

Er saß auf dem Toilettendeckel, die Hände an den Kopf gestützt und starrte einfach geradeaus.


"Was ist? Was ist los?" Mein Blick ging von ihm zum Waschbecken und blieb dort haften.

Eben noch sagte er etwas von aufhören, jetzt konnte man aber deutlich die Überreste einer sauber gezogenen Line sehen.

Ich ging zum Waschbecken und wischte die weißen Spuren weg. Niemand sollte sie sehen.

Die leeren Tütchen ließ ich verschwinden.

Dann hockte ich mich vor Wincent und nahm seinen Kopf in meine Hände.

"Guck mich an! ... Was ist los? Was wollte die Person am Telefon?" Besorgt sah ich ihn an.

Er schaute mir in die Augen.

"Ich kann es dir nicht sagen. Du wärst dann ein Mittäter."

Ich schüttelte den Kopf. "Du kannst mir alles sagen", versuchte ich weiter auf ihn einzureden.

Doch er rückte nicht mit der Sprache raus.

Er verließ das Bad und ließ mich so zurück.

Undercover Cop - Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt