Kapitel 27

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Super, jetzt stand ich an der Bar. Alleine wie ein Trottel.

Die anderen Jungs konnte ich nicht entdecken. Von der Seite näherte sich ein ziemlich besoffener schwarzhaariger Typ. Er war sehr muskulös, gar nicht hässlich aber nicht mein Geschmack. Auf eine Konversation oder dämliche Anmache hatte ich überhaupt keine Lust.

"Hey, was gibts sonst noch für Sehenswürdigkeiten in deiner Stadt, außer dir?"

Das war die Krönung. Solch schlechten Anmachspruch wie diesen habe ich selten gehört.

Ich ignorierte den Kerl.

"Brauchst du Drogen?", fragte er mich, wobei er mich aber nicht anschaute.

Ich schüttelte mit dem Kopf. Wobei mein Kopf zu einem Nicken wurde.

"Mein Chef will nicht, dass ich sie hier verkaufe"

Ich versuchte nett zu sein, um ein paar Infos aus ihm herauszukitzeln.

"Aber man tanzt ja nie nach der Nase des Chefs", grinste ich und nahm ein Schluck von meinem Drink.

"Ja.., dabei fällt das doch nicht in seinem Club auf". Er schüttelte unfassbar den Kopf.

Also war der Chef des Clubs gleichzeitig auch der Drogenboss.

Aber an ihn würde man so leicht eh nicht kommen.

"Also willst du jetzt was?"

Ich nickte. "Komm mit." Er drängelte sich ebenfalls durch die verschwitzen Menschen auf die Tür zu, durch die Wincent gegangen war. Diese waren von zwei Securities bewacht. Diese waren mir zuvor gar nicht aufgefallen.

Von den Gängen gingen mehrere Türen aus. Und im ganzen sahen die roten Wände, und schwarzen Möbel eher aus wie in einem Bordell.

Ich schien mich nicht geirrt zu haben, als uns die erste nackte Frau entgegen kam, gefolgt von einem glatzköpfigen, besoffenen Mann.

In einem abgelegenen Zimmer zog er die Tür hinter sich zu. Plötzlich bekam ich ein mulmiges Gefühl.

Er öffnete seine Geldbörse und zog mehrere Päckchen. Die meisten mit weißem Pulver gefüllt, aber auch einige bunte Pillen waren in verschiedenen Tüten untergebracht.

"Was willst du?", er hielt alles hoch.

Wofür sollte ich mich jetzt entscheiden? Ich zeigte auf die blauen Pillen.

"Gute Entscheidung." Hier. Er öffnete das Päckchen und ließ die Pille auf meine Hand purzeln.

Fragend sah ich ihn an. "Du musst sie hier nehmen. Du kannst nicht mit Drogen hier im Club erwischt werden."

"Macht nen 10er", sagte er, während er mich beobachtete, dass ich die Pille nahm.

Ich überlegte, wie ich sie am besten nicht schlucken müsste, doch der finstere Blick durchbohrte mich.

Wohl oder übel hatte ich keine andere Wahl.

Ich nahm sie in den Mund und schluckte.

"ich geh dann mal." Ich wollte mich zur Tür begeben, doch er stellte sich wie ein Schrank davor.

"Nicht so schnell. Mein Chef darf nicht erfahren, dass ich dir Drogen hier verkauft habe...", erwartungsvoll sah er mich an.

Ich wollte hier raus, so schnell wie möglich. Wo war Wincent, und was tat er hier?

Ich spürte wie die Wirkung der Pille langsam begann.

Der Kerl kam auf mich zu und begann meine Schultern zu berühren.

"Dafür erwarte ich was..", beendete er den Satz.

Mir wurde kotzübel. Niemals würde der Typ mich anfassen. Das würde ich nicht zulassen. Panik breitete sich in mir aus.

Ich spürte wie ich durch die Pille hemmungsloser und stärker wurde. Hatte mich wohl für die richtige Droge entschieden. Stärke würde ich hier sicher gebrauchen.

Aus dem Augenwinkel sah ich neben dem Bett, welches sich im Raum befand eine Blumenvase.

Ich ließ mich aufs Bett fallen. Der Typ sah das als Einladung und folgte mir. Er hing halb über mir und wollte mich mit seinen ekligen Fingern berühren.

Die Lampe traf seinen Kopf und er sackte auf mir zusammen. Ich schmiss die Lampe in die Ecke und befreite mich von seinem ohnmächtigen Körper.

Mein Herz raste. Ich hatte gerade jemand zusammengeschlagen. Drogen genommen und mich generell Strafbar gemacht.

Durch die Pille wurde mir grizzelig vor Augen. Ich hielt mich an der Wand fest, um nicht umzukippen.

Meine Hand berührte endlich die Türklinke, es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.

Ich riss die Tür fast aus den Ankern und schmiss sie wieder zu.

Ich versuchte vergeblich wieder zurück zu finden, doch ich lief geradewegs auf eine Bar zu.

Hier gab es einen riesigen Raum. Eine Table-Dance-Bar mitten im Club. Mehrere Frauen die wild an der Stange tanzten. Auf einem der Sofas, zwischen zwei Männern saß Wincent. Er unterhielt sich mit ihnen.

Auf dem Tisch vor ihnen tanzte eine braunhaarige Frau an einer Stange, nur mit einem kleinen Höschen bekleidet.

Es war an der Zeit hier zu verschwinden. Das würde der Typ, den ich zurückgelassen hatte nicht auf sich sitzen lassen.

Als ich mich wackelnd auf das Sofa von Wincent bewegte, wurde ich von hinten gepackt.

Undercover Cop - Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt