Psycho and Cutie /girlxgirl

Kapitel 9: Dunkelheit oder Licht

Doch mit diesem Gedanken, fiel ich in einen Traum. Kein Traum, ein Rückblick. Ein Rückblick auf das Ereignis, welches meine ganze Welt wirklich komplett veränderte... "Layla! Alles gut! Es ist nur ein Traum!" höre ich eine Stimme laut rufen. Ruckartig setze ich mich auf, doch mein Kreislauf macht mir da einen Strich durch die Rechnung. Denn sofort erscheinen überall schwarze Punkte, welche mich wieder dazu zwingen mich hin zu legen. "Hey, alles gut." flüstert das Mädchen gegenüber von mir und streicht mir über meine komplett nasse Wange... Ich hatte lange nicht mehr geweint, außer bei Manu... "Willst du darüber reden?" fragt sie ruhig, während sie ihre Hand immer noch auf meiner Wange liegen hat. Schnell verneine ich diese Frage mit einem Kopf schütteln. Niemals... 'Bald.' Nein, niemals. 'Dann findest du aber nicht heraus wer ich bin.' Hm... "Alles wieder gut? Willst du wieder schlafen?" langsam nicke ich und Evelyn geht wieder zu ihrem Bett. Schöner Körper... Nein. Schnell drehe ich mich um und schalte die kleine Nachttischlampe aus. Keine Minute später falle ich in einen, diesmal, traumlosen Schlaf.

"Guten Morgen, komm. Es gibt Essen." trällert eine muntere Person in meinem Zimmer. Wow, so glücklich wurde ich sehr lange nicht mehr geweckt. Langsam drehe ich mich zu der aufgeweckten Stimme und wer hätte es gedacht, eine lächelnde Evelyn steht vor mir. "Soll ich ne bestimmte Pose machen, oder passt es dir so?" kichert sie frech. Oh nein... Wie lange habe ich sie angesehen? Vor Scharm drehe ich mich wieder Richtung Fenster. "Komm jetzt, ich geh schon mal ins Bad." meint sie und schon entfernen sich die Schritte. Wie kommt sie darauf, dass ich mit kommen will? Naja... trotzdem steige ich aus meinem Bett und begebe mich zu meinem Schrank. Moment mal... Ich habe gar keine Zusammenfassung gemacht, die eigentlich als erstes gemacht wird jeden Morgen... Was macht sie mit mir? Sie lässt mich vergessen... 'Und komische Fantasien haben.' lacht dieser Windzug. Okay stop, hatte ich gar nicht! Noch nicht... Stop nein werde ich auch nie haben! Langsam sehe ich vom Boden auf, bleibe jedoch am Spiegel hängen... oh man... Schneller als gedacht mache ich den Schrank auf, weswegen ich mir die Tür voll gegen den kleinen Zeh schlage. Ein lautes, schmerzerfülltes Geräusch durchhallt das Zimmer und kurz darauf quietscht auch schon die Badtür, was bedeutet, dass sie aufgeht. "Dein ernst?" lacht Evelyn auf, was mich zu ihr blicken lässt und meinen Atem außer Kontrolle bringt. Sie trägt nur ein Handtuch um den Körper, welches nur ganz knapp über den Hintern geht. Doch mein Blick bleibt an ihren Armen hängen. Das sind keine Kratzer... Es war nicht sehr tief, aber es war kein Hund... "Du hast gelogen..." flüstere ich leise. Fragend sieht sie mich an, folgt dann aber meinem Blick und verharrt an ihrem Arm. "Du hast nicht geschlafen..." stöhnt sie leicht beschämt auf und sieht mir wieder in die Augen. "Woran siehst du das?" fragt sie leicht ängstlich. Langsam gehe ich zu ihr und nehme ihren linken Arm, da der rechte das Handtuch oben hält. "So sah es bei mir auch mal aus..." hauche ich. "Wie sieht es jetzt aus?" langsam ziehe ich den Ärmel meines Pullovers hoch und das Mädchen vor mir zieht scharf Luft ein. "Okay... Da kann ich nicht mit halten..." flüstert sie, doch als sie darüber streichen wollte, ziehe ich meinen Arm weg. "Sollst du auch nicht. Hast du nicht verdient." flüstere ich wieder, drehe mich um, schnappe mir wieder mal einen Hoodie, eine Jogginghose, Unterwäsche und Kuschelsocken und flüchte fast ins Bad. Schnell ziehe ich mir den Hoodie und die Jogginghose aus, um schnell unter die Dusche zu kommen. Doch gerade als ich meinen Bh aufmachen wollte, wird die Tür geöffnet und ich sehe geschockt zu dem Mädchen. Wie wäre es mit anklopfen?! Entschuldige? "Sorry... hab was vergessen..." haucht sie mit dem Blick auf meinen Körper... "Guck nicht so, ich weiß, dass es zu viel ist." flüstere ich sehr leise, eigentlich zu mir... doch natürlich hört sie es. "Zu viel abgenommen meinst du hoffentlich." fragt sie mit großen Augen. Meine beschämten Augen werden augenblicklich eiskalt. Mit diesem Blick sehe ich sie an. Keine Emotion, keine Ausstrahlung. Einfach kalt. Schnell nimmt sie das was sie wollte und verschwindet. Wurde ihr anscheinend unangenehm... Doch ich stehe immer noch hier. Jetzt fängt sie auch noch an... ich dachte sie ist anders! Ein Glück habe ich das jetzt früh genug erkannt, sonst wäre es vielleicht zu spät gewesen... Schnell ziehe ich den Rest aus und steige unter die Dusche. Ich brauche gerade Schmerz... Viel Schmerz... Ich drehe das Wasser voll auf, aber nur das heiße. Innerhalb weniger Sekunden fängt mein Körper an zu brennen und ja, ich genieße es mehr als alles andere. Um so lang wie möglich unter dieser Hitze stehen zu bleiben, bewege ich meinen Arm sehr langsam zum Shampoo. Schäume meinen Kopf ein, aber ups... der Schaum wäscht sich ja direkt wieder ab, wenn man mit dem Kopf unterm Strahl bleibt. Wer hätte es gedacht? Also leider nochmal... Aber diesmal wasche ich sie richtig. Naja, meinen Körper wasche ich nochmal kurz und muss dann doch leider Gottes das Wasser ausschalten. Vorsichtig steige ich aus der Dusche und 'betrete' das warme Badezimmer. Kurz trockne ich mich ab, ziehe meine Sachen an, putze meine Zähne und öffne die Badezimmertür. Doch dieser Kälteumschwung... Ich hätte es wissen müssen... Schlagartig wird mir schwarz vor Augen und das letzte was ich mitbekomme, ist die panische Stimme von Evelyn, die um Hilfe brüllt. Kurz ist nichts da, Stille, Dunkelheit... doch dann stehe ich in einem Gang. Langsam drehe ich meinen Kopf nach rechts. Dunkelheit, aber Lebewesen... Manu, mein Hund, Ava. Dennoch will ich wissen was links ist... Zaghaft bewege ich meinen Kopf nun in diese Richtung. Licht, Menschen... Oma, Opa und... Er. Das kann nicht sein! Nein! Schnell renne ich zu dem Licht, zu ihm. Doch er sieht mich kalt an. 'NEIN!' brüllt er, sein Brüllen... es ist so voller Kraft, dass ich nach hinten geschleudert werde. Tief in die Dunkelheit...