Kapitel 11

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Das letzte was ich merke, ist das sich jemand zu mir legt und flüstert: "Gute Nacht, Süße", dann bin ich wirklich weg.

PoV Amy

Ich wache ohne Hilfe meines Weckers auf und das ist schon mal ein Zeichen, dass der Tag gut wird und vor Allem ohne Wecker-Leichen. Es ist erst 5:40 AM und das heißt, ich kann in Ruhe nochmal vor der Schule surfen gehen.

Ich will also aufstehen, als mich zwei starke Arme um meinen Bauch wieder zurückziehen, ich drehe mich um und sehe Taylor hinter mir liegen, anscheinend war er gestern Abend noch hoch zu mir gekommen und hatte bei mir geschlafen. Damit habe ich aber null Probleme. Ich liebe meine Brüder über alles und es ist echt beruhigend bei ihnen zu schlafen.

Es ist als würden sie mich selbst in der Nacht beschützen. Ich hatte wirklich noch nie und ich meine das ernst, noch nie einen Albtraum, wenn sie bei mir waren.

Außerdem konnte ich diese Nacht so ruhig schlafen, wie seit dem Tod von Rider lange nicht mehr. Die vorigen Nächte waren immer: einschlafen, höchstens zwei Stunden schlafen, Albtraum haben, aufwachen, an Rider denken, die Tränen zurück halten.

Trotzdem möchte ich jetzt surfen, auch wenn Kuscheln mit meinem Bruder sehr verlockend klingt. Also rüttle ich Tay leicht, damit er aufwacht und mich loslässt. Denn eins kann ich euch sagen, haben sie mich einmal im Griff, kriege ich mich nicht mehr ohne Hilfe frei.

Tay brummt allerdings nur leicht, anscheinend muss ich härtere Weckmethoden aufziehen. Also balle ich meine Hände zu Fäusten und will ihm leicht in den Bauch schlagen, würde ich es härter machen, würden meine Brüder Verdacht schöpfen, dass ich mehr Kraft habe, als sie denken. Außerdem will ich Tay auch nicht weh tun.

Doch kurz bevor meine Fäuste seinen Bauch berühren, hebt er blitzschnell seine Hand und hält meine, im Vergleich zu seiner, winzige Hand fest. Der hat ja Instinkte! So ein Mist, aber immer hin ist er jetzt wach, dachte ich... Leider zu früh gefreut, er brummt nur wieder und zieht mich enger an sich.

Aber ich will jetzt surfen, also angle ich mein Handy von meinem Nachtisch und schreibe Jakob: "Brüderchen, ich brauche deine Hilfe, ich will surfen und Taylor lässt mich nicht los...". Warum ich ihm schreibe? Ehrlich gesagt, kein Plan, er war einfach der erste Chat, der mir ins Auge sprang.

***

Nachdem ich jetzt schon mindestens 25 Minuten gewartet habe, okay, es waren nicht 25 Minuten, aber Übertreibung macht ja bekanntlich anschaulich, strenge ich mein Gehirn an und überlege, weshalb mir mein geliebter Bruder nicht antwortet.

Irgendwann checke ich dann auch mal, dass es ja noch echt früh ist und niemand ausser mir wach ist, Jakobs Klingelton höchstwahrscheinlich auch aus ist und er nicht mal bemerkt hat, dass ich ihm geschrieben habe. Mein Gehirn ist eben noch nicht so wach wie mein restlicher Körper. So dumm es auch klingen mag, ich habe das Gefühl, dass mein Gehirn einfach weiterschläft, während ich schon wach bin. Das würde auch erklären, weshalb ich in Mathe nichts verstehe... Einfach abgeschaltet.

Okay, es gibt kein Weg drum herum, ich muss wohl oder übel das Haus zusammen schreien. Hihi, ich freue mich jetzt schon auf die dummen Gesichter. Ohne noch länger darüber nachzudenken, schreie ich so laut ich kann: "HIIIIILLLLLFFFFFEEEEE".

Taylor neben mir springt auf (Yeah, geschafft, ich bin endlich frei) und keine zwei Sekunden später stehen auch alle meine restlichen Brüder auf der Matte, beziehungsweise in meinem Zimmer. Ich kann nicht anders, als zu lachen. Und immer wenn ich mich beruhigen will, erinnere ich mich an die besorgten, mich entgeistert anschauenden Gesichter meiner Brüder.

Als ich mich endlich beruhigt habe, sage ich nur: "Was denn?! Taylor wollte mich nicht los lassen" und verschwinde schnellst möglich in mein Ankleidezimmer. Jedenfalls war das der Plan, doch Bryan schnappt mich davor und fängt an mich durch zu kitzeln, ihr müsst wissen, Schlafen ist denen so wichtig, wie mir Essen und Essen ist mein Leben!

Auch die anderen Jungs kommen jetzt auf mich zu und fangen an mich zu kitzeln. Ich lache nur noch und versuche mich aus ihren Griffen zu befreien. Ich bringe keinen Satz zu Stande, so sehr kitzeln sie mich.

Leider schaffe ich es nicht mich zu befreien, aber auch meine Brüder haben irgendwann Mitleid und lassen von mir ab. Ich gucke auf meine Handyuhr und kann es nicht glauben, es ist einfach schon 6:25 AM und somit zu spät zum Surfen. So eine Kacke, dann muss ich das heute Nachmittag machen, was ja eigentlich nicht schlimm ist, aber da ist der Strand eben irre voll, und im Wasser muss man immer auf alle anderen aufpassen.

Vor Allem so Surf-Kurse regen mich mega auf, die passen nie auf und man selber muss dann doppelt so gut aufpassen. Okay, ich war vor einer ewigen Zeit auch mal Anfänger, aber ich habe einfach mal meine Augen offen gehalten, um niemandem in die Quere zu kommen. Können die Kinder von heute das nicht mehr?! Ja, ich weiß, ich bin auch noch ein Kind, aber ich meine die jüngeren.

***

Fertig geduscht und angezogen sitze ich jetzt am Frühstückstisch und löffle missmutig mein Müsli, in Gedanken daran, dass ich heute schon hätte surfen können, wenn meine Brüder nicht immer meine Nähe suchen würden. Bryan, mein ältester Bruder räuspert sich kurz und fängt dann an zu sprechen: "Amy, Süße, wir haben dir gestern erlaubt, alleine zu fahren, das wissen wir, aber jetzt wo alle schon wissen, dass du unsere Schwester bist, haben wir noch mal überlegt und so leid es uns auch tun mag, wir haben Angst um dich. Das heißt, du wist jetzt wie gewohnt wieder bei uns mitfahren und da gibt es auch keine Widerrede".

Wie bitte?! Ich hoffe mich verhört zu haben, denn so lieb ich meine auch Brüder habe, ich wollte endlich mal unabhängig von ihnen sein. Und warum bitte haben sie Angst um mich?! Wegen der illegalen Sachen, die sie anstellen? Wenn die wüssten, was ich so mache und schon gemacht habe... Doch meine Hoffnungen werden zerstört als Bryan weiter spricht: "Heute kannst du bei Jakob mitfahren, der nimmt dich dann auch mit zurück". Neeeiiinnn, Freiheit komm zurück, ich will alleine zur Schule kommen. Nicht die ganze Aufmerksamkeit bekommen!

Da ich weiß, dass es nichts bringt zu diskutieren, wende ich mich jetzt übellaunig ab und stelle meine nur halb fertig gegessene Müslischale in die Spüle, jetzt ist mir der Hunger vergangen. Bryan seufzt darauf nur, sagt aber nichts.

***

In der Schule ist eigentlich nichts wichtiges passiert, ich wurde natürlich von überall angestarrt, als ich von meinen drei Brüdern, die noch zur Schule gehen, umzingelt zum Raum gegangen bin. Heute habe ich auch versucht, mich brav zu benehmen und nicht meine Badgirl-Seite hervorstechen zu lassen. Mit Erfolg, langsam denken die anderen Schüler, glaube ich wirklich, ich wäre nur die kleine langweilige, fast streberhafte Schwester der großen Badboys. Ich bin richtig stolz auf mich, denn nach der Sache heute morgen war ich echt schlecht drauf und alles und jeder hat mich angepisst!

Jetzt sitze ich in meinem Büro im Hauptquartier, was früher Rider gehört hat und kümmere mich um wichtige Gang- Angelegenheiten, als plötzlich die Tür aufschwingt und ein Junge, bisschen älter als ich, mit einer ernsten Miene, eintritt. Ich habe ihn schon öfters hier gesehen und weiß daher, dass er sehr hoch im Rang steht, natürlich nicht höher als ich. *Selbstverliebtes Zwinkern in Gedanken*

Er fängt an zu sprechen: "Wir haben etwas sehr wichtiges über Rider heraus gefunden, was jetzt auch dich betrifft. Wichtig ist, egal was passiert, deine Gang wird immer hinter dir stehen...".








Absatz:

Yeeaahh, endlich mal geschafft weiter zu schreiben, habe eigentlich voll viele Ideen, wusste aber nicht, wie ich sie schreiben sollte. Außerdem haben sich meine Lehrer vorgenommen, direkt nach den Osterferien Drei Millionen Arbeiten zu schreiben, ganz toll, da war erstmal lernen angesagt...

Aber egal, was glaubt ihr, was die Gang am Ende heraus gefunden hat?

Na dann, Bye

My second identityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt