Kapitel 34: Danke... oder doch nicht?

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Sofort springe ich auf und will zur Tür laufen, diese wird jedoch schon geöffnet. Aber nicht von Evelyn...

"Layla..." lächelt das Mädchen vor mir frech. "Was gibt es?" frage ich angepisst und will mich an ihr vorbei drängeln, doch sie hält mich fest am Handgelenk fest, wodurch ich laut auf zische. "Wo willst du denn hin hm?" fragt sie provokant und zieht mich zurück. "Lass mich vorbei!" brülle ich sauer und versuche es erneut, werde jedoch wieder aufgehalten. 'Soll ich was mach?' Nein... sie soll es nicht wissen... "Komm schon Süße... dein Mäuschen ist doch eh gerade abgedampft." lächelt sie und verstärkt den Druck um mein Handgelenk. "Lass mich los, Grace!" brülle ich lauter und will wieder weiterlaufen, doch ihr Griff wird noch fester... "Nanana. So nicht Süße..." flüstert sie bedrohlich, zerrt mich an die Wand und drückt mich an diese.

"Ich habe schon lange ein Auge auf dich geworfen..." lächelt sie traurig und sieht leicht zur Seite, jedoch wird ihr Blick wieder aggressiv und sieht mich wieder an. "Du bist so... wunderschön... du hast so einen weiblichen Körper, obwohl kein Gramm Fett an dir ist... Jedoch hatte ich Angst dich anzufassen... Ich hatte Angst dir was zu brechen. Aber du hast zugelegt... Jetzt kann man dich anfassen." fährt sie bedrohlich fort und lächelt schief.

Ohne zu zögern, drückt sie mir ihre ekelhaften Lippen auf meine. Immer wieder versuche ich sie abzuschütteln, was jedoch nicht klappt... Plötzlich boxt sie mir in den Bauch, weswegen ich schmerzerfüllt auf keuche, dies sieht sie als Gelegenheit, ihre Zunge förmlich in meinen Hals zu schieben.

Ergeben lasse ich es über mich ergehen, ich habe keine Chance... Ich bin ihr deutlich unterlegen... Ohne Rücksicht zerrt sie mich zum Bett, schubst mich auf dieses und setzt sich auf mein Becken. Jedoch wird genau in diesem Moment die Tür aufgerissen und ein lauter Knall ertönt im Raum.

"Nicht dein Ernst Layla?!" brüllt eine tiefe Stimme. Bis jetzt hatte ich noch nicht zur Tür geguckt, denn ich habe Evelyn erwartet... In der Tür stand aber Manu, total aufgelöst und hat ein Buch fallen lassen. Stumm und langsam laufen mir Tränen über die Wange. Was denkt er jetzt von mir?... "Ist jetzt meine. Evelyn ist abgeschrieben." schnurrt Grace überzeugt und fährt mir vom Kinn aus bis zum Bauchnabel... "Oh nein du kleine Schlampe, so ist sie nicht. Jetzt gehe von ihr runter oder ich schlage das 1. mal in meinem Leben ein Mädchen!" knurrt er aggressiv, schließt sie Tür hinter sich und knackt mit seinen Fäusten.

Ein leichtes Lächeln kommt auf meine Lippen, er kennt mich einfach... "Sicher nicht." brüllt sie, springt auf und will Manu schlagen. NEIN! Sofort schleudert das Mädchen zurück, über mein Bett und mit dem Kopf voll gegen das Gitter der Fenster. "Verpiss dich." knurre nun ich. Sofort steht sie auf und hält sich ihren wahrscheinlich pochenden Kopf. "Das werdet ihr bereuen..." sind die letzten Worte, bevor sie den Raum verlässt.

"Alles okay?!" fragt Manu besorgt und stürmt auf mein Bett zu. "Ja... Danke.." lächle ich schwach und sehe ihn an. Er steht vor meinem Bett, hat Angst vor meiner Reaktion, wenn er sich setzt. "Na komm her..." flüstere ich zart und klopfe neben mich. Als er sich setzt, falle ich ihm sofort um den Hals. "Kein Wort zu Evelyn." flüstere ich in sein Ohr. "Wo ist sie?" "Keine Ahnung..."

Ungefähr 2 Stunden sitzen Manu und ich einfach auf meinem Bett und quatschen über alles mögliche, bis die Tür geöffnet wird.... Evelyn kommt herein, ihr Kopf ist gesenkt und... sie weint... Sofort springe ich auf und hebe ihren Kopf, um ihr in die Augen zu sehen. "Was ist los?" frage ich besorgt und streiche ihr die Tränen von den Wangen. "Ich hab dich angelogen!" schnieft sie und weint noch heftiger. "Mit was?" "Jonathan war mit Jake zusammen, bis er verschwand!" weint sie lauter. Das kann nicht sein... "Er war nicht schwul..." hauche ich fassungslos und laufe 2 Schritte nach hinten. "Doch..." flüstert Manu. "Du... Du wusstest das?!" brülle ich erschrocken. "Ich hab es dir nur nicht gesagt, weil du dann genau den gleichen verdacht hättest wie ich!" sagt er laut und fährt sich mit den Händen durchs Gesicht. "Unser Vater... Nein. Nein! NEIN! SO GRAUSAM IST NICHT MAL ER!" brülle ich überfordert, während mir Tränen über die Wange laufen. "Mir tut es so leid." weint Evelyn und will ihre Hand auf meine Schulter legen, welche ich sofort wegschlage. "Schieb dir das sonst wo hin." knurre ich aggressiv und gehe aus dem Raum.

Gezielt gehe ich in eine Richtung, zum Ausgang. Komme was wolle. Mach sie auf. 'Layla...' Mach schon! Du stehst immer hinter mir! Deine Worte! ALSO MACH SCHON! Als ich an der Sicherheitstür ankam, sehen mich alle Betreuer verwundert an. Bis auf einmal die Tür auf gesprengt wird. "Haltet sie auf!" brüllt einer und will zu mir rennen, rennt aber gegen etwas... Wie eine unsichtbare Wand... Immer noch ist mein Ziel der richtige Ausgang, während nur ein Gedanke durch meinen Kopf schießt: Er wird sterben. Ich werde ihn mit meinen bloßen Händen töten... 'Layla!' Halt die Klappe!

Nur noch wenige Meter trennen mich vom Ausgang. Endlich frei... Endlich! Doch eine Hand packt mich an der Schulter, dreht mich um und küsst mich. Sofort sind alle schlimmen Gedanken verschwunden... Sofort fasse ich dem Mädchen an die Hüfte und ziehe sie näher zu mir. Was macht sie nur mit mir? Wie ist sie durch die "Mauer" gekommen? 'Hört sich extrem kitschig an, aber eure Liebe ist stärker als jede übernatürliche Kraft...' Du hast recht, es ist extrem kitschig...

Inzwischen sind 2 Stunden vergangen, Evelyn und ich wurden zurück geholt und jetzt sitzen wir bei unserem Psychologen im Büro... Jeder schweigt... Manu, Evelyn und ich... keiner traut sich zu sprechen... bis Evelyn doch etwas sagt: "Das Böse übernimmt dich nicht, es ist ein großer Teil von dir, oder?" fragt sie mit gesenktem Blick, sieht mich dann jedoch an. Leicht nicke ich, es zu vertuschen ist jetzt noch unmöglich... "Du hättest deinen Vater umgebracht, oder?" fragt sie weiter. Wieder nicke ich und sehe gerade aus an die Wand. "Ich..." will sie fortfahren, doch sie wird unterbrochen, weil die Tür von unserem Psychologen geöffnet wird. Sofort lässt er sich auf die andere Seite des Tisches fallen und sieht mich traurig an. "Layla, es tut mir leid..." sagt er. Fragend sehe ich ihn an. "Es gibt keine guten Nachrichten..."

Psycho and Cutie /girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt