Epilog

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Ein paar Wochen später saß Tobias mit angezogenen Knien auf der Fensterbank von Elijahs Zimmer und blickte hinaus in den Garten. Die Sonne kroch langsam am Horizont empor, ihre ersten Strahlen kitzelten bereits auf seiner Haut und ihr Licht brachte die Blumen zum Strahlen. Unter dem großen Kirschbaum war die Erde frisch gehackt. Ein großer Stein ruhte geschützt neben dem Baum, von einigen Zierpflanzen geschmückt, die in voller Pracht blühten. Genau dort hatte Benjamin seine freien Tage am liebsten verbracht. Elijah hatte erzählt, dass niemand ihm diesen Platz hatte streitig machen können und so war die Wahl für seinen letzten Ruheort schnell gefallen, unter dem Kirschbaum neben seinem Geliebten, im Tod endlich wieder vereint. Jeden Tag warf Tobias einen Blick hinaus. Es war seine Art und Weise an Benjamin zu denken. Manchmal kümmerte er sich auch um die Grabblumen, aber meistens kam ihm Miles zuvor. Der Beta war oft an Benjamins Grab, nicht selten für einige Stunden. Niemand hielt ihn davon ab, sie wussten, dass er es tun musste, dass er noch immer nicht verarbeitet hatte, dass sein Freund für ihn gestorben war. Vielleicht irgendwann. Vielleicht, wenn er wieder gesund sein und seine Arbeit ihn wieder mehr einspannen würde.

Kurz nach dem Kriegsende hatte den Omega eine Fledermaus erreicht, um ihm eine Nachricht von Cara höchstpersönlich zu überbringen. Zu seiner Freude war es ihr tatsächlich gelungen, zu der neuen Königin ernannt zu werden und die Vampir zu überreden, einen Versuch zu unternehmen ihre Ernährung umzustellen. In wenigen Tagen würden sie die Vampire empfangen und mit ihnen einen Friedenspakt ausarbeiten, für den Fall, dass ihr Versuch glücken würde. Er konnte es kaum erwarten, Cara wiederzusehen, auch wenn er wusste, dass dann wieder Stress in sein Leben einkehren würde.

Die letzten Wochen hatte er ausschließlich damit verbracht, sich zu entspannen, seine Wunden heilen zu lassen und neue Kräfte zu sammeln. In ihm hatte sich eine Zufriedenheit ausgebreitet, wie er sie noch nie erlebt hatte. Jeden Tag unternahm er etwas mit Sam, sie waren fast wieder so unzertrennlich wie früher und jede andere Minute verbrachte er mit Elijah. Besagter betrat gerade ihr gemeinsames Schlafzimmer. Nur mit einer schwarzen Hose bekleidet, die sich perfekt an seine Hüften schmiegte, und mit noch nassen Haaren, die ihm ins Gesicht hingen. Der Alpha grinste als er Tobias erblickte, welcher das Grinsen sofort erwiderte und es sich nicht nehmen ließ, seinen Geliebten ausgiebig zu mustern, bis dieser die Fensterbank erreichte und Tobias an sich drückte.

Genießend fuhr der Omega mit seinen Lippen über die Stelle oberhalb Elijahs Schlüsselbein, wo sein Mal prangte, mit dem er den Alpha versehen hatte und was sie eindeutig als Mates auswies. Rund um das Mal herum schmückten frische Bissabdrücke Elijahs Hals, die er jeden einzeln küsste. Er wurde ein wenig rot bei dem Gedanken daran, wie sie entstanden waren und wie wenig Schlaf sie letzte Nacht bekommen hatten. Nicht, dass es einen von ihnen gestört hätte. Elijah entlockte er mit seinen Taten ein Schnurren, der daraufhin ebenfalls anfing Tobias Nacken spielerisch zu beknabbern. Sie waren dabei all das nachzuholen, worauf sie so lange Zeit gewartet hatten und das gemeinsame Glück zu genießen.

„Ich bekomme einfach nicht genug von dir", seufzte Elijah, als er ihre Lippen in einen wilden Kuss verwickelte.

„Das hoffe ich doch", erwiderte Tobias lachend, als sein Alpha ihn von der Fensterbank hob und ihn wieder auf ihrem Bett platziert, um da weiter zu machen, wo sie in der letzten Nacht aufgehört hatten, „Du hast mich immerhin für den Rest deines Lebens am Hals."

„Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen", antwortete Elijah liebevoll, bevor sie sich einander hingaben und sämtliche Worte überflüssig wurden.

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Ende

GefangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt