My second identity

Kapitel 38

Ohne einen weiteren Satz lasse ich ihn stehen, drehe mich kein weiteres Mal mehr um und verlasse die Halle. Ich trete an die kühle Nachtluft, sehe den dunklen mit Wolken behangenen Himmel über mir, der Mond gibt einen kleinen Schein von sich und ich weiß, mein Leben verändert sich hier.

PoV Black Angel

Mein Morgen beginnt damit, dass ich erst mal aus dem Bett krache. Zum Glück bin ich danach wenigstens einigermaßen wach. Ich stehe also vom Boden auf und betrete meinen Balkon, eine angenehme Meeresbrise weht meine blonden Haare leicht zurück. Aus meinem Rucksack krame ich meine Zigaretten und das kleine Feuerzeug. Nie habe ich geraucht, bis zu dem Zeitpunkt als meine Brüder gingen und Ryan mir eine anbot.

Langsam blies ich den Rauch aus und mein Blick verlor sich in dem unendlichen Wasser nach dem Strand auf den ich gucken konnte. Seit meinem Unfall war ich weder schwimmen, noch surfen, zu groß die Angst, es könnte wieder etwas passieren. Die Entspannung durchfährt mich, mein Blick wandert zu meinem Handy, welches in meiner rechten nach unten hängenden Hand liegt. Um halb acht muss ich los zur Schule, jetzt ist es halb sieben, noch eine Stunde.

Einige Minuten vergehen und mein Blick weilt immer noch auf dem Wasser, meine Gedanken sind wirr, gehen von meinen Brüder bis zu meinem neuen Leben. Ich weiß nicht, was mich in meiner Gang in L.A. erwartet. Das letzte Mal war ich mit zwölf Jahren hier und das nicht alleine, sondern in Begleitung von Rider...

Der goldene Schimmer des Sonnenaufgangs reflektiert sich im Ozean, das Wasser funkelt, als wären kleine Diamanten darin verarbeitet, mein Blick schweift. Schweift über das Wasser, über den Strand und bis zum Horizont in der Ferne.

***

In leichten Wellen fallen meine Haare über meine Schultern, das schwarze Crop Top zu der ebenfalls schwarzen hautengen High Waist Hose aus feinem und elastischem Stoff, welche speziell nur für mich angefertigt wurde, gleitet über meine Haut. Am hinteren Bund der Hose ist die ebenfalls extra für mich angefertigte Halterung für meine Glock 17 nur leicht zu erkennen. Nachdem die eben genannte Glock 17 ihren Platz findet und auch ein Messer in den Nieten und und unscheinbaren Taschen der Hose versteckt ist, gebe ich nur noch meinem Gesicht den perfekten Schein mit ein wenig, aber ausdrucksstarkem Make-up. In den schwarzen Rucksack kommen zwei Blöcke, zwei Stifte und ein paar wichtige Unterlagen der Black Shadows rein, mehr gedenke, ich nicht zu brauchen.

Schwarze Stiefel nur kurz bis über den Knöchel mit acht Zentimeter Absatz vervollständigen mein Outfit. Dann steige ich wieder einmal in meinen schwarzen Lamborghini und fahre die Einfahrt hinab bis auf die Straße. Meine anderen Autos müssten noch diese Woche geliefert werden, bisher ist die Garage im Untergeschoss der Villa fast ganz leer, auch Rider hatte seine Autos immer da, wo er auch lebte und sie nutzen konnte.

Mein Navi führt mich durch die Straßen, bei Helligkeit sieht die Stadt sehr viel friedlicher aus. Die Straßen, die ich gestern fuhr, trotzten dagegen vor Dunkelheit und Gangs. Unterwegs halte ich noch bei einem Bäcker und hole mir zwei Brötchen, schließlich brauche ich etwas zu essen, nachdem ich gestern echt wenig hatte.

***

Ich bin fast zu spät, denn die Zeit habe ich falsch eingeschätzt. Mein Tempo ist rasant als ich auf den Schulparkplatz zufahre. Es ist nur kurz vor acht und doch stehen noch einige Gruppen Schüler auf dem Schulhof. Ich drifte in eine enge Parklücke fast ganz vorne, der Dreck wirbelt auf und hinterlässt eine kleine Staubwolke. Die Aufmerksamkeit liegt auf mir, ich habe mir Eindruck verschafft. Meine Scheiben sind getönt, niemand außer mir weiß, wer aussteigen wird. Die Meisten werden wohl einen Jungen vermuten. Ich richte meine Haare, setze meine schwarz getönte Sonnenbrille auf und steige schwungvoll aus meinen Wagen aus.