32.Kapitel

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Ich wusste nicht wie, aber irgendwie schaffte ich es den restlichen Tag ohne meinen Freund auszukommen.
Tatsächlich hatte ich einige Male den Gedanken gehabt einfach zu ihm, und durch das Fenster zu gehen, so wie bei unseren letzten verbotenen Aktion.
Jedoch hinderte mich mein schlechtes Gewissen daran, indem dieses mir immer wieder predigte das es unfair seinen Eltern gegenüber wäre, die mich jedes mal so freundlich aufgenommen hatten.
Ich wollte ihr vertrauen nicht missbrauchen, weshalb ich vorerst auch ihren Regeln folgen wollte.
Zudem sollte ich lernen auch mal Abstand zu Sandro haben zu können.
Ich tat es nicht gerne, aber die ein oder andere Nacht sollte schon entbärlich sein.

-

Leichtfüßig Schritt ich über die Straße, vorbei an der mittlerweile grünen Ampel und blickte meiner Schule entgegen.
Tatsächlich genoss ich es teilweise in diesem Gebäude.
Nicht, dass ich nicht lieber alleine Zeit mit Sandro gehabt hätte, aber die Schulzeit brachte einen geregelten Tagesablauf mit sich, und außerdem war es eine erfrischende Abwechslung zu dem Papierkram in der Himmelswelt.
Hier schienen die Leute auch offener zu sein.

Jedenfalls erklamm ich die wenigen Stufen, bis ich auf dem Pausenhof stand.
Ich ließ mir kaum Zeit und marschierte direkt los, zu Sandros, Nics, Tobis und meinem Stammplatz.
Die bereits aufgezählten Menschen standen schon an der Mauer und blickten mir entgegen.

Mein Blick galt jedoch nur dem kleinen braunhaariegem, meinem Schützling.
Er strahlte mir, Mit einem freudigem Grinsen auf dem Gesicht, entgegen.
Auch ich hielt meine Freunde nicht zurück, legte kaum merklich einen Gang zu und schloß ihn schlussendlich glücklich in die Arme.

Es war nicht viel Zeit vergangen, doch ich hatte seine Nähe vermisst.
Seinen Geruch.
Seinen verwuschelten braunen Haare.
Sein süßes, glückliches Lächeln.
Einfach ihn als Person.

》Hey na, wie geht's dir?《

Fragte ich, als wir im Begriff waren uns zu lösen.

》Jetzt wieder gut.《

Meinte er, immer noch überglücklich.
Ich erfreute mich an der positiven Wirkung, die ich offensichtlich auf ihn hatte.
Am liebsten hätte ich ihn auch an Ort und Stelle geküsst, nur hielten mich die durchdringenden Blicke von Sandros Freunden ab.

Sie schauten nicht fragend oder abgeneigt, Nein, sie grinsten uns wissend entgegen.
Nic ließ es sich nicht nehmen und wackelte anzüglich mit seinen Augenbrauen.
Etwas irritiert blickte ich sie an.

》Lasst euch von uns nicht stören.《

Meinte Tobi, mit einem gewissen Unterton.
Mein Blick wanderte zu Sandro, dessen eine Hand gerade in seinem Gesicht landete.

》Leute...《

Murmelte Sandro teils gepeinigt, teils belustigt.
Ich hingegen schaute bloß fragend zwischen den beiden Partein hin und her.

》Könnte mich mal jemand aufklären?《

Fragte ich, denn ich verstand nunmal wirklich nicht was hier gerade abging.
Nun ergriff auch Tobi das Wort und stellte mir eine Gegenfrage.

》Habt ihr uns nicht vielleicht irgendwas zu sagen? ...Vielleicht in Bezug auf euch? Und euren Beziehungsstatus?《

Jetzt ging selbst mir ein Licht auf, und ich fragte mich wie ich das Thema nicht vorher schon verstanden haben konnte.
Viel mehr jedoch interessierte mich weshalb Sandro ihnen anscheinend noch nichts von unserer Beziehung erzählt hatte, und woher sie diese Information dann wohl hatten.

Ich spürte Sandros verunsicherten und auch fragenden Blick auf mir.
Ich nickte kaum merklich, auf seine ungestellte Frage.
Sogleich begann Sandro zu sprechen, wenn auch stockend:

Logos▪Engel der Vernuft  - LondroffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt