Kapitel 3

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PoV Emma

Ich werde von Sonnenstrahlen geweckt, doch als ich mich umdrehen will, liegt da schon jemand. Ach ja, ich bin ja bei meiner Bff Amy, fast vergessen... Amy lächelt so süß im Schlaf, da kann ich sie doch nicht aufwecken, oder?! Ich kann aber jetzt auch nicht wieder einschlafen... So ein Mist!

Naja egal, dann schreibe ich jetzt einfach meiner großen Schwester Caro, wann ich heute wieder nach Hause komme. Meine Eltern sind nämlich gerade mal wieder auf Geschäftsreise. Ist mir aber eigentlich ziemlich egal, ich sehe sie so selten, da sind eher Caro, Amy und Amys Brüder meine Familie.

Ich schreibe Caro also kurz eine WhatsApp:

"Hey Sis, ich bin ja gerade bei Amy und wir wollten gleich eigentlich auch noch surfen gehen, aber sie schläft noch tief und fest... Eigentlich wollte ich nur kurz sagen, dass ich so gegen 14:00 Uhr wieder Zuhause bin, also bis später" (7:28 AM)

So, das erledigt. So leid es mir jetzt auch tut, ich muss Amy wecken, sonst kriege ich hinterher Ärger, dass ich es nicht getan habe. Das Mädchen ist komisch drauf, ich sag's euch! Eigentlich will ja niemand geweckt werden, auch nicht Amy, aber sie liebt es eben in der Frühe am Strand entlang zu joggen und so früh surfen zu gehen, dass noch keiner ihr in die Quere kommt.

Ich muss sagen normalerweise weckt sie mich immer und nicht ich sie, weil ich bin eine richtige Schlafmütze und außerdem Langschläferin, naja sie auch, aber normalerweise denkt sie nur ans Surfen in der Frühe und ist gut gelaunt und bereit aufzustehen... Ich dagegen finde Schlafen wichtiger als Surfen, doch was tut man nicht alles für seine Freundin... Selbst in den Ferien früh aufzustehen ist mit drin.

Ich muss zugeben, sie kann auch viel besser surfen als ich, deshalb wird sie ja auch oft "Surfgirl" genannt. Keine Ahnung, wer als erstes auf den Namen kam, aber sie surft schon so lange fast jeden Tag am Strand, dass jeder regelmäßiger Besucher, sie dort kennt. Ich surfe auch nicht schlecht, aber sie ist einfach super gut. Außerdem scheint es, dass wenn sie surft, sie nichts mehr von ihren Mitmenschen mitbekommt und einfach in ihrem Element ist. Amy liebt das Wasser und mir wurde schon mal von ihren Brüdern erzählt, dass sie fast schon Schwimmen vorm Laufen konnte.

***

Mein Entschluss steht jetzt aber fest, ich wecke sie! Soooooo, bin ich jetzt lieb oder böse? Okay nein, ich bin nicht böse, aber der ein oder andere Eimer Wasser hat sie schon ganz gut wach bekommen. Außerdem war sie schon gestern nicht surfen, wenn ich sie jetzt lieb wecke, schläft sie wieder ein oder braucht super lange um sich fertig zu machen, da sie noch im Halbschlaf ist. Meistens ist es nämlich so, dass sie, bevor ich überhaupt anfangen kann zu reden, um zu sagen das wir surfen gehen, schon wieder eingeschlafen ist.

Genug überlegt, ich gehe jetzt einfach in ihr Ankleidezimmer, worum ich Amy übrigens echt drum beneide, und suche uns was zum Anziehen raus. Ja, wir teilen alle unsere Klamotten und auch ja, ich suche ihr Klamotten raus. Ich weiß, ich weiß, ich bin eine supertolle und nette Freundin. *Hust Hust* Selbstverliebt *Hust Hust*

Aber das hat ja auch einen Sinn, also mein Plan: Ich suche was raus, ziehe mich an, wecke sie und sie zieht sich an, während ich uns schon in der Küche einen Shake mixe. Gesagt, getan, ich ziehe also Klamotten aus dem Schrank, ziehe mich selbst ein und mache mir noch schnell einen Zopf. Dann gehe ich noch schnell ins Bad um dort meine Morgenroutine, bloß ohne Duschen und Schminken, zu vollziehen. Ich bin ja nicht dumm, wenn wir gleich sowieso im Wasser sind und beim Joggen schwitzen, kann ich ja danach alles machen, wäre ja auch sonst umsonst.

Fertig damit, gehe ich wieder in Amys Zimmer, zu ihrem Riesen Bett (da schlafen wir immer zu zweit, wenn ich bei ihr übernachte), wo sie noch friedlich schläft. Betonung auf 'noch'. Der Gedanke ist kaum fertig gedacht, da ziehe ich ihr auch schon die Bettdecke weg, während ich schreie: "Aufstehen Süße". Ruckartig setzt sie sich im Bett aufrecht hin und schaut mich nicht gerade freundlich an. Dafür lächle ich umso freundlicher und drücke ihr ihre Klamotten in die Hand. "Du wolltest doch surfen..." und als ich das erwähne schleicht sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.

Sie springt auf, doch anscheinend zu schnell, denn sie schaukelt leicht und verzieht das Gesicht. Ich bin sofort bei ihr, halte sie fest und will nach ihren Brüdern schreien, da hält sie mir aber schon ihre freie Hand vor den Mund und sieht mich flehend an.
Beim wieder Wegnehmen ihrer Hand sagt sie dann: "Bitte nicht, du weißt doch, sie würden sich super viele Sorgen machen und mich dann nicht mehr aus den Augen lassen...". Ich seufze, nicke dann aber verständnisvoll, weil ich weiß, dass wir dann nichts mehr ohne ihre Brüder machen könnten. Nicht das ich was gegen ihre Brüder habe, nein, ganz und garnicht, sie sind mir ja sogar schon fast wichtiger als meine eigenen Eltern, aber ich weiß, dass wir dann weder über Jungs reden könnten (ihre Brüder würden austicken), noch über unsere zweite nicht so brave Seite, die kaum einer kennt...

Wir sind eben nicht ganz so brav, wie jeder vermutet, doch dies muss wohl oder übel ein Geheimnis bleiben.

Ich hänge meinen Gedanken nach, bis mir klar wird, dass wir ja noch surfen wollten. Wieder zurück in der Realität, lächle ich leicht und bevor Amy dazu etwas dazu sagen kann, spreche ich schnell: "Zieh dich an, ich gebe dir 10 Minuten, wenn du dann nicht unten in der Küche stehst, komme ich mit deinen Brüdern und viel Wasser...!". Morgens wird sie ja wohl nicht darüber nachdenken, dass ihr Brüder noch lange nicht wach sind, geschweige denn aufstehen. Meine unbiologische Schwester lacht darauf, weil sie weiß, wie wahr ich jedes dieser Worte meine, sie hat schon ihre Erfahrungen mit meinen Weckmethoden gemacht...

Sie sagt noch schnell: "Danke und ich habe dich echt lieb, Emma, du bist und wirst auch immer meine beste Freundin und Seelenverwandtin bleiben". Ich schenke ihr ein schönes Lächeln meinerseits, da sie das echt süß gesagt hat und ich sie genauso liebe, wie sie mich. Wir verstehen uns eben auch ohne Worte und das wissen wir beide.








Absatz:

Diesmal ein Kapitel aus der Sicht von Emma, der besten Freundin von Amy. Ich weiß, handelt nur von einem kurzen Morgen, aber mir fiel dazu so viel ein...

Bye ♡

My second identityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt