Kapitel 9

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...dann wische ich mir meine Tränen von den Wangen und sage: "Es ist okay zu trauern, doch wir werden uns dafür rächen".

PoV Amy

Nächster Tag und mein erster Gedanke ist bei Rider, er ist wirklich tot. Weg, nie wieder kann ich ihm von meinen kleinen Problemchen erzählen oder mit ihm lachen...

Gestern hatten meine Gang und ich noch lange beisammen gesessen und darüber geredet, niemand konnte so richtig glauben, dass Rider jetzt tot ist. Doch man kann es nicht ändern. Ich bin jetzt Boss einer Gang, mit 16 Jahren und als Mädchen! Das ist eine große Verantwortung und viel Arbeit, aber ich freue mich, dass Rider und meine restliche Gang wirklich so fest an mich glauben, dass sie mir dieses  Amt übertragen haben.

Heute kommt Emma wieder und ich muss ihr davon erzählen, sie hatte zwar nicht so eine starke Verbindung zu Rider wie ich, aber sie waren auch gute Freunde. Vor Allem weil Emma weiß, dass ich nur durch ihn noch lebe, sie war schon immer meine Bff, doch ich ließ sie ja allein, bereit zu sterben... Sie war Rider wirklich sehr dankbar gewesen, dass er  mich gerettet hatte.

Meinen Brüdern konnte ich nichts erzählen und irgendwie betrübt mich das echt. Aber ich glaube, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, ihnen von der Gang zu erzählen. Ich habe ihnen gestern einfach erzählt, ich wäre bei einer Freundin gewesen und wäre dann so müde, dass ich früh schlafen gegangen wäre. Doch an Schlaf konnte ich garnicht erst denken. Ich habe mir die ganze Nacht die Augen ausgeheult, ein Fotoalbum von ihm und mir angeguckt und an die schönen Zeiten zurückgedacht.

Doch ich will für ihn stark sein, also habe ich beschlossen, dass ich jetzt genug geweint habe.

Morgen ist der erste Tag in der neuen Schule und zur Zeit habe ich echt keine Lust darauf. Der Verlust von Rider vergeht eben nicht so schnell. Aber ich freue mich, jetzt endlich zusammen mit Emma auf die Schule zu gehen.

Ich liege jetzt schon seit gestern Abend, als ich nach Hause gekommen bin im Bett und denke über Rider, Emma, die neue Schule und die Gang nach. Als Gangboss bin ich jetzt für meine Gang stark, als beste Freundin von Rider bin ich allerdings todtraurig über seinen Verlust...

Ich schaue auf mein Handy, es ist erst 5:57 AM. Eigentlich noch ziemlich früh, aber dafür, dass ich nicht geschlafen habe ziemlich spät... Tja, stehe ich eben auf und gehe surfen, das lenkt mich sowieso immer ab und ich kann alles um mich herum vergessen. Aber ich will nicht vergessen, es ist das erste mal in meinem Leben, dass ich jemanden wirklich ermorden will, den Jemanden, der Rider umbrachte.

Ich gehe ins Bad und schaue in den Spiegel, ganz schlechte Idee... Da kriegt man ja richtig Angst, meine Haare sind strubbelig und stehen vom Kopf ab, ich habe tiefe Augenringe und dazu noch verheulte rote Augen. Ja, es gab viele schöne Momente mit Rider zum Zurück Erinnern.

Ich dusche also bevor ich surfen gehe, da ich die Touristen nicht verstören möchte. Außerdem ist dort Jayden, der als bester Freund meiner Brüder, sicher nichts besseres zu tun hat, als meine Brüder zu fragen, was passiert ist und wenn meine Brüder mich so sehen, ja dann viel Spaß... Wer weiß , was die dann denken...?!

Einigermaßen hergerichtet und mit viel Concealer unter den Augen gehe ich zum Strand. Es ist so ein befreiendes Gefühl dort zu sein, ich weiß auch nicht warum, aber es beruhigt mich, das Rauschen der Wellen, der Sand unter meinen Füßen und der Sonnenaufgang.

Nach dem Surfen bin ich nochmal duschen gegangen, habe mich angezogen und habe mich dann sehr viel doller geschminkt als sonst. Jetzt sitze ich gerade am Frühstückstisch und kriege besorgte Blicke von meinen Brüdern zugeworfen. Das hat wohl nicht so gut geklappt, mit dem Überschminken. Aber kein Wunder, ich schminke mich nie so stark.

Viel Rumgefrage, ob es mir gut geht, alles okay sei und was denn passiert ist später, sitze ich hier neben meiner Bff Emma auf dem Bett und erzähle ihr alles. Als erstes ist sie sehr geschockt, dann kommen ihr ein paar Tränen und ich nehme sie in den Arm. Dann sagt sie, was mich ein klein wenig zum Lächeln bringt: "Ach daran liegt es, dann kannst du ja jetzt die zehn Tonnen schwere Make-up Schicht von deinem armen Gesicht befreien". Darauf antworte ich allerdings dann nur, mit einem keinem Lächeln im Gesicht: "Nie und nimmer, das hat lange gedauert und ich weiß, es ist nicht perfekt, aber alles ist zur Zeit besser als mein Gesicht...".

Wir unterhalten uns gerade über die Gang und wie viel ich jetzt zu tun haben werde, als Jake und Jakob ins Zimmer stürmen "Es gibt Essen!!!" schreien und auch schon im nächsten Moment wieder verschwunden sind, als wären sie nie da gewesen. Emma und ich schauen uns gegenseitig an und das erste Mal an diesem Tag muss ich wirklich richtig lachen. Ich weiß noch nicht mal warum, aber es tut gut.

Da es ja was richtig Gutes geben muss, wenn sich die zwei Jungs so beeilt haben, machen wir uns auch auf den Weg in die Küche. Emma schaut auf ihre Uhr und erschreckt sich ein klein bisschen: "Es ist schon 8.45 PM, meine Mutter meinte, ich soll allerspätestens 8.30 PM zu Hause sein, sorry, aber ich muss los", ich erwidere lachend: "Da haben wir uns wohl ein klein wenig verquatscht". Sie lacht und drückt mich zum Abschied nochmal, dann verschwindet sie in der dunklen Nacht... Okay, nein, es war nur um eine Ecke.

Ich will gerade in die Küche gehen, da höre ich die Wörter "Rider" und "Black Shadows", da mich stutzig macht, worüber sie reden, stelle ich mich dicht an die Tür und lausche: "Das ist aber auch blöd, dass es jetzt passiert ist...", höchstwahrscheinlich meinen sie den Tod Riders. Ich lausche weiter: "Ich habe gehört, sie haben schon den nächsten Anführer bzw. sogar Anführerin, sie muss wohl ein sehr gutes Verhältnis zu Rider gehabt haben und jetzt ist sie, ich glaube mit 17 Jahren Gangboss der Black Shadows in San Francisco", "Sie ist erst 17 Jahre, na, ob das die richtige Entscheidung war, so ein junges Mädchen zum Boss einer Gang zu machen?". Haha, wenn die wüssten, ich bin sogar erst gerade 16 Jahre... Dann fragt allerdings Bryan noch: "Und wie kommen wir jetzt in die Gang, ohne Gang kommen wir nicht weiter und die Black Shadows sind nun mal die Besten der Besten". Ja, wir sind die besten, aber Moment, die Jungs wollen zu den Black Shadows?!

Da es mir reicht an lauschen und ich Angst habe, erwischt zu werde, gehe ich in die Küche. Alle sehen mich an, "Habe ich was im Gesicht oder warum starrt ihr so?!" gebe ich kalt von mir. Ich weiß, es ist nicht gut, aber entweder hier sitzend, kalt ohne Gefühle oder eben heulend bis zum geht nicht mehr... Und da steht meine Entscheidung fest, sonst würden sie nur dauernd, Fragen stellen.

"Hast du deine Tage oder was ist los?" fragt jetzt Jakob, der wohl ein klein wenig verwundert über meine kalte Maske ist. Ich gebe keine Antwort und schaue ihn nur mit ausdruckslosen Augen an. Klar, ich könnte jetzt ausrasten, fragen, was ihm einfällt, aber ich lasse es, denn dann muss ich meine Wut wieder irgendwo auslassen.

Das ganze Abendessen über, kriege ich komische Blicke zugeworfen, doch die erwidere ich nur mit unbeteiligten Blicken. Ich weiß, sie sind meine Brüder und können nichts dafür, aber es ist wie es ist und Rider ist nun mal tot und ich traurig.

Der Abend vergeht schnell und ich bin sofort nach dem Essen in meinem Zimmer verschwunden, ich packe noch schnell meinen Rucksack für die Schule morgen und stelle meinen Wecker, dann gehe ich schlafen.








Absatz:

Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Kapitel, hoffe aber es gefällt euch. Dann bye

My second identityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt