Kapitel 5

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Keine 20 Meter vor mir stieg gerade Wincent Weiss aus dem Auto.

Was für ein Angeber und idiot; schaltete sich mein Hirn ein.

Er schien meinen Ausraster gehört zu haben.
Er hob seinen Arm, winkte zu mir herüber und zwinkerte mit einem Auge.
Er schloss sein Auto und schlenderte zum Hauseingang.
Fassungslos blieb ich in der Einfahrt wie der größte idiot stehen. Mit Mund offen. Ich war jetzt nicht mehr auf 180, sondern auf Level unendlich.
Die Tür fiel ins Schloss und ich wäre ihm am liebsten hinterhergerannt und hätte die Tür eingeschlagen.

Ich war stocksauer. Und stocksauer diesen beschissenen Auftrag angenommen zu haben.
Denn dieser „tolle" Wincent führte sich auf wie ein großes Aloch.
Ich spürte wie mein Kopf vor Wut rot anlief.
„Penner", rief ich nochmals laut und beschloss meinen Weg fortzusetzen.
Immerhin wusste ich jetzt wo er wohnte und was für ein Auto er fuhr.
Den Audi würde ich jedenfalls aus 100 Meter Entfernung Wiedererkennen.

Nach ca. 4 Kilometern joggen fand ich einen Rewe-Markt. Ich besorgte mir einen Einkaufswagen.
Da der Kühlschrank leer war, packte ich einige Lebensmittel in den Wagen.
Shit, das war so viel. Ich hatte nochmals den 4 km weg vor mir. Diesmal aber mit zwei Einkaufstüten.

Ich ging bezahlen und machte mich auf den Heimweg.
Beabsichtigt lief ich den gleichen Weg zurück, um nochmals das Haus in Augenschein zu nehmen.
Nein es handelte sich nicht um ein Haus, vielmehr um eine Villa.

Oben brannte Licht, also würde der trottel zu Hause sein.

Mir fielen die Worte des Einsatzleiters ein:
„Dir sind keine Grenzen gesetzt."

Gut, dass ich Tomaten gekauft hatte.
Ich holte die dickste Tomate aus meinem Beutel und schmiss sie bis zum auto.
Volltreffer. Sie traf die Frontantriebe des Audis. Der Saft der Tomate floss die Scheibe entlang.
Innerlich führte ich einen Freudentanz auf, nahm meine Tüten wieder in die Hand, schaute mich um, ob ich gesehen wurde und lief zwei Straßen weiter zu meinem neuen Heim.
Hoffentlich würde er sich ärgern.

Zuhause angekommen räumte ich alles in den Kühlschrank, ging duschen und kochte mir anschließend Nudeln.

Dann begab ich mich auf die Couch nahm den merkwürdigen Laptop in den Schoß und beschäftigte mich damit. Währenddessen aß ich meine Nudeln.
Den Laptop könnte man super für diverse Recherchen nutzen: also googlete ich zum zweiten Mal nach Wincent Weiss. Und suchte nach negativen Artikeln. Aber es gab keine.

Konnte dieser Typ sich Echt so verstellen. Hatte er zwei Seiten? Würde er was verbergen?
Wie würde ich nun weiter vorankommen.
Mir fiel im Moment einfach nichts ein, weshalb ich die Glotze einschaltete.

Undercover Cop - Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt