14.Kapitel

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Eine Woche später...

Ohne jeglichen Enthusiasmus machte ich mich mal wieder auf den Weg zur Schule.
Ich sträubte mich mittlerweile schon dahin zu gehen, einfach weil ich wusste das ich ab dem Moment, in dem ich Sandro sah, den restlichen Tag auf ihn aufpassen musste.
An sich würde ich es ja genießen in seiner Nähe zu sein, nur hatte ich ja beschlossen, das es das beste wäre, wenn er mich hassen würde.
Dies würde er wohl baldig auch tun, so wie ich mich benahm.
Ich war schlichtweg das reinste Arschloch.
Ich verletzte ihn mit meinen rücksichtslosen Aussagen, sagte ihm immer wieder das er mich genervt hatte als er anhänglich war, verhinderte jede Nähe und hatte selbst mit Nathalie und Mira einige Male geredet, obwohl ich wusste das er die beiden nicht ausstehen konnte.
Ich fühlte mich mehr als nur schuldig, doch unternahm ich mal wieder nichts dagegen.

-

Ich traf auf dem Schulhof ein, doch konnte ich Sandro nicht erspähen, weshalb ich mich auf den Weg zu der Mauer machte, bei der er und seine Freunde normalerweise standen.
Dort traf ich jedoch nur Tobi an.

》Hi Tobi..《

Meinte ich und wollte mich neben ihm an die Mauer lehnen, doch dieser hielt mich mit einer Handbewegung davon ab.

》Sag mal, was ist eigentlich falsch mit dir?!《

Fragte er mich ungläubig. Ich sah ihn verwirrt an:

》Wie meinst du Das?《

Hakte ich nach, woraufhin er sogleich erklärte:

》Wie kannst du dich seelenruhig neben mir stellen, obwohl ich ein Freund von Sandro bin und du ihn wie den letzten Dreck behandelst? Ich versteh es einfach nicht, wie Sandro deine Anwesenheit immer noch aushält...《

Missbilligend musterte mich der Blondhaariege.
Auch wenn ich wusste das Tobi mit seinen Worten recht hatte, taten sie dennoch weh.

》Ich...ähm...《

Ich brachte keine Erklärung hervor, weil es schlicht und einfach keine Ausrede für mein Verhalten gab, die man den Menschen auf der Erde hätte erzählen können.
Wütend schnaubte Tobi und sprach weiter:

》Du hast es einfach nicht verdient das du Sandros Freund bist...er ist im Gegensatz zu dir nämlich kein schlechter Mensch. Du versuchst ihn ja regelrecht runterzumachen, und tust wirklich alles was ihm missfällt. Selbst mit Nathalie hängst du ab und zu ab, obwohl du weißt wie sehr ihn das verletzt. Ich habe keine Lust deinetwegen meinen besten, sonst so fröhlichen, Freund irgendwann weinend vorzufinden!《

Abermals hatte er in allen Dingen Recht, bis auf die Tatsache das ich kein schlechter Mensch, sondern ein schlechter Engel war. Ich verstand Tobis Zorn, er war vollends berechtigt.
Ich dachte er war mit seiner "Rede" bereits fertig, doch er sprach weiter:

》Nur eine Sache Frage ich mich...
Wieso so plötzlich? Am Anfang, da warst du nett zu ihm, beinahe beschützerisch. Und auch sonst bist du zu anderen wie am Beginn, nur Sandro tust du weh...weshalb?《

Er kam einem Schritt auf mich zu und legte mir eine Hand auf meine rechte Schulter:

》Ich glaube nicht das du ein schlechter Mensch bist, aber warum behandelst du Sandro dann so?
Ihr wart Freunde, das hat man doch gesehen..《

Ich schluckte schwer und sah auf meine Schuhspitzen. Mir war nie bewusst, das seine Freunde mein Verhalten beobachten würden, noch das Tobi diese Situation so analysieren konnte.

》E-es ist kompliziert...《

Stotterte ich murmelnd vor mich hin, doch Tobi sah mich nur nachdrücklich an, als wolle er, dass ich mehr erzähle.
Doch ich wollte nicht weitere Sachen ausplaudern, weshalb ich mich aus seinem Griff löste:

Logos▪Engel der Vernuft  - LondroffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt