Kapitel 24

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PoV Amy

Die Nacht endet langsam, so tauschen wir noch schnell Nummern und unsere Wege trennen sich. Mein Motorrad bringe ich zurück in die Garage, danach gehe auch ich langsam, die Stille der Nacht genießend, nach Hause. So endet die Nacht, in der ich einen neuen Freund gefunden habe und den Gedanken an Emmas Umzug habe ich erfolgreich verdrängt.

Mein Schultag-Morgen:

-Aus den Träumen gerissen werden

-wütend auf den Wecker sein

-weiterschlafen

-von den Brüdern angemeckert werden, dass man nicht aufsteht

-ignorieren und wieder in den Träumen versinken

-von einem zweiten Wecker unsanft geweckt werden

-aus dem Bett fallen

-als Zombie ins Bad gehen

-als Zombie mit viel Concealer im Gesicht wiederkommen

-eine Vogelscheuche im Spiegel sehen, wenn man dran vorbei läuft

-Schultern zucken, kann man nichts machen

Ungefähr so sieht mein Morgen dieses Mal aus. So ne scheiße, ich hätte gestern Nacht, beziehungsweise wohl eher heute Nacht doch nicht so viel mit Ryan quatschen sollen... Naja, dafür habe ich jetzt einen echt tollen Freund dazu gewonnen. Ich ziehe mich schlaftrunken an und kämme auch irgendwie das Vogelnest in meinen Haaren zurecht. Schnell noch ins Bad und ich sehe einigermaßen akzeptabel aus. Für die Schule wird es gehen.

Unten warten meine Brüder schon aufbruchsbereit. Emma ist schon sehr früh morgens nach Hause gegangen und hat mir gerade schon geschrieben, dass sie wegen dem Packen für den Umzug heute nicht in die Schule kommt. Man, hätte nicht alles so bleiben können, wie es war, Rider noch lebend und Emma hier?! Leider ist das Schicksal nicht so gut mit mir gestimmt...

***

Die Schule überlebe ich nur knapp. Den ganzen Tag war ich in Gedanken und habe somit so einige Verwarnungen von den Lehrern bekommen, naja, wenn's weiter nichts ist. Werden meine Brüder schon nicht mitbekommen. In letzter Zeit sind sie irgendwie komisch. Sie wissen außerdem noch nicht, dass Emma wegzieht. Was ist bloß mit denen los? Normalerweise merken die sofort, wenn irgendwas ist oder ich auch nur leicht bedrückt bin.

***

Nach Hause muss ich laufen, denn meine drei Brüder haben alle länger Schule und ich darf ja nicht alleine Auto fahren. *Genervtes Augenverdrehen* Wenn die bloß wüssten... Den ganzen Rückweg überlege ich, was ich alles so machen kann, wenn ich mal alleine zu Hause bin und komme zu dem Entschluss, mal wieder einen Filme-Marathon zu veranstalten und haufenweise Chips zu futtern, das wird ein kalorienreicher Spaß... But why not? Ich lebe schließlich nur einmal.

Verträumt von meinen tollen Ideen, zum Beispiel einen lebensgroßen Schokobrunnen anzuschaffen, merke ich erst jetzt, dass ich fast zu Hause bin. Verblüfft starre ich nach vorne, doch dieses Gefühl wird schnell von Wut abgelöst. Bitte was macht sie da?

Madison, die Schlampe, oder auch schwangere 'Freundin' von Ethan steht vor einem riesigen Umzugswagen und dirigiert irgendwelche Möbel schleppenden Männer. Die hat jetzt nicht wirklich vor, bei uns einzuziehen, oder?! Anscheinend doch, denn als ich den Eingangsbereich betrete, stehen überall unzählige Kartons. Wo sollen die denn alle hin, ich meine, wenn, teilt sie sich schön das Zimmer mit Ethan! Okay, der Arme tut mir jetzt schon leid...

Ich gehe auf Madison zu und will sie zur Rede stellen, doch wie es aussieht hat sie gerade anderes vor... Sie flirtet, trotz, dass sie schwanger ist, einen Freund hat und sogar gerade bei ihm einzieht, mit einem der muskulöseren Möbelschlepper. Der allerdings sieht gar nicht so erfreut aus, bin ich mal so nett und helfe ihm. Ich stapfe auf die beiden zu und stelle mich Arme verschränkend neben sie.

My second identityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt