Sicht Manu
Ich öffnete meine Augen und bemerkte, dass ich nichts mehr durch einen roten Schleier sah. "Na geht doch. Endlich bist du wach", murrte eine Stimme in meinem Kopf. "Wir müssen zum Zaptos Gefängnis, dort liegen einige...sagen wir...interessante Waffen." Auf Befehl stand ich auf, ohne die Anweisung in Frage zu stellen. Er würde mir sowieso nur Schmerzen zufügen, das spürte ich. Da war es besser, gleich zu gehorchen. Ich wusste diese Stimme war nicht natürlich. Sie fühlte sich fremd an. Als würde sie nicht zu meinem Körper gehören. Ich versuchte mich zu erinnern, was passiert war, aber es war nichts vorhanden. Nur Schmerz und ein blutroter Schleier war mir im Gedächtnis geblieben. Ansonsten Leere. Alles war weg und ich wusste nicht mal, wie ich hieß. "Fassen wir es kurz", begann diese Stimme zu sprechen. Hatte ich es laut ausgesprochen? Oder hatte er meine Gedanken gelesen? Mit einem Mal tauchten Erinnerungen in meinen Kopf auf und überfluteten mein Gedächtnis. Da konnte ich mich wieder erinnern. Diese Stimme hat meinen Körper übernommen und er hatte einen Namen: Herr Bergmann. Er zeigte mir, dass Leute, deren Namen Paluten, Zombey und maudado waren, wie er mir erklärte, mein Reich zerstört hatten. Sofort stieg Rachsucht in mir auf. Sie hatten meine Stadt vernichtet, unzählige Bewohner ermordet.
"Wo liegt dieses Zaptos Gefängnis", knurrte ich. In mir stieg eine solche Wut auf, die heißer als die Sonne brannte und mich zum zittern brachte. Ich wollte Rache, Rache für mein ermordetes Volk.
Ich hörte Bergmann in meinem Inneren lachen. "Ich werde alles tun, was ihr mir befiehlt, Meister!" "Gut, so lob ich mir das!", sagte Herr Bergmann. "Ich beschreib dir den Weg. Aber wir müssen uns beeilen, ich spüre, dass deine Feinde uns langsam gefährlich werden..." Er hatte recht, auch ich spürte wie diese Leute von Sekunde zu Sekunde gefährlicher wurden. Doch den Grund kannte ich nicht. "Wie komme ich zum Zaptos Gefängnis?", fragte ich erneut. "Dann fangen wir mal an...", meinte Herr Bergmann.
Mit einem Floß, dass ich am Strand gefunden hatte, ruderte ich auf Befehl von Herr Bergmann zum Zaptos Gefängnis, nachdem er mir den Weg erklärt hatte. Doch ein kleiner Schnitt an meiner Hand hinderte mich daran, aber ich ignorierte es so gut wie möglich. Und schon bald zeichneten sich die Ruinen eines zerstörten Gebäude ab. Die Sonne ging gerade unter und stand direkt hinter der Ruine, so wirkte es noch gespenstischer. "Was ist hier passiert?", fragte er Herr Bergmann. Er zögerte und ich dachte schon, er wäre aus meinem Kopf verschwunden. Doch da sagte er: "Das Zaptos Gefängnis wurde von Paluten, Zombey und maudado zerstört." Wieder stieg Wut in mir auf. "Wieso hast du mir das vorher nicht erzählt?", wollte ich wissen. "Es ist nicht von Bedeutung. Außerdem weißt du es ja jetzt. Und nun hör ständig auf zu fragen, die Kraft zum Sprechen könntest du auch fürs Rudern verwenden!" Gegen Ende wurde er immer barscher und ich widersprach nicht. Ich sah über den Rand des Floßes und sah einen Jungen mit mittellangen, braunen Haaren und einer Maske. War ich das? Es kam mir vor als würde ich mich selbst zum ersten Mal sehen. Hinter der Maske leuchteten zwei Augen, die rot wie Rubine glitzerten. Um meine Augen war die Maske seltsam grau, wie als würde ein Nebel über meinen Augen liegen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, mich so zu sehen...als wäre dies nicht ich, doch anstatt nachzudenken, ruderte ich noch schneller, während die Sonne in den Fluten, die sich bis zum Horizont und weiter erstreckten, versank.
Im Zaptos Gefängnis angekommen lenkte mich Bergmann durch die zerstörten Korridore. Herabgestürzte Holzbalken und Felsbrocken waren auf dem Boden verteilt. Aus Kabeln, die aus der Wand herausschauten sprühten gleisende Funken. In diesem Netz aus Gängen hätte ich mich längst verlaufen aber Herr Bergmann schien ganz genau zu wissen, wohin er mich leiten musste. Zielstrebig lotzte er mich zum Ziel. Ich bog ein letztes Mal ab, sprang gewandt über einen umgestürzten Balken, dahinter war eine Eisentür, die durch einige Felsbrocken blockiert wurde. "Räum die Steine weg", befahl Herr Bergmann und zum ersten Mal in dieser Stille fiel mir auf, dass Bergmanns Stimme merkwürdig hallte und nachklang. Wie eine andere Stimme...doch welche? Ich konnte mich nicht daran erinnern... "Wird's bald!", schrie mich Bergi an. Plötzlich fing meine Hand an unkontrolliert zu Zittern. Was passiert hier? Ich versuchte sie ruhig zu halten, doch es gelang mir nicht. Fassungslos starrte ich auf meine Hand und versuchte mit der anderen sie stillzuhalten. Sie blutete. Der Schnitt war wieder aufgerissen. "Verzeiht, Meister. Verzeiht", sprach ich demütig. Er konnte meinen Körper kontrollieren und ich war machtlos dagegen. Währenddessen ich die schweren Felsbrocken von der Tür wegräumte, fiel mir auf, wie leicht ich mich dabei tat. Diese Felsbrocken waren für mich sehr leicht und ich konnte sie locker wegräumen. Doch ich fragte Herr Bergmann nicht, weil ich wollte nicht wissen, was er mir sonst noch antat. Dennoch überlegte ich.
Mittlerweile war es nicht mehr mein Körper, sondern Herr Bergmanns. Die Tür lag frei doch ich hatte noch eine Frage: "Woher kommst du, Meister? Weshalb kontrollierst du mich?" "Das ist nicht von Bedeutung. Ich bin nur hier, damit du Rache für dein Volk bekommst, danach bist du mich los", sagte er verlockend und zeigte mir weitere Erinnerungen, wie Paluten, maudado und Zombey meine Bewohner in einem weißen Panzer tötete. Sofort stieg Wut und Rachsucht in mir auf und ließ die Frage vergessen. "Öffne die Tür. Dort liegen Waffen", erklärte Bergmann. "Ja, Meister", knurrte ich finster und stieß die schwere Eisentür auf.
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20. Kapitel!! Danke für +250 Reads! Ich habe mir gerade Infinity War angeschaut. Wow. Der Film ist super! Demnächst wird weniger kommen, die Woche vor den Ferien kommen viele Prüfungen. Aber in den Ferien versuche ich, produktiv zu sein.💕
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Visionen ~Freedom FanFiction~
FanficIch habe Träume...Visionen...Von jemanden der längst hätte tot sein müssen. Seit ich ihn zum ersten Mal sah, veränderte ich mich. Jedes Mal zerbreche ich ein kleines bisschen mehr an der Last, die mir auferlegt wurde. Bis ich letztendlich ganz gebro...