Das Feuer

Kapitel 28

Wir schlichen wie Gangster durch die Gänge. Ich hielt die Pistole verkrampft in der rechten Hand. Ich hatte noch nie geschossen, was sollte ich tun wenn ich musste? In Serien schossen die zur Not immer ins Bein, allerdings zweifelte ich an meine Fähigkeiten was Waffen anging. Plötzlich blieb Sally die zwei Meter vor mir ging, stehen. Lauernd stand sie da und wartete. Ich wagte nicht zu fragen worauf sie wartete, dieser Phillip hatte anscheinend echt gute Ohren... Sally trat zur Seite bis sie vor einer Grauen Tür stand. Sie legte das Ohr an die Tür und kniff die Augen zusammen. Dann flüsterte sie etwas und klopfte leise. War sie bescheuert? Wenn da jetzt einer von den Jungs drinnen war, ist sie, beziehungsweise wir, am arsch! Erleichtert atmete sie auf und flüsterte. Dann wartete sie und flüsterte erneut etwas. Sie wandte sich ab, kam zu mir, zog mich am Arm hinter sich her bis wir in einem Raum standen. Abstellkammer. Wie typisch. „Max! Da war Caro in dem Raum! Ich habe mit ihr geredet. Sie hat mir das wichtigste erklärt: der Schlüssel hängt an einem Bund. Und dieser wiederum hängt am Gürtel von David, dem blonden Typ.",erzählte sie aufgeregt. Ich erwachte aus meiner starre. „Ich muss mit ihr reden!",bat ich. Sie sah mich mit einem komischen Blick an den ich nicht deuten konnte. „Warum? Max, wir müssen die Schlüssel finden.",erwiderte sie ernst. „Bitte Sally. Ich werde dir helfen, ich verspreche es dir!",flehte ich sie an. Sie seufzte und verdrehte die Augen. „Na gut. Aber nur kurz. Ich halte Wache.",sagte sie knapp und ich drückte sie kurz an mich. Dann huschten wir aus dem Raum und ich hielt vor der Tür an. Leise klopfte ich und legte mein Ohr an die kühle Tür. „Sally?",hörte ich Caro leise fragen. „Nein...hier ist Max.",erwiderte ich, meine Stimme klang plötzlich Rau. Ich hörte überraschtes Luft einziehen. „Oh mein Gott. Du bist auch da?", fragte sie mit zittriger Stimme. „Ja. Caro ich muss gleich gehen, aber ich verspreche dir: wir werden dich noch heute Nacht hier mit deiner Mutter rausholen. Keine Angst.",murmelte ich als ich Sally's Zeichen sah, aufzuhören. „Max?" „Ja?" „Ich vermisse dich.",ich lächelte traurig. „Ich dich auch Caro.",mit diesen Worten Schlich ich zu Sally in die Kammer zurück. „Ich glaube ich weiß, wo die beiden schlafen! Jedenfalls einer.", sagte Sally. Sie war ziemlich aufgeregt und ich hielt vorsichtshalber ihre Schultern fest bevor sie irgendwas umstieß. „Ist ja gut Sally.",beruhigte ich sie. Plötzlich blickte sie mich intensiv mit ihren Grünen Augen an und kam mir näher. Oh nein, wie klischeehaft. Als ich bemerkte wie nah ihre Lippen von meinen entfernt waren ging ich schnell einen Schritt zurück. Sally erwachte aus ihrer Trance. „Sally... ich denke das ist keine gute Idee.",ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. Sie lachte kurz auf. „Sorry Max. Ich wollte das nicht.",ich nickte nur. Plötzlich ging die Tür auf und wir wurden Beleuchtet. „Leute?",hörte ich eine bekannte Stimme fragen. Ohne zu zögern zog ich diese Person in die Kammer und schloss die Tür. Jetzt standen wir wieder im halbdunkeln. „Jonas?!",fragte Sally ungläubig. „Sally, Max? Was macht ihr denn hier?",er runzelte die Stirn. Dann fiel sein Blick auf die Waffen in unserem Händen. „Leute?! Waffen!? Woher habt ihr die?",fragte er panisch. „Keine sorge, wir wollen dich nicht erschießen.",beruhigte ich ihn bevor er noch vor uns zusammen brechen würde. Er guckte zwar kritisch, nickte aber. „Also: was macht ihr hier?",fragte er erneut, diesmal Eindringlicher. „Meinen Halbbruder besuchen.",mir blieb die Luft weg. Auch Sally sah nicht gerade gesund aus. „Wie heißt dein Halbbruder?",röchelte ich. „Ich habe zwei. Also der eine heißt David und der andere Phillip. Was ist los? Ihr seht ziemlich...krank aus.",stellte Jonas fest.
Ich ergriff das Wort. „Jonas. Unsere Freundin Caro ist ja verschwunden.",er unterbrach mich. „Caro? Die kleine mit den braunen Haaren?",ich nickte langsam. „Ja, so sieht sie aus warum?" „Die kleine hab ich letztens fast über den Haufen gefahren. Sie meinte sie heißt Caro." „Okay. Jedenfalls ist Caro weg. Wir sind zu meiner Sally's Tante, die hat einen Spürhund. Durch den sind wir hierher gekommen. Und sieh an: nach einem Gespräch zwischen einem David und einem Phillip wussten wir, das die beiden die Entführer sind. Sie haben Caro und ihre Mutter. Warum, wissen wir noch nicht. Jetzt müssen wir an den Schlüssel an dem Gürtel von David.",schloss ich meinen Bericht und Jonas sank auf den Boden. „Was? Ich muss das jetzt erstmal verdauen.",murmelte er. Er sah zu uns hoch. „Und ihr lügt mich auch nicht an?",fragte er. Sally schüttelte den Kopf. „Nein.", er stand wieder auf. „Ich dachte immer meine Halbbruder sind tolle Menschen. Warum machen sie das?" „Das wissen wir noch nicht.",antwortete Sally. „Ich helfe euch. Ich kann den Schlüssel ohne Probleme besorgen. Meine Halbbrüder wissen nicht dass ich von Caro und ihrer Mutter weiß. Es gibt ein paar räume die abgeschlossen sind, wo ich öfters reinmuss. Das würde nicht auffallen wenn ich den mal bräuchte.", sagte Jonas und ich blickte ihn erstaunt an. Wie schnell sich die Dinge ändern können...
„Am besten wir fangen abends an, wenn die schon bei ihnen waren. Dann schlafen sie die ganze Nacht, wir können zur Polizei und am nächsten morgen stehen die vor ihren Betten und nehmen die fest.",freute Sally sich. Wir stimmten ihr zu und warteten.