Das Leben wirft dich immer wieder zu Boden, du alleine entscheidest, ob du wieder aufstehst oder liegenbleibst.
Ryan hat mich im entscheidenen Moment nicht alleine gelassen und dafür danke ich ihm von ganzen Herzen.
PoV Amy
Dünne Sonnenstrahlen werfen einen Schein auf mein Gesicht, einzelne Haarsträhnen kitzeln mich. Verschlafen öffne ich ganz leicht meine Augen, ich brauche einen Moment um mich zu orientieren, doch es dauert nicht lange und die Erinnerungen überschwemmen meine morgendlichen Gedanken. Eine tiefe Traurigkeit überfällt mich, ein Seufzer entflieht mir, doch ich habe mir vorgenommen weiterzumachen. Ich schiebe also meine Bettdecke weg -Ryan hat sich wohl Abends noch sehr gut um mich gekümmert- und schwinge meine Beine über die Bettkante.
***
In Jogginghose und einem engen kurzen T-Shirt mit einer dünnen Jacke drüber verlasse ich das Haus und setze meine Kopfhörer auf. Die Sonne strahlt vom Himmel und wärmt meine Haut. Autos fahren an mir vorbei, während ich die lange Straße entlang gehe. Ich laufe an Villen, Einfamilienhäusern, Garagen, Autos und Gärten vorbei, doch nichts davon bleibt mir wirklich lange im Gedächtnis, nur die Musik leitet mich.
Zu meiner rechten Seite erscheint eine lange fast verwucherte Steinwand. Sie ist mir nie so wirklich aufgefallen, doch vieles entgeht einem in dem stressigen Alltag. Ich bleibe stehen und starre die Wand einen Moment lang an. Es scheint, als würde unter dem Efeu etwas buntes hervorblitzen. Ich ziehe an dem Strang Efeu und er reisst. Wie gedacht, erscheint ein Graffiti unter dem Efeu und Unkraut. Das Graffiti ist gut und es braucht nur einen kurzen Blick von mir, um zu sehen, dass es eines der Graffitis von Rider war. Es muss schon so alt sein, dass es in Vergessenheit geraten ist. Ein kleines Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht und kurzerhand entscheide ich mich für den schnellsten Weg zum Friedhof, wo Rider tief unter der Erde gerade von irgendwelchen Tierchen zerfressen wird.
***
Der Friedhof liegt still am Rande der Stadt, keine Menschenseele ist zu sehen. Reihen an Gräber weisen den Weg, vereinzelt liegen vertrocknete Blumen auf den Gräbern, doch es scheint, als wären viele Gräber schon lange nicht mehr besucht, geschweige denn gepflegt worden.
Ich laufe weiter an den Gräbern, Kreuzen und Denkmälern vorbei, immer weiter bis fast ans Ende, wo schon fast die dichten Bäume angrenzen. Die Sonne funkelt durch die Bäume und wirft einen wunderschönen Schein auf die Gräber.
Mein Weg führt durch das einst so schöne immer sonnenbeschienene Monument. Säulen ragen in die Luft und bilden einen Torbogen. Es ist wirklich schade drum, dass solche wunderschönen Zeichen und Denkmäler immer weiter verwahrlosen bis die Natur sich alles zurück geholt hat.
Die Säulen hinter mir gelassen, bin ich am Ende des Friedhofs, hier liegt Riders gesamte Familie begraben und so wollte auch Rider hier bei seiner Familie liegen, statt im vorderen Bereich des Friedhofs.
Gelbe und rote Blumen schmücken das Grab von Rider, ich nehme die einzelnen verwelkten Blumen weg und lege stattdessen rot-weiße Nelken hin. Die Teelichter rücke ich ebenfalls wieder an Ort und Stelle, ein Wind muss sie umgestoßen haben.
***
Mein Blick verweilt auf der Schrift, die den Grabstein ziert und eine kleine Träne flieht aus meinem Augenwinkel. Die Erinnerungen an ihn huschen vor meinem Auge vorbei bis letztendlich auch die letzte Erinnerung, nämlich sein Tod an mir vorbeizieht.
Er zieht aus seiner Hosentasche eine dünne Kette mit einem kleinen Anhänger und drückt sie mir in die Hand: "Ich habe schon meine Familie verloren, ich komme jetzt zu ihnen. Bitte pass hier drauf auf, es ist ein Erbstück gewesen und du warst immer meine kleine unbiologische Schwester, auf die ich aufpassen musste". Er lacht leicht, doch dieses wird schnell vom einem Hustenreiz unterbrochen. Er hustet Blut...
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My second identity
Fiksi RemajaHinter mir fliegt die Lagerhalle in die Luft, ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Mission erfolgreich! - Amy Blake Black Angel So verschieden und doch so gleich 2 Identitäten und doch nur eine Person Amy Blake, ein Mädchen was nicht so...