13.Kapitel

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Zweifelnd stand ich vor meinem Spiegel und musterte mich ein letztes Mal skeptisch.
Meine tiefen, dunklen Augenringe, meine blasse Haut und meine zerzausten Haare stachen mir besonders ins Auge.
Mein miserables Aussehen, war jedoch verständlich.
Immerhin hatte ich ,wenn es hochkam, zwei Stunden geschlafen, da ich die restliche Zeit entweder über Sandro oder die schwarze Verfärbung meiner Flügel nachgedacht hatte.
Jedoch hatte mich dies kein Stück weiter gebracht, eher im Gegenteil, ich war nun noch verwirrter.

Seuftztend wendete ich mich von meinem Spiegelbild ab und machte mich, mit geschultertem Rucksack, auf den Weg zur Schule.

-

Ich kam gerade auf dem Schulhof an, als ich ihn bereits sah.
Sandro.

Mal wieder stand er ,zusammen mit seinen engsten Freunden Tobi und Nic, an der einen Mauer.
Unsicher machte ich mich auf den Weg zu ihnen. Ich atmete einmal tief ein und verbarg meine Unruhe hinter einer Fassade, einer gleichgültigen Mine.

》Hi, wie geht's?《

Fragte ich leicht lächelnd in die Runde.
Tobi und Nic schauten auf und meinten bloß kurz das es ihnen gut ginge, bis auf die Tatsache das gleich Schule sein würde.
Ich nickte und sah dann zu Sandro, der mich als einziger nicht anblickte.

》Und du Sandro? Wie geht's dir?《

Der kleinere sah mich kalt an und meinte ironisch:

》Super.《

Er schnappte sich seinen Rucksack und hastete ins Schulgebäude.
Anscheinend hatte ich ihn doch mehr verletzt,als erwartet.
Es tat mir ja leid, nur...
Ich konnte es nicht ändern.
Selbst die Nähe die wir bereits ausübten, reichte schon um den Rat soweit zu verärgern, das sie meine Flügelfarbe änderten.
Für jede Regel die man missachtete färbten sich die Flügel dunkler, und allen Anschein nach, hatte ich den Rat meinerseits ziemlich verärgert.
Glücklicherweise war es bis jetzt bloß eine Warnung, immerhin war nicht mein ganzes Gefieder betroffen, doch die Angst das Sie die unterschwellige Drohung wahr machen könnten, war existent.

-

》Die nächsten Aufgaben macht ihr bitte in Partnerarbeit.《

Meinte unsere Chemie-Lehrerin freundlich und schrieb mit einem kleinen Stück Kreide die Aufgaben an die Tafel.
Ich schaute zaghaft zu Sandro, der jedoch schlichtweg stur ,alleine weiterarbeitete.
Ich räusperte mich kurz, doch der Braunhaariege reagierte nicht darauf.

》Sandro...du weißt schon, dass wir das zusammen machen sollen?《

Fragte ich höflich, doch bekam nur einen sauer-verletzten Blick von Sandro zurück.

Es traf mich, dass er augenscheinlich wütend auf mich war,wo ich doch gar nicht anders hätte handeln können. Ich war nunmal an meine Gesetze gebunden, doch das schien er nicht zu verstehen oder vollends zu wissen.
Das letzte was ich wollte war Sandro weiterhin weh zu tun, jedoch wusste ich, wenn wir so weiter machen würden, dass er mir früher oder später verzeihen würde.
Und wenn das passieren würde, würden wir uns zum wiederholten Male zu nahe kommen. Vielleicht sogar noch näher als zuvor.
Das konnte ich nicht zulassen.
Ich musste meinen Schützling wohl oder übel dazu bringen mich zu hassen, oder zumindest nicht zu mögen.
Nur so würde er mich erst gar nicht in Versuchung bringen, sämtliche Regeln und Gesetze zu brechen.
Schweren Herzens, entschied ich mich für diese wirkungsvolle, aber auch abscheuliche Methode.

Ich schaute Sandro genervt an, auch wenn ich es nicht war und meinte:

》Jetzt komm wieder runter, es ist nichts passiert. Du hättest dir halt von Anfang an nichts erhoffen sollen.《

Für diesen Satz wollte ich mich am liebsten selber schlagen,doch blieb ich nach außen hin neutral.
Als ich Sandros verletzen Blick sah, wuchs mein schlechtes Gewissen abermals.
Mit zusammengebissenen Zähnen meinte der Grünäugige:

》Hab ich auch nicht!《

Ich zog skeptisch eine Augenbrauen hoch:

》Hat man ja gesehen...so anhänglich wie du warst...《

Ich schluckte kurz, schwer, ehe ich weiter sprach:

》War schon ein wenig lästig.《

Das brachte das Fass anscheinend zum Überlaufen, denn Sandro stürmte, samt seinen Büchern aus dem Raum und knallte die Tür geräuschvoll hinter sich zu.

Genauso wie alle anderen starrte ich ihm erschrocken hinterher.
Und auch wenn es eigentlich genau das war, was ich vorhatte, fühlte ich mich unglaublich schlecht.
Ich war wahrlich ein schlechter Engel.
Einer der sich zwar an die Regeln hielt, aber dennoch schlecht war.

-

》Ach, Hallo Logo, komm doch rein. Sandro ist gerade oben in seinem Zimmer, falls du ihn suchst.《

Ich lächelte Sandros Mutter freundlich an und begrüßte sie ebenfalls, ehe ich die Treppen hoch zu Sandros Zimmer ging.
Leise öffnete ich die Tür, und trat beinahe lautlos in das Zimmer.
Sandro hatte mich anscheinend noch nicht bemerkt, da er weiterhin traurig an eine Wand starrte.
Ich sah ihn mitfühlend an, doch als sich der kleinere urplötzlich umdrehte, wechselte ich eilig meinen Gesichtsausdruck,zu einem kalten, gefühlslosen.

》Was machst du hier?《

Murmelte Sandro leise.

》Ich...《

"..Wollte mich entschuldigen." , dachte ich mir, doch konnte ich dies natürlich nicht sagen, weshalb ich meinte.

》..muss schließlich bei meinem Schützlinge sein.《

Ich wendete meinen Blick ab, da ich Sandro unmöglich bei einer solchen Lüge in die Augen schauen konnte.

》Aha.《

Meinte er schlicht und drehte sich wieder von mir weg.

Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so zusetzen würde, doch ich vermisste die Nähe zu Sandro jetzt schon schrecklich dolle.

Jaja...Logo wird in meinen Büchern irgendwie häufig zum Arschloch.. :D
Naja...bitte nicht schlagen deswegen, das macht schon Banani ;)
...und wahrscheinlich auch Nutellachen, weil das Kapitel 15 Minuten zu spät kommt...surry Schatzi

Cheerio 

Logos▪Engel der Vernuft  - LondroffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt