Kapitel 32

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Die Vorbereitung dauert echt lange. Es war mittlerweile 16 Uhr. Wir prägten uns den Plan des Haases ein, den Kellerzugang und diverse Ausgänge.

Aufgrund der Größe des Einsatzes, bekamen wir zusätzlich nochmal 8 Männer dazu. Jetzt waren wir ca. um die 20 Männer. Und mich als einzige Frau. Die Personen, die wir dazubekommen hatten wurden noch mal die Bilder der Zielpersonen gezeigt.

Darunter auch das Bild von Wincent. Sie würden allerdings draußen nur die äußere Umstellung machen, und schauen, dass sich niemand von dem Grundstück bewegte.

Der Chef würde den Funk übernehmen vom Fahrzeug aus, zusammen mit seiner zweiten Hand.

Das hieß es würden 9 Personen in das Haus eindringen. Inklusive mir. Ich hatte echt Bammel. Ich wollte vor allem mitgehen, um sicherzugehen, dass Wincent nichts geschah und sie ihn ordentlich behandelten.

Er sollte Frauen für das Geschäft anheuern, ging es mir immer wieder durch den Kopf. Nur zu gut konnte ich mir vorstellen, wie schlecht er sich fühlen musste. Und wie er es mit Drogen versuchte abzustellen.

Nach dem Einsatzgespräch begab ich mich zu meinem Spind und zog mir alle Sachen an.

Meine Sturmhaube steckte ich in meine Hosentasche am Bein. Meine Handfessel waren hinten rechts an meinem Einsatzgürtel befestigt.

Bevor ich meine Waffe lud, reinigte ich sie nochmals und überprüfte die Funktion. Dann steckte ich sie in das Holster. Ich schaute mich im Spiegel an und alles saß, so wie es vorgesehen war.

Ich atmete tief ein und warf mir zuletzt noch meine Schutzweste über.

Meine Einsatztasche mit Essen, Trinken nahm ich mit und begab mich zu unseren Fahrzeugen.

Wir würden in Zivil vorfahren. Die anderen Kollegen waren auch vollständig aufgerüstet und setzten sich in die Autos.

Alle guckten ziemlich angespannt. Wir hatten es bereits 18 Uhr.

Das war unsere Abfahrtszeit. Mit vier Vw-Bussen rollten wir los in die Richtung zu Wincents Villa.

In der Nähe meines Hauses stellten wir die Autos ab. Unsere Fenster waren getönt, niemand konnte hereinblicken.

Meine Gegend, das Haus-es würde mir alles fehlen. Aber bald würde ich wieder in meine 2-Zimmer Wohnung mit Minho zurückkehren und alles war beim Alten. Nur ich hatte dazugelernt.

Ich würde auch höchstwahrscheinlich keine "undercover" Arbeit mehr leisten.

Die Zeit verging schnarchend langsam. Zwei vor Wincents Haus postierte Kollegen wurden jeweils ausgetauscht und die nächsten observierten.

Langsam wurde es dunkel. Ich war echt nervös. Mein Bein wollte nicht stillhalten, weshalb ich es ununterbrochen auf und ab bewegte.

Das Warten machte mich echt ungeduldig. Ich hatte wirklich Angst. Konnte mir die Situation einfach noch nicht vorstellen. Auch meine Reaktion wenn ich Wincent wiedersehen würde, konnte ich mir gerade gar nicht vorstellen. Mein Herz pumpte.

"Es wird Zeit", sagte der Fahrer aus unserem Fahrzeug und gab durch Funk durch: "Die äußeren Posten sollten sich jetzt ums Haus stellen."

Es war dunkel und aus den anderen zwei Fahrzeugen konnte ich insgesamt 8 Leute unauffällig aussteigen sehen.

Sie nahmen ihre Punkte ein, von denen man sie nicht sehen konnte.

"Zielperson W verlässt das Haus.", kam es über Funk.

W stand für Wincent. Wir wollten keine Rufnamen benutzen. Das würde zu viel Zeit vergolden.

Was hatte Wincent jetzt vor?

Ich konnte nichts sehen, da wir ja zwei Straßen weiter standen. Gespannt verfolgte ich den Funk.

"Er fährt mit dem Motorrad weg", folgte jetzt ein zweiter Spruch.

Der Einsatzleiter gab darauf hin angespannt durch:"Behaltet eure Posten bei. Niemand folgt ihm, wir warten auf die anderen drei Personen, er ist nicht das Hauptziel."

Aus der Ferne konnten wir laute Motorgeräusche hören, die allem Anschein nach von seiner BMW kamen. An der nächsten Einmündung konnte ich ihn auch in zügigem Tempo abbiegen sehen. Er fuhr ohne Helm und ohne Motorradkombi.

Was hatte er vor? Mein Herz klopfte, ich hätte ohnmächtig werden können. Plötzlich hatte ich Angst, ihm wäre sein Leben egal. Wohin fuhr er?

Ich begann an meinen Fingernägeln zu kauen, was ich sonst nie tat.

Meine Angst würde erst aufhören, wenn es hieß er wäre wieder da. Ich wollte nicht, dass ihm was zustößt, oder er sich etwas antat.

Undercover Cop - Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt