Chapter 19: »Kimono«

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[PoV Nagisane]

Zusammengekauert, saß ich auf meinen Bett. Meine Beine hatte ich angewinkelt an meinen Körper gezogen und meine Augen waren geschlossen. Mein Atem ging immer noch unregelmäßig und ab und zu schluchzte ich auf. Auch wenn ich versuchte an was anderes zu denken, es klappte nicht.

"Nagi-Chan? Darf ich rein kommen?" hörte ich Hiyoris Stimme. Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete sie die Tür an trat ein. "Willst du mir sagen, was passiert ist oder was dich bedrückt?" fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. Sie setzte sich neben mich und legte ihre Hand auf meine Schulter.

"Weißt du was?", kam es plötzlich aus Hiyori und verwirrt blickte ich sie an. "Komm mit!" Sie zog mich an der Hand hinter sich her und schleifte mich die Treppe runter, aus Kofukus Haus. Sie zog mich die Straßen entlang, bis wir ein Haus erreichten, auf welches Hiyori zu ging.

"Was wollen wir hier?" fragte ich. Hiyori kicherte und schloss die Tür auf. "Fühl dich wie Zuhause!" sagte sie und ging hinein. Langsam trat auch ich ein und staunte nicht schlecht. Wie viel Geld muss sie denn bitteschön haben? "Nein, wir sind nicht reich. Meine Eltern verdienen nur gut, dass es für sowas reicht." erklärte Hiyori, als hätte sie meine Gedanken gelesen.

"...Und das ist mein Zimmer!" - "Voll schön!" sagte ich, nachdem ich mich umgeschaut hatte. "Arigatō!" rief sie freudig und setzte sich aufs Bett. Ich hingegen, blieb stehen und wusste nicht recht, was ich machen sollte.

"Also... ähm... was machen wir jetzt?" fragte ich leicht nervös. Sofort spang Hiyori auf. "Heute ist ein besonderer Tag und du musst gut aussehen!" rief sie, wie von einer Hornisse gestochen und lief auf ihren Kleiderschrank zu. "Warum gerade ich?!" rief ich außer mich. "Weil...", fing sie an, brach dann aber ab und überlegte kurz. "Du!" Das klang jetzt sehr... überzeugend...

"Nein, das nicht. Das auch nicht. Oh das! Oh ne, zu klein... Ah ja, das sieht gut aus! Ne, doch nicht..." kam es von Hiyori, die in ihren Kleiderschrank nach etwas suchte. Ständig zog sie etwas raus, versteckte es dann aber wieder. Ich setzte mich inzwischen auf ihr Bett und langweilte mich.

"Ah! Oh mein Gott! Das ist es!" rief Hiyori plötzlich und zog etwas aus ihren Schrank was ausah wie ein Yukata (Kimono). Es war in einen hellblauen Ton und hatte eine orangenen Schleife. "Was?!" Erschrocken schaute ich sie an. "Keine Angst!", kicherte sie und zog mich zu sich. "Es beißt nicht." Haha! Sehr witzig...

"Was soll das?!" wollte ich wissen, während sie mir den Kimono anzog. "Es findet ein Fest in der Stadt statt und ich dachte, warum sollten wir nicht hingehen?" - "Hättest du mir vorher sagen können." sagte ich, etwas enttäuscht von ihr.

"Sag mal: willst du mir eigentlich erzählen, was passiert ist?" "Was soll passiert sein?" fragte ich etwas verwirrt. "Naja... warum warst du so traurig?" Sie stellte sich hinter mich und legte mir das orangefarbene Band um, welche sie dann an meinen Rücken zu einer Schleife band. Sofort wurde ich wieder schlagartig traurig und blickte zu Boden.

Hiyori bemerkte es und stellte sich wieder vor mich. "Hey! Was ist los?", Ich schüttelte nur den Kopf und fing wieder an zu weinen. "Du kannst mit mir über alles reden!" Sie nahm mich in den Arm und versuchte mich zu trösten. Soll ich ihr es anvertrauen? Ja, oder? Irgendwie hatte ich vertrauen zu ihr...

"Hi-hiyori-Chan... ich... ich..." fing ich an und sie löste sich von mir. "Ja?" fragte sie und schaute mich mitfühlend an. Ich schluckte nervös und schloss dann meine Augen. "I-ich... ich... hab mich verliebt..." schluchzte ich in Flüsterton und meine Wangen färbten sich rot. "Das ist doch schön!" meinte sie fröhlich. Ich schüttelte den Kopf. "D-das ist es ja nicht! Nicht wenn man verletzt wurde..." Den letzten Satz flüsterte ich nur noch unverständlich. Doch anscheinend verstand sie es. "Verletzt?" wollte sie wissen. "Hiyori-Chan... ich will nicht darüber reden..." sagte ich nur und drehte meinen Kopf weg. "Hm... okay.. sag mir aber, wenn du bereit bist zu reden, ja?" Ich nickte nur zur Bestätigung und Hiyori ging wieder zu ihren Schrank.

"Ich hab noch etwas, was zu deiner Schleife passt!" meinte sie und fuchtelte dann an meinen Haaren herum. Kurz darauf hielt sie mir ein Spiegel vor die Nase und ich sah eine orangefarbene Schleife in meinen Haaren am Hinterkopf. "Wow!" brachte ich nur heraus. "Jap!"

Kurz darauf war auch Hiyori in einen pinkfarbenen Yukata gehüllt und sah recht hübsch aus. "So! Gehen wir los!" rief sie, als mir etwas auffiel. "Äh... Hiyori..." ich zeigte auf ihren am Boden liegenden Körper. "Och nö! Nicht jetzt?! Na toll... ach egal! Komm!"

Plötzlich Shinki?! [Noragami FanFiktion]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt