Kapitel 30: das Aufwachen

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Plötzlich wird die Tür aufgerissen... Auch wenn ich nicht sehen kann, wer es ist... Die bedrohliche Atmosphäre sagt klar aus, dass die Person nichts Gutes will...

"Du Missgeburt!" knurrt eine etwas tiefere Stimme. "James, geh!" antwortet Evelyn eingeschüchtert. "Ich sagte dir doch, ich bringe sie um, wenn du nicht mit mir zusammen kommst!" fährt er sie wieder an und hat anscheinend etwas runter geschmissen, eine Vase oder so, denn es hört sich nach Glas an. "Fass mich nicht an!" brüllt mein Mädchen unter Tränen. Mach was! 'Willst du es sehen?' Ja! Sofort geht die schwärze weg, ich sehe wie James Evelyn aggressiv an die Wand drückt. "Lass das!" weint sie verzweifelt, hört auf sich zu wehren und lässt es über sich ergehen. Sie merkt, dass er ihr mit der Kraft deutlich überlegen ist. "Gutes Mädchen." knurrt er und hebt sie an, um sie auf mein unbelegtes Nachbarbett zu legen. "Wehre dich nicht, es tut nur weh." "Bitte geh..." weint sie verzweifelt.

Zerre ihn von ihr weg... Sofort wird der Junge von Evelyn weggezerrt und an die Wand gegenüber von meinem Bett gedrückt. "Was zur Hölle?!" brüllt der Junge und versucht sich aus den unsichtbaren Armen zu befreien, natürlich vergeblich. "Es wird dich jetzt loslassen, wenn du gehst!" weint Evelyn überfordert. "Ja! Jetzt lass das!" brüllt er ängstlich. Lass ihn los... Sofort fällt der Junge nach vorn auf den Boden, steht aber kurz darauf wieder auf und rennt aus dem Zimmer. "Du bist wach..." weint Evelyn glücklich und kommt wieder zu meinem Bett. Ich will zurück... 'Okay.'

Sofort wird alles wieder Schwarz und ich nehme wieder die Berührungen der Jüngeren wahr. "Mach bitte die Augen auf..." flüstert sie und drückt meine Hand mehr. Doch wieder wird die Tür geöffnet... "Evie, geh bitte." meint mein Psychologe mitleidig. "Aber..." "Nein, wir müssen was besprechen." unterbricht er sie sofort. Langsam löst sich ihre Hand von meiner und ein paar Sekunden später fällt die Tür wieder ins Schloss.

"Also Herr Adams, den Grund habe ich ihnen ja schon erklärt. Jetzt kommt es zu der Handlung, nach ihrem Aufwachen." erklärt mein Psychologe, während man das Holz der Stuhle über den Boden ziehen hört. Herr Adams... Oh nein... "Ja, was denken sie sich?" fragt die andere Person, Manu... Puh... hatte schon Angst... "Diesmal ist der Suizidversuch zu 100% mit Absicht gewesen, sieht man ja... Es gibt jetzt aber 2 Optionen. Entweder, wir tun sie auf die geschlossene Station, bis sie sich öffnet oder wir lassen sie hier bei Evelyn." erklärt der Älteste wieder, während er anscheinend irgendwelche Papiere sortiert oder so etwas... "Ich denke, dass sie nur Evelyn braucht...Wenigstens solang sie noch da ist..." meint mein Bruder.

Ist da ein freies Blatt und ein Stift? 'Ähm... ja.' Sag ihnen das mit James. 'Okay.' Das Gespräch der 2 anderen Personen verstummt. "Sehen sie nach! Schnell!" sagt mein Bruder laut, sofort wird ein Stuhl bewegt und eine Tür aufgerissen und geschlossen. "Du bist wach..." flüstert Manu und steht nun auch auf. "Komm, mach die Augen auf." sagt er etwas sauer. Ich würde gern... Kann aber nicht... Ich bin zu schwach... "Mach schon!" brüllt er, anscheinend laufen ihm schon Tränen über die Wange, denn er stottert leicht. "Los!" brüllt er wieder und schüttelt mir an der Schulter.

"Herr Adams! Hören sie auf!" hängt sich mein Psychologe ein, als er anscheinend wieder den Raum betritt. "Sie ist wach! Sie will das wir leiden!" brüllt er weiter und schüttelt immer heftiger an meiner Schulter. "Nehmen sie die Hand runter!" brüllt jetzt auch mein Psychologe, doch nur ein lautes Krachen durchschallt den Raum. "Sie würde sich nie selbst verteidigen... was immer es ist... es ist kein Teil von ihr!" schluchzt er. Was hast du gemacht? 'Er wollte dich schlagen, habe ihn nach hinten geschupst. Er ist unverletzt.' "Sie sollten gehen." meint mein Psychologe wieder. Kurz ist Stille im Raum, bis die Tür quietscht. Er ist weg...

"Layla... Du hattest Recht... Auf eurem Zimmer wollte er gerade ihr T-Shirt über den Kopf ziehen. Er ist weg. Du kannst aufwachen, ohne Sorgen. Drück einfach den Knopf an der Wand, wenn du wach bist..." redet mein Psychologe einfühlsam auf mich ein, während er sich neben mich aufs Bett setzt. Ich wollte nicken, die Augen öffnen, zu ihr... doch ich kann nicht. 'Du kannst! Sie wurde gerade fast vergewaltigt! Denke daran! Sie braucht dich, du wolltest sie beschützen!' Du hast Recht... Scheiße! Nein! Ich halte immer mein Versprechen... Komm schon!

Mit aller Kraft konzentriere ich mich nur auf meine Augenlider, ich muss jetzt für sie da sein... Komm schon! Einige Minuten konzentriere ich mich nur auf das eine, Aufwachen. Für sie. Ich muss für sie da sein! Jetzt! Plötzlich wird das schwarz Stück für Stück durch weiß ersetzt, grelles weiß... Immer wieder blinzle ich in das Licht, bis meine Augen sich endgültig öffnen. Mein Blick gleitet schwach durch den Raum, bleibt aber an meinem lächelndem Psychologen hängen. "Ich hab den Schlüssel für das verschlossene Buch gefunden..." flüstert er glücklich. "Soll sie her kommen?" fährt er fort und mustert mich mitfühlend. Sehr schwach nicke ich, er hat es aber gesehen... Denn er steht auf und begibt sich zum Tisch. "Ich packe schnell mein Zeug zusammen und hole sie sofort." erklärt er seine Handlung.

Vor einigen Minuten ging Doc. Marinsheftel aus dem Krankenzimmer und gespannt warte ich darauf, dass die Tür aufgemacht wird... Genau bei diesem Gedanken, wird die Tür aufgerissen und ehe ich mich versehen kann, liegt Evelyn auf mir. "ES TUT MIR SO LEID!" weint sie und vergräbt ihr Gesicht in meinem Shirt. Ich will meinen Arm um sie legen, jedoch hindert mich ein stechender Schmerz in meinem Arm daran und lässt mir einen schmerzerfüllten Ton entgleiten.

Psycho and Cutie /girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt