Sicht Manu
Es war -Bergi war- grauenhaft. Ich sah sofort alles durch einen blutroten Schleier. Mein Körper brannte, als würde ich in Flammen stehen. Während ich mich vor Schmerzen wand, lachte Evil Bergi in meinem Kopf mit seiner verrückten Stimme. Ich konnte nichts tun und spürte, wie Herr Bergmann sich immer tiefer durch meinen Verstand grub um jeden einzelnen Gedanken zu vergiften und um mein Innerstes zu erforschen. Er übernahm erbarmungslos meinen Körper, meinen Verstand und ich war so hilflos. Beinahe vergaß ich vor lauter Schmerz Palle. Ich musste ihn vor mir retten, so viel Abstand wie möglich zwischen ihm und mir bringen, solange ich noch die Kraft dazu hatte.
Während Bergi in meinem Kopf murmelte, als würde er einen Karteikasten durchsuchen, tastete ich nach einem Stein. Doch meine Hände fühlten sich jetzt viel zu groß an und ich kam mir so ungelenk vor. Endlich ertastete ich einen Stein. Palle sah mich fassungslos an, doch durch den blutroten Schleier wirkten seine Gesichtszüge fremd. Palle bewegte seinen Mund, sagte scheinbar etwas, doch es klang als würde er unter Wasser reden. Ich fühlte nur noch Schmerz und hörte Herr Bergmanns Stimme die freudig murmelte: "Ja, du bist stark, mutig. Da habe ich mir schon den richtigen ausgesucht..." Er sprach von mir als wäre ich ein Gegenstand, ein Werkzeug nach seinen Launen. Und vielleicht war es auch so. Nach ein paar Augenblicken packte ich den Stein und schlug ihn so fest wie möglich gegen Palles Kopf. Dieser sank augenblicklich mit einem langen Seufzer bewusstlos zu Boden. "Sorry Palle", murmelte ich. Jetzt musste ich hier nur noch weg. So schnell wie möglich. Ich war tausendmal gefährlicher als diese kleine Wunde am Kopf.
Ich versuchte, aufzustehen doch es fühlte sich an, als würde ich meine ersten Schritte gehen. Meine Beine zitterten vor Schmerz. Ich glaubte, dass bei jedem Schritt mein Körper ein bisschen mehr brannte. Jeder Schritt kam mir so vor, als ob er sich unendlich in die Länge ziehen würde. Dennoch kam ich irgendwie vorwärts. Herr Bergmann erkundete weiter meinen Verstand. "Verschwinde!", rief ich. Doch ich konnte nicht sagen, ob ich dies gerade ausgesprochen oder nur gedacht hatte. Bergi unterbrach sein Murmeln und ich sah seine dunkelroten Augen in mir brennen. "Ach Manu...mittlerweile musst du doch wissen das das so nicht funktioniert. Du gehörst bereits mir. Wehr dich doch nicht dagegen. Dann wäre alles viel erträglicher für dich. Du musst nur aufhören, Widerstand zu leisten und dich mir hingeben, dann würde das alles für immer aufhören", versprach er überzeugend, doch ich wusste, dass er log.
Während ich vorwärts humpelte, spürte ich, wie Bergi einer Region näherkam, die für mich von unbeschreiblichen Wert war. Sie war mit einem dicken Schloss versehen und als Bergi das sah murmelte er triumphierend: "Ouh...sieht so als wäre ich hier nicht erwünscht..." "Verschwinde, das ist privat", presste ich durch zusammengebissenen hervor und versuchte, Bergmann dort zu vertreiben. "Ach Manu...jetzt hast du mich erst recht neugierig gemacht. Jetzt muss ich wissen, was dahinter ist", seufzte er gespielt traurig. Er hinderte mich nicht daran, wegzuhumpeln. Er wusste -genauso gut wie ich- dass er sowieso gewinnen würde. Aber vielleicht würde dieser Weg meinen Freunden mehr Zeit geben, mich zu besiegen. "Verschwinde von dort", knurrte ich erneut. Ich bettelte nicht mal mehr darum, dass er aus meinem Kopf verschwand, ich wusste, ich würde ihn nicht mehr loswerden.
Ohne Vorwarnung schlug Herr Bergmann gegen das Schloss, dass das Tor zu meiner Seele beschützen sollte. Der Schmerz, der meinen Körper wie einen Blitz durchzuckte, brachte mich zu Fall. Ich keuchte und bemerkte, dass ich mir meine Hand an einem spitzen Stein aufgeschnitten hatte. Doch im Vergleich zu dem anderen Schmerz in meinem gesamten Körper wirkte er dumpf und schwach. Ich spürte wie das Schloss augenblicklich brüchig wurde. Die gesamten Zeit dachte ich, dass es nichts stärkeres auf dieser Welt als das Schloss zu meiner Seele gab. Doch ich lag falsch. Mir wurde bewusst wie zerbrechlich die Psyche -wie zerbrechlich ich- war. Erneut schlug er zu, das Schloss brach und ich schrie vor Schmerz.
"Oh...was haben wir denn da?", sprach Bergi gespielt überrascht. Ich spürte wie er meine tiefsten Gedanken, meine stärksten Gefühle und schönsten Erinnerungen durchsuchte. Der Schweiß rann mir von der Stirn wie Bäche. Der Schmerz schien noch intensiver. Dieser Kern, der mein Innerstes selbst war, färbte sich langsam rot-schwarz. Er übernahm totale Kontrolle über mich. Ich versuchte, bei Bewusstsein zu bleiben und konzentrierte mich auf diesen dünnen Schnitt an meiner Hand. Ich hustete, spuckte Blut aus und röchelte. Er zerstörte mich. Erschöpft ließ ich mich auf den Rücken auf den Boden sinken. Ich hatte den aussichtslosen Kampf verloren, von dem ich von Anfang an schlechte Karten hatte. Ich hoffte, die anderen würden mich schnell töten, damit ich so wenig Schaden wie möglich anrichtete. "Na also, geht doch. Endlich hast du dich mit deinem Schicksal abgefunden", lachte Bergmann spöttisch. "Du wirst niemals siegen", sagte ich noch doch dann zerstörte er das letzte bisschen meines alten Selbst und übernahm komplette Kontrolle über mich.
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Visionen ~Freedom FanFiction~
أدب الهواةIch habe Träume...Visionen...Von jemanden der längst hätte tot sein müssen. Seit ich ihn zum ersten Mal sah, veränderte ich mich. Jedes Mal zerbreche ich ein kleines bisschen mehr an der Last, die mir auferlegt wurde. Bis ich letztendlich ganz gebro...