Als ich in den Aufzug stieg, konnte ich nur das laute schlagen meines Herzens hören.
Alles andere blendete ich aus.
Zitternd drückte ich die eins.Die Türen öffneten sich. Meine Beine liefen wie von selbst Vorwärts.
Die Schilder des Krankenhauses wiesen nach links. Ich folgte bis die Zahlen der Zimmer immer größer wurden.100, ...101....102...
106. Ich blieb vor dem Zimmer stehen.
Meine Finger lagen auf der Türklinke.
Wieso war es nur so schwer dort reinzugehen?
Mein Magen zog sich zusammen.
Ich war so nervös.Nocheinmal rief atmete ich durch und sprach mit mir zu. Was sollte schon großartig passieren? Ich er könnte mich nur hassen, mich wegschicken. Mich nie Wiedersehen wollen.
Doch bei den Worten wäre ich wohl in Tränen ausgebrochen.
Sein größtes Problem war beseitigt worden. Er würde nicht mehr erpresst werden.
Aber eins blieb noch offen. Ich wollte ihm unbedingt bei seinem Suchtproblem helfen. Ob er es alleine schaffen würde? Ich wusste es nicht.
Aber ich fand, das war ich ich ihm schuldig.Ich nahm all meinen Mut zusammen und drückte die Klinke.
Sein Duft stieg mir direkt in die Nase.
Wie konnte das Zimmer so schnell nach ihm riechen? Oder drehte ich jetzt völlig durch?Ich schloss leise die Tür und sah zu dem Bett am Fenster.
Seine Augen waren geschlossen.
Er war noch nicht aufgewacht... Wie er dort lag.. er sah aus wie ein Engel. So friedlich und wunderschön.
Sein Gesicht wurde durch einen Sauerstoffschlauch geziert.Ich begab mich zu seinem Bett, nahm mir einen Stuhl, welchen ich vor sein Bett stellte.
Ich setzte mich und nahm seine Hand in meine.
„Es tut mir leid", flüsterte ich zu ihm.Auch wenn er mich nicht hören konnte.
Ich beobachtete noch einige Minuten sein wunderbares Gesicht. Das wollte ich einfach nicht mehr vergessen. Ich prägte mir alles genau ein, bevor er mich nicht mehr sehen wollte und mich zur Schnecke machen würde.Langsam liefen mir die Tränen über das Gesicht. Ich legte meinen Kopf auf die Seite Bettes und hielt weiterhin seine Hand.
Plötzlich merkte ich in meiner Hand ein sanftes drücken.
Ich hob meinen Kopf und konnte sehen, dass er wach war und mich ansah.
Mein Herz blieb stehen.
Innerlich verabschiedete ich mich schonmal von diesem wunderbaren Menschen.Ich starrte ihn ebenfalls an. War zu schockiert etwas zu sagen. Und mir fiel im Moment auch nichts ein.
„Mila?", fragte er mich.
Ich schüttelte langsam den Kopf.
„Angelina", räusperte ich mich.
Er versuchte seine Stimme zu finden.
„Ich... hätte dich niemals angeschossen. Dich niemals verletzt", sagte er jetzt traurig.
„Das weiß ich", antworte ich leise.
„Ich habs in deinen Augen gesehen."
„Es tut mir leid."
Fragend sah ich ihn an.
„Wieso tut es dir leid? Du hast nichts gemacht. Mir tut es verdammt nochmal leid."
Ich wurde lauter. Ich war der Arsch, nicht er.„Du hast mich aus dem Club geholt. Und wolltest mich in Sicherheit bringen. Dabei hast du dich in Gefahr begeben, Wincent.
Ich habe dich angelogen."Er versuchte mich zu unterbrechen, doch ich redete einfach weiter.
„Ich bin eine verdammte Lügnerin. Ich heiße Angelina und nicht Mila. Es war so schwer, dir von alldem nichts zu erzählen. Ich hätte am liebsten mein Job geschmissen.
Auch als er mich wieder unterbrechen wollte, sprudelte es aus mir heraus.
„Ich wusste vorher selbst nicht, wieso die dich beobachten wollten, aber ich tat es. Ich hab einfach alles gemacht, was sie wollten. Ich wollte dir helfen und dich aus der scheiss Sache unbedingt rausholen."
Ich atmete tief ein, mir war die Luft ausgegangen.„Angelina", unterbrach er mich jetzt lauter.
„Was?", fragte ich leicht säuerlich. „Ich will mich gerade entschuldigen, für etwas, was ich dir angetan haben. Für meine Lügen, für alles einfach. Ich bin angewidert von mir selbst", sagte ich aufgebracht.
„Shhht", machte Wincent.
„Angelina?"
„Ja?"
„Sag es mir bitte ehrlich. Hast du mir etwas vorgespielt? Ich meine... das was zwischen uns war?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein. Das würde ich nie tun. Ich meine... ich liebe dich Wincent!"
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Undercover Cop - Wincent Weiss
FanfictionAngelina, 24 Jahre alt erhält den Auftrag, den Sänger Wincent Weiss zu observieren. Doch was tut man, wenn sich plötzlich Gefühle entwickeln?