Kapitel 43: wieder draußen

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Allein depressiv, bei anderen setze ich meine Maske auf...

Inzwischen ist es Donnerstag, der 14.09.2017. Vor 3 Monaten lernte ich dieses perfekte Mädchen kennen, ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen... Ein behutsames Klopfen zieht mich zurück in die Realität und ein automatisches "Herein!" verlässt meinen Mund. Die Tür wird geöffnet und eine junge Dame tritt in mein Zimmer. "Guten Tag Layla! Ich bin Doc. Kunz und werde dich heute entlassen, da dein Arzt nicht da ist. Überprüfe deine Sachen nochmal, dann komm in spätestens 10 Minuten nach vorne. Ich habe mein Büro im Zimmer 3a, also das neben dem deines eigentlichen Psychologen. Bis gleich." lächelt sie und verlässt den Raum wieder. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir, dass es 13.20 Uhr ist. In 45 Minuten fährt mein Zug nach Hamburg, zu Evelyn... 3 Stunden fährt man von hier bis nach Hamburg, da ich mit dem normalen Zug fahre... Aber wenigstens sehe ich sie heute bis Sonntag und bin überglücklich darüber...

Nachdem ich alles genau kontrolliert habe, ob ich denn wirklich alles habe, verlasse ich mein Zimmer und begebe mich zu dem besagten Zimmer. Kurz klopfe ich, schon ertönt das typische Summen der Tür. Kurzerhand drücke ich sie auf, lasse meine Tasche fallen und setze mich Doc. Kunz gegenüber. "Also, wir müssen nur etwas ausfüllen. Du musst versprechen, dass du dir nichts tust und du nicht ohne eine Person irgendwo hin gehst, da du einen Anfall oder eine depressive Phase bekommen könntest. Alle, also dein Bruder, das Jugendamt und die Empfänger sind informiert. Einmal unterschreiben bitte." erklärt sie und übergibt mir Stift und Papier. Ich darf nicht allein weg, warum dann der Zug? Gerade wollte ich zur Frage ansetzen, doch ein Klopfen unterbricht mich, dann das darauf folgende Summen.

"Abholungsdienst ist da!" sagt eine aufgeweckte Stimme. Erst jetzt drehe ich mich um. Amelie, Evelyns Mutter, betritt den Raum, danach folgt eine kopfschüttelnde Evelyn. Sofort springe ich auf und falle der Kleineren um den Hals. "Hallo Prinzessin." grinse ich. Mein Herz schlägt schneller, wie vor einer Woche. Meine Welt erhellt sich und mein Leben nervt mich nicht mehr komplett. "Hey." lächelt sie und gibt mir einen Kuss. "Schön zu sehen, wie offen ihr damit umgeht." lächelt die Psychologin. "Ich habe mich bis ich 20 Jahre alt war nicht geoutet." fährt sie fort. Nett lächle ich sie an. Wenigstens bin ich nicht allein mit diesem Problem... aber warum eigentlich Problem? Ich habe ja jetzt Evelyn... "Los geht's Kinder! Ich bringe sie Sonntag wieder." lächelt Amelie und schiebt uns förmlich aus der offenen Tür.

"Bist du aufgeregt?" trällert Evelyn neben mir, nachdem wir uns auf die Rücksitzbank fallen lassen haben. "Schon." lächle ich zart. "Hör auf cool zu tun Boy, ich sehe dass du aufgeregt bist. Total!" kichert sie. "Du lernst jetzt erstmal jemand coolen kennen, so wie du wolltest. Sie ist echt nett und ich kenne sie seit der 5. Klasse. Aber sie hat so nen "kleinen" Badgirl-touch." lächelt sie. "Da bekomm ich ja Angst. Und jetzt lerne ich niemanden kennen. Erstmal 3 h mit meiner Prinzessin." schmunzle ich und ziehe sie auf den Mittelsitz, wo ich sie sofort anschnalle. "Und mit der Prinzessin ihrer Mutter, also der Königin. Muss ich meine Ritter auf den aufmüpfigen Prinzen los gehen lassen?" fragt sie, als sie einen prüfenden Blick in den Rückspiegel zu uns macht. "Och Mama!" schnauzt Evelyn sie an. "Ist doch gut." hauche ich schmunzelnd und küsse sie auf die Wange, was ihr aber nicht reicht. Ohne Vorwarnung packt sie meinen Kopf und drückt ihre Lippen auf meine. Sie sind so weich... entspannend... Mein Herz schlägt immer schneller und meine positiven Gefühle spielen sowieso verrückt. Bevor es jedoch zu intensiv wird, löse ich mich zart von ihr. Mit Schmollmund mustert sie mich. Was soll ich denn machen? Mit hochgezogenen Augenbrauen zeige ich auf ihre Mutter, welche uns schon wieder gespielt kritisch mustert. "Das wird nachher fortgeführt." flüstert sie sehr leise in mein Ohr, wodurch ich Gänsehaut bekomme. Ich will was erwidern, jedoch legt sich die Kleinere auf meine Schulter uns schließt ihre treuen Augen.

"Wach auf Prinzessin." flüstere ich und gebe dem schlafenden Mädchen einen Kuss auf den Kopf. "Mhhhh." murrt sie. "Na los jetzt." schmunzle ich, während ich mit der Hand zu ihrem Bauch fahre und leicht rein zwicke. Sofort schreckt das Mädchen auf und mustert mich geschockt, sauer und verwirrt. "Du könntest ja auch mal romantisch sein!" schnauzt sie beleidigt und schnallt sich ab. Sofort ziehe ich sie an der Hüfte auf meinen Schoß und mustere sie herausfordernd. "Vielleicht kann ich das, nur wäre es ja dann nicht witzig." hauche ich gegen ihre Lippen. Uns trennen wenige Millimeter, doch keiner überbrückt sie. Zu sehr genießen wir den Moment. "Aber es würde mich freuen." antwortet sie leise. "Aber reicht das hier nicht? Ist doch ganz schön." frage ich lächelnd und Blicke auf ihre vollen Lippen. Bevor sie antworten kann, drücke ich sie wieder auf ihre. "Komm, ich muss dir das Haus zeigen." kichert sie, als sie sich ruckartig von mir löst, öffnet die Autotür und springt von meinem Schoß. Überrumpelt mustere ich die Braunhaarige und gebe ein genervtes Stöhnen von mir. Ich hätte gern etwas länger Zeit in dem Auto verbracht...

Psycho and Cutie /girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt