Chapter 26: »Blut«

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[PoV Nagisane]

Irgendwann verließ mich die Kraft und ich sackte auf den, mit Splittern der Glasscheiben übersäten, Boden. Tränen liefen meine Wangen hinunter und ich begutachtete mein Werk.

"Was hab ich bloß getan?!" Ich schockte zusammen, als ich sah, wieviel ich zerstört hatte. So als wäre ich erst jetzt aus meiner Trance wieder aufgewacht, bereute ich alles was ich angestellt hatte. "Scheiße!" schrie ich und schlug meine Hand auf den Boden. Direkt auf einige Glassplitter drauf. Ein starker schmerz durchfuhr mich und ich schaute meine Hände an, welche anfingen zu bluteten. Ich fing heftiger an zu weinen. "Das gibst doch nicht!" Ich hielt mir mit der nicht blutende Seite der Hände an Gesicht und schluchzte laut auf. "Ich kann das nicht mehr! Ich will das nicht mehr!" schrie ich und wünschte mir, das Yato mich nie gefunden hätte.

Ich stand langsam auf. Meine Knien schmerzten extrem und ich bemerkte, dass ich durch die Scherben, Wunden zugezogen hatte. Ich zischte auf und wäre beinahe wieder hingefallen, hielt mich aber an einer Laterne fest. Vorsichtig versuchte ich zu gehen und entfernte mich von der Laterne. Bei jeden Schritt den ich machte, durchfuhr mich ein schmerzhaftes Stechen in den Knien und ich verlor des öfteren den Halt. Doch ich blieb stehen. Ich wollte mir nicht noch mehr Verletzungen zuziehen.

Ich sah, wie die Sonne langsam aufging und es immer heller wurde. Ich lief neben den Läden her, dessen Schaufenster ich zerstört hatte und blickte hinein. Ich starrte direkt in einen Spiegel, welcher an einer Säule in der Mitte des Ladens hing. Mein Kimono, welches ich immer noch trug, war inzwischen ziemlich verdreckt und hatte an einigen Stellen rote Blutflecken. Mein Gesicht war blass und meine Wangen und Augen waren knall rot. Blutspuren liefen meine Waden entlang und auch meine Hände waren inzwischen komplett blutverschmiert.

Mein Blick schweifte durch den Laden und ich entdeckte Kleidung, die mir sehr gefiel. Ich schaute mich kurz um und kletterte dann durch das, von mir zerstörte, Fenster hinein. Ich zog mir meinen Kimono aus und zog mir eine schwarze Leggins an, die bis über meine Knien gingen, damit man meine wunden nicht sah. Ganze Zeit zischte ich vor schmerz auf, da die Leggins eng auf der Haut lag.

Ich zog mir ein blau - leicht türkises - T-Shirt an, mit der orangenen Aufschrift ビーチ (Bīchi = Strand). Da man an meinen Unterarmen ebenfalls Wunden sehen konnte, die bis über die Ellenbogen gingen, entschied ich mich noch eine schwarze Kapuzenjacke mit blauen Bändern anzuziehen.

Als ich mich im Spiegel begutachtete, bemerkte ich, dass ich noch diese Schleife, die Hiyori mir ins Haar getan hatte, noch dran war. Keine Ahnung wieso, aber aus Prinzip ließ ich dieses dran. Naja... kurz nahm ich es raus, um meine Haare zurecht zu machen und machte mir es gleich wieder rein.

Noch einmal zupfte ich an den Klamotten, ehe ich dann meinen Spiegelbild zunickte und dann langsam humpelnd, wieder aus dem Fenster nach draußen kletterte.

Plötzlich hielt ein Wagen vor mir und sofort stieg eine Person aus. "Was zum Kuckuck ist hier passiert?!" Ich zuckte zusammen und blieb wie angewurzelt stehen. Der Mann ging auf den Laden zu und sah sich den Schaden an. Dann merkte er, wie auch bei einigen anderen Läden die Schaufenster zerstört waren. Aber das ich da war, bemerkte er nicht. Erleichtert, dass er mich nicht sieht, rannte ich schnell weg. Naja... halt so gut ich eben mit meinen Verletzungen konnte.

Kaum etwas später erreichte ich einen See. Ich wollte mich diesen nähern, um dann meine Hände und Beine von Blut zu säubern. Doch so tollpatschig wie ich war, stolperte ich über meine zittrigen Füße und fiel unsanft zu Boden.

Auf einmal erklang das Geräusch, als würde ein Tropfen ins Wasser fallen. "Oje... geht es dir gut?"

Plötzlich Shinki?! [Noragami FanFiktion]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt