3.| Charmeur

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In mir stieg eine genervte Emotion als auch Nervosität auf. Ich hatte wirklich keine Lust auf irgendwelche Männer, die mich anbaggern wollten. Es war so nervig immer angesprochen zu werden und außerdem hatte ich immer Paranoia, dass man mich entführen, vergewaltigen oder andere schlimme Sachen dergleichen mit mir anstellen wollte.

Genervt aber auch etwas in Panik verfallen drehte ich mich um.
Mir bleib der Atem stehen als ich die Person sah. Ich war wie erstarrt, verfroren, ersteinert. Ich hätte nicht mal diesen Moment träumen können, dass mich ausgerechnet diese Person ansprechen würde. Es war Azet.
Ich versuchte ein Wort rauszubringen, irgendwas zu sagen, aber ich tat mir schwer damit. Zu groß war der Schock und die Überraschung. Außerdem schossen in mir tausende Gedanken hoch. Was sollte ich sagen und vor allem: Wie sollte ich es sagen?

Soll ich "Hallo" sagen?? Oder doch "Hey"?? ODER "Hi"?? Oder doch eher so "Heeyyy"??! OH MEIN GOTT AHH

"Ist alles in Ordnung? Du schaust so als ob du einen Geist gesehen hättest", sagte Azet etwas lachend.
"NEIN, NEIN, ALLES IN ORDNUNG... HII", sagte ich nervös mit einer piepsigen Stimme.

OH MEIN GOTT EMMA! WAS WAR DAS DENN?! IST JA MAXIMAL PEINLICH!! DU OPFER!

Ich wollte nicht lügen, aber ich konnte mich for real einfach nur schlagen. Ich war so unfähig, dumm und peinlich, Azet aber lachte daraufhin nur etwas und sagte mit einem sympathischen Lächeln: "Ich habe dich beim Konzert grade eben bemerkt. Du bist richtig abgegangen. Und jetzt sah ich dich hier so stehen und dachte, dass ich dich mal anspreche. Hast du vielleicht Lust einen trinken zu gehen?"

Ich stand einfach nur sprachlos da und konnte nicht glauben was er da sagte. Er hat mich von so vielen Leuten die dort waren bemerkt? Und das obwohl ich nicht ganz vorne war?? Und dann will er noch mit mir einen trinken gehen?? Es klang vielleicht wie ein kitschiger, romantischer Film, aber es war einfach die Realität!

"Oh, das ist süß! Gerne gehe ich mit dir einen trinken! Und danke schonmal!", sagte ich lächelnd und etwas schüchtern. Komischerweise war dabei meine Nervosität komplett verflogen. Der etwas ältere Mann lächelte mich nur an und sagte: "Gerne. Wenn du erlauben würdest: Ich kenne eine gute Bar hier in der Nähe."
"Ja, natürlich!", sagte ich glücklich und ging zu ihm hin.

Er führte mich zu einer Bar, die nicht weit weg war. Auf dem Weg war ich viel zu schüchtern, um auf ihn zuzukommen, weswegen er eher mit mir redete als ich mit ihm. Aber ich musste wirklich sagen, dass er übertriebenst symapthisch war und ich vor Freude platzen konnte! Nach circa fünf Minuten kamen wir in der Bar an. Wir nahmen uns direkt an der Theke Platz und bestellten uns Getränke – ich einen RumChata gemischt mit Vanille Vodka und er eine Cîroc mit Apfelgeschmack. Dabei schien Azet den Barkeeper zu kennen, da er ihn mit seinem Namen, Kenan, ansprach.

Während wir auf die Getränke warteten führten wir unser Gespräch von vorhin weiter. "Sag mal, wie heißt du eigentlich?", fragte er mich interessiert.
"Emma", antwortete ich.
"Schöner Name."
"Oh, dankeschön, aber ich mag ihn nicht so, weil mein Name seit 2014 voll den Hype hat und jetzt gefühlt jede so heißt", sagte ich etwas schüchtern.
"Also du bist jetzt die erste Emma die ich kenne. Der Name ist süß, nicht so selbstkritisch", sagte er lächelnd.
"Oh... danke-, dankeschön", gab ich schüchtern zurück.

Ich konnte spüren wie ich rot wurde und mein Kopf fast vor Hitze zu explodieren schien, also stützte ich mit meinen Ellenbogen am Tisch ab und hielt meine eine Hand an meine Wange, damit man meine Röte nicht wirklich sehen konnte. Er schien das jedoch bemerkt zu haben und grinste. "Mich musst du übrigens nicht Azet nennen, du kannst mich Granit nennen, das ist mein richtiger Name", sagte er.
"Granit? Ist das nicht das Gestein?", fragte ich etwas neckisch.

Und natürlich stellte ich mich gerade dumm. Natürlich wusste ich wie er hieß und welche Nationalität er hatte, aber ich wollte es nicht so zeigen, da ich vermeiden wollte, dass er mich als Groupie betrachtet.

"Also wenn du willst kannst du mich absofort Stein nennen", sagte er charmant. Ich wurde noch roter als zuvor, aber es gefiel mir, wie er mitspielte. "Ich nehme das Angebot dankend an", sagte ich gleicherweise charmant.
"Dein Humor gefällt mir. Wie alt bist du wenn ich fragen darf?", fragte er mich grinsend.
"Ich bin 18 bro."

Er schaute mich nun sprachlos an, während ich so tat als ob ich nicht wüsste worin das Problem liegt. Nach paar Sekunden jedoch konnte ich nicht anders als zu lachen. "Spaß, ich bin 21, werde im Mai aber noch 22", sagte ich lachend.
Granit begann nun auch zu lachen und sagte: "Ok, ok, ok, du hattest mich."
Lächelnd fragte ich: "Und du bist?"
"Vor paar Wochen 25 geworden", beendete er den Satz neckisch.

Plötzlich kam der Barkeeper, Kenan, wie ich mitbekam, mit unseren Getränken. Wir beide redeten daraufhin weiter, nicht über seine Karriere oder seine Songs, sondern über ganz persönliche Sachen und rissen noch Witze nebenbei. Beiläufig tranken wir unsere Drinks.
Meine ganze Nervosität war wie verflogen, es war so entspannt mit ihm und es fühlte sich so an, als ob wir uns eine Ewigkeit kannten.

"Ach ja, welche Landesfrau bist du eigentlich? Ich wollte dich das schon die ganze Zeit fragen, aber wollte nicht, dass es falsch rüberkommt", erklärte er.
"Alles gut, ich würde es sowieso niemals verheimlichen, ich bin Kroatin", sagte ich.
"Kroatin? Opa, ich liebe Kroatien, ein sehr schönes Land."
"Ich weiß...", sagte ich gespielt arrogant, "hah, nein Spaß. Dankesehr, aber ich komme nicht vom Meer, ich komme eher aus dem Norden Kroatiens, ganz oben wo Land ist."
"Ah, interessant. Bist du hier geboren oder dort?"
"Ich bin hier in Deutschland geboren, aber in Frankfurt. Ich bin eigentlich nur hier weil das Studium für Tiermedizin hier viel besser ist als das in Frankfurt", erklärte ich.
"Ah verstehe, Tierärztin also. Wenn der Hund meines Bruders krank wird weiß ich ja wohin ich gehe", sagte er wieder charmant.
"Oder wenn deine Feinde krank werden, diese Hunde."

Granit bekam daraufhin einen Lachflash, genauso wie ich. Wir beide lachten und er lobte mich für meinen Humor, aus dem nichts jedoch fiel mir eine wichtige Sache ein, die einfach vergessen hatte.

"SCHEISSE, ICH HAB NELA VERGESSEN!!", sagte ich panisch.
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Nelas Sicht

Ich wartete schon seit volle 15 Minuten auf Emma. Ich konnte einfach nicht fassen, dass sie einfach so weggegangen ist. Das schlimmste war, dass sie nicht mal auf meine Nachrichten antwortete und ich nicht wusste, ob sie zurückkommen würde oder nun endgültig heim gegangen ist. Maximal abgefuckt, enttäuscht und etwas aggressiv stand ich nun alleine da.
Das was mir aber am meisten zu schaffen machte war, dass ich nun ganz allein am späten Abend, als Frau, da stand. Meine Paranoia kickten gerade gewaltig rein. Nur fünf Minuten noch und nicht mehr! So lange würde ich noch warten.

"Hey", sagte eine männliche Stimme plötzlich.

Vor Schreck zuckte ich zusammen.

Chill Nela! Es wird nichts passieren!
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hello guys
ich hoffe das Kapitel mit Clown Emma hat euch gefallen 👁👄👁 Mal sehen wann ich weiterschreibe. Sehr wahrscheinlich irgendwann zum Wochenende
und was meint ihr? Was wird bei Nela wohl passieren und wer das sein könnte? 🌚
KMN IST DIE GANG
BYEE

𝐹𝑂𝑅𝐸𝑉𝐸𝑅 𝑌𝑂𝑈𝑅𝑆⠀⠀| 𝐓𝐄𝐈𝐋 1 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt