29.Kapitel

149 17 34
                                    

>>2.Tag der Anti-Noti-Challange<<

P.O.V. Logos

Als ich das erste mal stöhnend, mit schmerzverzerrtem Gesicht meine Augen minimal öffnete, dachte ich irgendjemand würde gegen die Wand, oder gleich gegen meinen Kopf schlagen.
Doch das Stechende,dröhnende Gefühl kam nicht daher, sondern entstand einfach so in meinem Kopf.
Ich rollte mich ächzend auf die Seite und massierte vergebens meine Schläfen.
Meine Kehle war wie ausgetrocknet, und dennoch hatte ich Angst mich zu übergeben, denn die Übelkeit schien immer mehr zuzunehmen.
Ich hielt mir eine Hand vor dem Mund und kniff meine Augen wieder zusammen.
Bitte nicht kotzen, so hoffte ich.
Ehrlich gesagt hatte ich das bis dato nie gemacht, sondern nur beobachten können, doch ich war auch nicht sonderlich erpicht darauf diese Tatsache zu ändern.

Das pochern in meinen Kopf wollte einfach nicht nachgeben, weshalb ich mich unter decken und Kissen vergrub, auch wenn es leider nichts half.

Für gewöhnlich hätte ich mich hin und her gewälzt, aber jede Bewegung war die reinste Folter, also blieb ich einfach liegen, und siechte vor mich hin.

》Logo?《

Gequält zischte ich auf und fluchte heiser:

》Nicht so laut..《

Selbst meine eigenen Worte schienen meinen Kopf erdolchen zu wollen, weshalb ich mich einfach wieder zurück ins Kissen fielen ließ.

Das Sandro vor meinem Bett Stand und mich sowohl mitleidig als auch belustigt ansah, davon bekam ich nichts mit.
Ich war viel zu beschäftigt damit die Schmerzen zu minimieren.

Der kleinere ließ sich auf die Bettkante nieder, überlegte kurz, und entschied sich dann dafür vorerst, netter Weise, nichts zu sagen.
Er tippte nur mit seinem Zeigefinger auf meine Schulter, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich nickte tatsächlich, kaum merklich, woraufhin Sandro nach einem Glas Wasser, sowie einer Asperin-Tablette griff, die beide auf den Nachttisch lagen.
Er musste mich erst zwei weitere male Antippen, ehe ich resigniert aufschaute.
Immer noch leicht benebelt, Aber dankbar, nahm ich beides an und verwendete es sogleich.
Übrig blieb einzig das Glas, welches ich mit einer übertriebenen vorsichkeit abstellte.

-

Eine ganze Stunde in der Wirklichkeit, und gefühlte zwei Tage, musste ich warten, ehe die Schmerzen halbwegs zurücktraten. Glücklicherweise hielten Kater nicht so lange bei Engeln an, wie bei Menschen.
Ich war zwar keineswegs wieder fit, aber zumindest hielt ich die normale Lautstärke aus und konnte mich wieder gerade hinsetzten, auch wenn alles etwas anstrengend war.

Sandro, der derweil aus meinem Zimmer gegangen war, kam nun wieder zurück und setzte sich langsam auf meine Bettkante.

》Wie geht's dir?《

Fragte er mitfühlend, extra etwas flüsternd, wofür ich ihm sehr dankbar war.
Dennoch etwas mürrisch antwortete ich:

》Beschissen...《

Es war klar, man konnte es mir ja sogar ansehen.
Dennoch fand ich es süß das er fragte, offensichtlich machte er sich ja sorgen um mich.

Jedoch nagte eine Sache noch an mir. Abgesehen von den Schmerzen, die sich ertrugen ließen, konnte ich mich an gestern Abend kaum erinnern.
Meine letzten Erinnerungen waren die, wie ich an der Bar saß und Alkohol trank, sowie einzelne Bilder, die jedoch zusammen keinerlei Sinn machten.
Etwas unsicher sah ich zu dem kleineren rüber.

》Sag mal...was ist gestern Abend eigentlich alles noch passiert...《

Mein Blick senkte sich verlegen, und peinlich berührt kratzte ich mich am Nacken. Ich schämte mich für mein verhalten, vor allem weil es ausgerechnet Sandro sehen musste.
Was musste er nur über mich denken!

Logos▪Engel der Vernuft  - LondroffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt