Kapitel 43

2.3K 91 56
                                        

PoV Angel

"Amyyy, warte doch!" Eine allzu bekannte Stimme ertönt hinter mir und auch ohne mich umzudrehen, weiß ich, wer da nach mir schreit. Um der Person zu entkommen, laufe ich schneller.

Ich schlängle mich durch die vollen Straßen, benutze meine Ellbogen, um schneller aus der Menge herauszukommen, doch die männliche Person hinter mir lässt nicht nach, fast scheint sie mich einzuholen, als ich das Ende der vollen Einkaufsstraße sehe. Die letzten Schritte renne ich.

"Amyyyyy" Die Stimme wird leiser, geht in der Menge unter und ich scheine die Person hinter mir zu lassen. Das erste Mal traue ich mich, mich umzudrehen, der Junge ist nicht zu entdecken. Gestresst bleibe ich stehen, laufe dann rückwärts weiter und suche die Menge mit den Augen nach einem winzigen Detail ab. Er darf mich nicht finden...

"Amy" Hastig drehe ich mich um, und da steht er vor mir. Dem Jungen, dem ich entkommen wollte... "Jayden" 

Mit einem wenig definierbarem Blick grinst dieser mich an, scheint so gar nicht ausser Atem von unserer kleinen Verfolgung. Jayden war eigentlich immer ein guter Freund meiner Brüder, er war derjenige der meiner Freundin und mir immer unsere Surfboards am Strand gab. Umso erstaunter war ich, als gerade er meinen Namen schrie.

"Ich wusste, ich würde dich finden, kleine Amy. Du solltest doch nicht abhauen, lediglich deine großen Aufpasser. Nicht umsonst habe ich deine Brüder aus dem Weg geräumt..." Er lacht, doch war es kein schönes Lachen, eher war es gehässig.

Verwirrt schaue ich in seine grünen vor Macht strahlenden Augen. Ich dachte, er wäre ein guter Freund meiner Brüder und würde nach mir suchen, um mich 'nach Hause' zu bringen, doch anscheinend hatte er ganz andere Absichten gehabt. War er erst der Grund für das ganze Debakel, war er derjenige, weshalb meine Brüder gingen, war er der Grund weshalb Ich ging...

"Endlich habe ich dich für mich, kleine unschuldige Amy." Sein Satz warf mich aus der Bahn, was meinte er, was war hier los und was wollte er bewirken? 

"Was willst du Jayden?" bringe ich meinen ersten Satz an ihn heraus. 

"Dich" Er versucht mich am Arm zu packen, doch ich weiche einen Schritt nach hinten aus. Verwirrt suche ich nach einem Anzeichen für einen Scherz in seinen Augen, doch finde nicht das Gesuchte. 

"Hab dich nicht so, du gehörst mir!" Ein kleiner Funken des Ärgers huscht über sein Gesicht und mir wird klar, er meint das Ganze hier ernst. Seine Miene erhellt sich wieder und ein weiteres Mal versucht er mich, um seinen Finger zu wickeln.

"Habe keine Angst Kleine, wenn du tust, was ich sage, wird es dir an nichts fehlen." Gierig schweift sein Blick über meinen Körper. Unwohl macht sich in mir breit, ich fühle mich in seiner  Gegenwart alles andere als wohl. 

"Du hast den Knall auch nicht gehört, oder? Ich weiß ja nicht, welche Show du hier abziehst, aber ich gehe jetzt." Seine Anzüglichkeit reicht mir und ich will mich umdrehen und abdampfen, doch er fasst mich an der Hüfte und zieht mich zurück. "Nicht so schnell, du bist sehr unartig, aber du wirst noch lernen, mich zu lieben..." Als wäre es selbstverständlich will er mich mitziehen.

Ich zeige ihm einen Vogel und reiße mich aus seinem festen Griff. Ich lasse mich doch nicht so behandeln, er weiß vieles über mich, aber wohl nicht, dass ich Black Angel bin und inzwischen auch unter diesem Namen lebe.

"Habe ich es mir doch fast schon gedacht, dass du nicht willenlos mit mir kommst, aber ich werde deinen Willen schon noch brechen." Er winkt nach zwei weiter hinten stehenden Männern, kaum kann ich meinen Augen trauen, als diese auf mich zukommen und jeweils unter einen meiner Arme greifen. Da wir in einer Gasse rechts der großen Einkaufsstraße sehen, kann niemand hinterfragen, was hier getan wird und so kann mir auch niemand zur Hilfe schreiten.

My second identityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt