Kapitel 40: Meine Aufgabe

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Augenverdrehend lache ich und setze mich auf den Stuhl, da wir danach gleich essen gehen und es unnötig wäre, mich hinzulegen.

"Du musst nur deine Haare kämmen!" sage ich laut, damit sie es versteht. "Mach ich doch auch nur!" erwidert sie. Doch ein lautes Gepolter lässt mich zur Badtür sehen. "Alles okay?" frage ich leicht besorgt und will schon aufstehen. "Nein!" schnauzt sie.

Langsam laufe ich zum Bad und lehne mich lächelnd in den Türrahmen. "Was machst du da?" frage ich belustigt, als ich das Szenario mustere. Alles, was auf dem kleinen Spiegelbrett stand, liegt auf dem Boden und sie steht schmollend daneben. "Maaaan!" schmollt sie und verschränkt ihre Arme vor ihrer Brust. "Du siehst gerade so süß aus." lächle ich sie an. "Nö!" schmollt sie weiter und dreht sich weg. "Komm, ich helfe dir du Kleinkind." lächle ich weiter und fange an die Sachen aufzuheben. "Du Pedo!" kreischt sie, wodurch ich die Sachen wieder aus der Hand fallen lasse. "Was?" frage ich verwirrt. "Du bist mit nem Kleinkind zusammen!" fährt sie fort und hüpft auf der Stelle herum, wie ein verschrecktes Kaninchen. Irgendwas stimmt hier nicht. "Alles wird gut Baby..." sage ich, während ich mich aus der Hocke erhebe und auf sie zugehe. "Das wird ja immer schlimmer!" quietscht sie wieder und will mir ausweichen. Ich habe sie jedoch schon an der Hüfte gepackt und drücke meine Lippen auf ihre. Sofort wird sie ruhig und lässt sich in meine Arme fallen, jedoch spüre ich wie meine Wange ihre Tränen abfängt. Sofort ziehe ich sie in meine Arme, wo sie sich auch direkt reinfallen lässt und ein Schluchzen über ihre Lippen fährt.

"Alles gut, ich bin da." hauche ich in ihr Ohr und streichle ihr vorsichtig über den Hinterkopf. Ebenso vorsichtig lege ich meine Arme an ihre Oberschenkel und trage sie zurück ins Zimmer auf mein Bett. "Was ist los Kleine?" frage ich, nach dem ich sie abgesetzt habe. Ich wusste, dass etwas nicht stimmt... Sie hat so übertrieben... "I...Ich..... b..brau... ch....... di....dich!" schluchzt sie in meine Schulter. "Ich bin da." hauche ich und küsse sie auf den Kopf.

Nach ungefähr 15 min beruhigt sie sich, was ich an den reduzierenden schluchzen höre. "Also, was ist los?" frage ich zart, drücke sie leicht von mir weg und sehe ihr in die Augen. "Ich habe mich damals selbst verletzt." haucht sie. "Ich weiß..." antworte ich, sehe sie jedoch immer noch fragend an. "Weil..." "Weil?" frage ich interessiert. "Ich hatte Angst..." "Vor?" "Meinem Ex..." mein Körper spannt sich sofort an. "Was hat er gemacht?" "Mich geschlagen..." Mein Körper spannt sich immer mehr an. "Er ist wieder in meiner Klasse, wenn ich raus bin..." erklärt sie, als ich keine Antwort gebe. "Warum schlug er dich?" frage ich angespannt. "Ich wollte Schluss machen..." "Wie oft ist er gewalttätig geworden?" "Sehr oft, nachdem ich das erste mal Schluss machen wollte... Irgendwann lies er mich aber fallen... zum Glück..." "War das vor kurzem?" frage ich, die Wut steigt ins unermessliche. "Nein... wir waren ungefähr ein halbes Jahr zusammen... also mit 14 1/2 war Schluss." antwortet sie erleichtert, doch die Angst steht ihr ins Gesicht geschrieben. "Ich kläre etwas okay? Halte dich bis zu dem Donnerstag von ihm fern..." sage ich ernst und nehme sie wieder in den Arm. "Was hast du vor?" "Wirst du sehen." antworte ich.

Wir sind gerade händchenhaltend auf dem Weg zurück in unser Zimmer, doch ich löse mich leicht von ihr. "Ich muss das noch klären." lächle ich zart und gebe ihr einen Kuss. "Bis dann." gibt sie verwirrt von sich, fragt aber nicht nach und geht weiter. Kurz mustere ich sie noch mal. Will sie mich provozieren oder warum wackelt sie so extrem mit ihrem Hinterteil? "Perversling!" lacht sie laut und sieht mich an. Liebevoll zeige ich ihr meinen Mittelfinger, mache mich dann aber auf den Weg. Auf den Weg zu meinem Psychologen... Laut klopfe ich an. Das Summen ertönt, wodurch ich das Zimmer betrete aber im Türrahmen stehen bleibe, als ich Grace auf dem Stuhl gegenüber des Arztes sehe.

"Layla? Du kannst gleich mit mir reden. Gib uns noch 10 Minuten." lächelt er freundlich. Sofort nicke ich und gehe wieder aus dem Raum. Was sie gemacht hat, hat mich doch mehr mitgenommen als gedacht...

Genau 10 Minuten später tritt sie aus dem Raum und sieht zu mir nach unten, da ich neben der Tür auf dem Boden sitze. Mit einem bösen Blick lächelt sie mich an. "Du darfst eintreten." sagt sie gespielt freundlich. 'Die bring ich irgendwann um...' Ist genehmigt! Sofort gehe ich durch die Tür, welche Grace offen hält und sehe meinen Psychologen an. "Ich muss etwas klären..." sage ich sofort und setze mich ihm gegenüber. "Was muss ich tun, um Donnerstag Nachmittag zu Evelyn raus zu dürfen?" frage ich sofort und mustere den 35 Jährigen. Überfordert mustert er mich. "Layla, das ist nächste Woche... Ich weiß nicht..." "Ist mir egal! Sie wissen was ich kann! Entweder sie lassen mich gehen, oder ich gehe selbst!" unterbreche ich ihn. "Wenn du die 50 Kilo bis dahin schaffst." antwortet er ohne zu überlegen. Mit großen Augen mustere ich ihn. Das geht nicht... das sind nur noch 7 Tage! Da kann ich keine 5 Kilo zunehmen... Sie ist es mir aber Wert... "Okay, sagen wir vielleicht doch 47, 5 Kilo?" fragt er freundlich. Sofort nicke ich. "Sie ist dir so unendlich wichtig... wir lassen deine Medizin in wenigen Tagen gehen..." schmunzelt er. "Danke..." sage ich noch, stehe schnell auf und drücke die Klinke runter. Ein leises Lachen ertönt hinter mir. "Du wirst es nie verstehen." und drückt den Knopf, damit ich aus dem raum treten kann.

"Was hast du geklärt?" fragt das Mädchen, welches im Schneidersitz auf meinem Bett sitzt. Ich gebe ihr einen kurzen Kuss und setze mich ihr gegenüber. "Du musst wohl mit deinem Direktor klären, dass jemand am Freitag mit in die Schule kommt und du musst mir jemanden vorstellen am Donnerstag Nachmittag, ich habe einen Plan." lächle ich. "Nicht dein Ernst!" quietscht sie glücklich. "Doch, Baby." lächle ich immer breiter. Sofort fällt mir das Mädchen um den Hals und küsst mich. Oh ja... und bis dahin nehme ich so viel zu wie möglich... ich hätte nie gedacht, dass ich daran denke... aber sonst kann ich sie nicht beschützen, aber das ist gerade meine Aufgabe, und wird sie für immer bleiben. Wenn sie geht, gehe ich auch... Ich bin erst 16... doch ohne sie kann ich nicht...

Psycho and Cutie /girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt