Kapitel 6

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Sicht Manu

Die Luft wurde mir aus der Lunge gepresst und ich hörte wie meine Knochen brachen. Meine Sicht verschwamm und ich hörte die Welt durch ein durchdringendes, helles Pfeifen. Ein gedämpfter Schrei. Von weiter Ferne drang an mein Ohr. Eine Person beugte sich über mich-Palle?-, rüttelte an mir. Jede einzelne Berührung schmerzte. Die Stimmen hörten sich an als würden sie mit einer Hand vor dem Mund sprechen. Die Welt verschwamm weiter, wurde undeutlicher bis ich nur noch Schatten sah und ich letztendlich ganz in die Dunkelheit abdriftete. Für einen Herzschlag öffnete ich die Augen, ich lag auf einem Krankenbett,das geschoben wurde, neben mir Palle. Hektische Rufe. Helles Licht. Doch da wurde ich schon wieder bewusstlos.

Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein, öffnete die Augen und blinzelte in helles Licht. Ich lag in einem weichen Krankenbett, eine helle Lampe verströmte Licht in dem sterilen Raum. Eine Nadel mit einem Schlauch steckte in meinem Arm. Ich wusste, dass ich in Labor 69 war. Ich konnte mich nicht bewegen. Jeder einzelne Knochen schmerzte. Angestrengt versuchte ich, meinen Arm zu heben. Vergebens. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sprechen. Doch es kam nur ein heiseres Krächzen heraus. Nichts konnte ich tun, ich war in meinem eigenen Körper gefangen. Mein Plan war fehlgeschlagen. Ich lebte. Und brachte alle erneut in Gefahr.

Von draußen hörte ich Stimmen. Die Tür ging auf und Palle und Zombey traten ein. Sie stoppten sofort ihr Gespräch, als sie sahen, dass ich wach war. "H-hol Professor Ente", stotterte Palle Zombey zu. Als dieser nicht reagierte, fügte Palle energisch hinzu: "Na los!" Sofort wirbelt Zombey herum und verschwindet über den Gang. "Manu!", rief Palle aus. "Du bist wach! Nach drei Tagen! Ich dachte du wärst für immer gegangen!" Drei Tage! Ich wollte lächeln, doch bekam nicht mal das hin. Stattdessen blickte ich ihn nur in die Augen. Da sah ich aus dem Augenwinkel Stift und Papier auf einem Tisch liegen. Penetrant blickte ich dorthin. Palle folgte meinem Blick und verstand. Er legte das Papier neben mich und drückte den Stift mir sanft in die Hand. Ich mobilisierte alle meine Kräfte und leitete sie in meine Hand. Letztendlich holte ich nochmal tief Luft und setzte mit dem Stift an zu schreiben. Ich musste sterben. Für Palle, für meine Freunde, für Freedom. Also schrieb ich zitternd mit krakeliger Schrift: Töte mich.

Entgeistert starrte Palle mich an. "Warum?", fragte er fassungslos. Erneut schrieb ich unter Anstrengungen: Stimmen im Kopf. Selbst wenn ich sterben sollte, nahm ich das Geheimnis von Bergmann mit in mein Grab. Erneut wollte ich etwas schreiben, doch diesmal verlor ich die Kontrolle über meine Muskeln. Ich zitterte unkontrolliert, bis mein gesamter Arm zitterte. Ich war hilflos. Palle hielt mich an meinen Schultern fest. Schwere Zuckungen durchzogen meinen Körper bis ich letztendlich in eine ruhige Schwärze abdriftete.

Visionen    ~Freedom FanFiction~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt