16.Kapitel

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Traurig starrte ich aus dem Fenster meiner Wohnung.
Egal welche Farbenpracht sich auf den Straßen abspielte, es wirkte für mich grau.
Egal wie erfüllt die Luft von Stimmen war, es wirkte für mich still.
Egal wie viele Leute sich auf den Wegen tummelten, es wirkte für mich leer.
Ich wusste das es nicht an der Stadt, oder meinen Blickwinkel auf die Menschenwelt lag, Nein.
Diese momentane Gefühlslage wurde von einer Person ausgelöst, die mir sehr viel bedeutete.
Nur leider hatte ich diese Person, meinen Schützling, enorm verletzt.
Aber weil mir Sandro eben so wichtig war, wollte ich ihn nicht weiter leiden lassen, und beschloss den Auftrag abzugeben.
Auch wenn es mir äußerst schwer gefallen war, hatte ich so entschieden.
Es wäre für uns beide das beste.
Er würde wieder glücklich werden können, und ich?
Ja...glücklich wäre ich zwar nicht, aber mein Gefieder hätte sich vielleicht wieder weiß gefärbt.
Doch diese Entscheidung wurde zunichte gemacht...

-

Ich hatte vor vier Tagen, nachdem ich Sandro abermals verletzt zurück gelassen hatte, versucht Petrus zu kontaktieren, jedoch ohne Erfolg.
Es schien als würde mich niemand hören, als wäre er überhaupt nicht da.
Ich war immernoch ziemlich skeptisch, hoffte das nichts schlimmes passiert war in der Himmelsstadt.
Immerhin wäre es nicht das erste mal, das Dämonen aus der Unterwelt versuchten das Himmelstor aufzubrechen.
Doch ich war guter Dinge, hielt es für ein Zeichen das meine Bitte abgelehnt wurde.
Mir gefiel meine Lösung nicht wirklich, hätte es bloß Sandro zu liebe getan, doch ich ließ dies kein Zufall bleiben.
Nach diesem Ereigniss war ich entschlossen meine Mission zu Ende zu bringen. Es nützte nichts, ich musste so oder so da durch.
Doch egal wie motiviert ich war, ich brachte es nicht übers Herz Sandro erneut unter die Augen zu treten.
Er hatte so recht mit seinen Worten, die er mir bei unserer letzten Begegnung an den Kopf geworfen hatte.

Der Rat schien ebenso wie er zu denken, dass ich alles andere als eines Engels würdig sei.
Sie hatte es mir zwar nie gesagt, aber Sie waren sowieso nie Engel von großen Worten.
Der Rat zeigte es einem auf einer demütigenden Weise.

Seuftztend stand ich auf, begab mich vor meinen Spiegel, doch wagte es nicht in diesen zu schauen. Ein Oberteil hatte ich erst gar nicht angezogen, immerhin war ich den ganzen Tag in meiner Wohnung gewesen.
Mit gesenktem Blick breitete ich meine Flügel aus.
Obwohl ich genauestens wusste wie diese momentan aussahen, hoffte ich dennoch das es alles bloß ein schrecklicher Albtraum war, aus welchem ich hoffentlich baldig aufwachen würde.
Doch als ich meinen Blick hob und mein Gefider sah, welches bis dato zur hälfte weiß, zur Hälfte schwarz war, bildete sich erneut ein dicker Kloß in meinen Hals.
Es war als würde die Realität wie ein Tsunami über mich hereinbrechen, sodass dere Last mich erdrückte, bis nichts außer einer leblosen Hülle mehr zurück blieb.
Diese schwarzen Federn waren mehr als nur eine Warnung.
Es beeinflusste meine gesamte Ewigkeit.
Würde ich weiter verbotenes tun, so würde mein Gefieder irgendwann vollkommen schwarz sein.
Sollte dies geschehen, würde ich vom Rat höchstwahrscheinlich des Himmels verwiesen werden und in der Hölle leben müssen.
Aus Erfahrung für mein Training wusste ich, wie grausam es dort unten war.
Es war kalt, leer und unheimlich.
Gleichzeitig aber auch verdammt heiß, die Luft von lauten schreien gefüllt.
Es war kein Ort an dem man für ewig hausen wollen würde.
Zudem würde ich alle meine Freunde niemals wieder sehen.
Sie fehlten mir ja jetzt bereits schon.
Dieser Weg wäre einfach schrecklich.

-

All diese Tatsachen machten mir Angst.
Doch daran zu denken diese Mission gefühlskalt zuende zu bringen und Sandro danach nie wieder zu sehen, brach mir das Herz.
Dieser Schmerz war schlimmer als alles andere.
Schlimmer als eine Ewigkeit in der Hölle.
Anfangs hatte ich dieses Gefühl nicht verstanden.
Ich war verwirrt davon, das ohne Sandro alles so leer erschien, das sein Lachen mich automatisch glücklich machte und das ich mich nach seiner Nähe sehnte. Ich kannte nicht dieses Gefühl, bei seinen Tränen mit weinen zu wollen. Bei seinem Schmerz mitzufühlen.
Niemals dachte ich, dass mein Leben mir einmal so egal erscheinen würde, ja gar unwichtig.
Alles was zählte war er und dass es ihm gut ging.
Ich würde alles für ihn tun, alles.

Zuvor dachte ich es wäre unmöglich das etwas so seltenes, so schnell heranwuchs, aber langsam schien ich zu begreifen.
Ich erkannte was meine Gefühle zu bedeuten hatten.
Ich war blind, doch nun wusste ich was zu tun war.
Ich wusste endlich was mich so verändert hatte.

Es war Liebe.



Heyho Leudeeeee ^-^
Ja, ich weiß das Kapitel ist nicht sonderlich lang, aber ich wollte endlich mal wieder etwas updaten.
Ebenso werde ich die anderen Londro-ffs und die EvilBergi-Story bald updaten(hoffentlich zumindest :D)

Im nächsten Kapitel werden Sandro und Logos auch endlich wieder Aufeinandertreffen, keine sorge;)

P.s. Wer auch immer das letztes mal nochmal angedroht hat:
Bitte nicht schlagen oder töten :D
Immerhin muss ich ja noch weiter schreiben können ;)

Cheerio<3

Logos▪Engel der Vernuft  - LondroffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt