Ein Jahr später...
Rias Perspektive
Der vertraute Klingelton von Skype riss mich aus meinem leichten Schlaf. Ich fuhr von meinem Schreibtisch hoch und kniff die Augen zusammen, um mich an die Helligkeit des Laptopbildschirms vor mir gewöhnen zu können. Die kleine Uhr zeigte 3.14 Uhr an.
Ich klickte auf den grünen Hörer.
"Ria!", begrüsste mich ein lächelnder Jimin, doch sein fröhlicher Gesichtsausdruck schwand als er mich sah. "Geht es dir gut?" "Nein, Jimin, ich bin müde", gab ich zickiger zurück als ich es eigentlich wollte. Er blickte mich mit grossen Augen an.Ich seufzte. "Tut mir leid. Ich bin einfach gestresst wegen der Schule im Moment und du weisst, dass ich unfreundlich werde, wenn ich müde bin." Mein Freund sah mich mitleidig an. "Möchtest du lieber schlafen?"
"Nein. Ich will dich sehen. Richtig sehen. Nicht nur auf einem blöden Bildschirm." Den letzten Teil sagte ich leiser, weil ich mein Gegenüber nicht verärgern wollte. Doch er wurde nicht wütend. "Ich möchte dich auch sehen. Aber du weisst-" "Ja ja. Ich will es nicht hören. Ist ja schon gut. Also, wie geht es dir?" "Ria, das hat so doch keinen Sinn. Geh' bitte erstmal schlafen. Ich rufe dich in ein paar Stunden nochmal an. Ich liebe dich." Ich wollte widersprechen, aber ich wusste, dass er recht hatte. Ich seufzte erneut. Dann wünschte ich ihm eine gute Nacht. Oder in seinem Fall einen guten Tag. Und damit legten wir auf.Ich schlug meinen Laptop etwas zu heftig zu. Dann ließ ich mich in mein Bett fallen. Vielleicht war es die Müdigkeit, die mich noch sensibler machte und durch die ich meine Gefühle nicht so gut unter Kontrolle hatte. Aber ich fing leise an zu weinen und dachte über alles nach.
So ging es seit einem Jahr. Seitdem wir zurück nach Deutschland gekommen waren, und die Jungs in Korea weiter ihrem Beruf nachgingen. Jimin und ich wechselten uns ab, wer nachts zum Videochatten aufstehen müsste. Wenn es bei mir um 3 war, war es bei ihm 10 Uhr morgens. Heute Nacht war ich also dran. Wenn er nachts aufstand, war es in Deutschland 20 Uhr. So versuchten wir, unseren Schlaf etwas auszugleichen. Es war nicht so, als würde uns das nichts ausmachen, aber wir waren uns beide einig, dass es das wert wäre.
Nur wurde es von Tag zu Tag schwerer, damit klarzukommen, einander einzig und allein auf dem Bildschirm eines Laptops zu sehen. Wir schrieben zwischendurch miteinander, schickten uns Bilder und Videos, aber es war nicht genug. Und ab und zu (so zum Beispiel auch in dieser Nacht) war es besonders schwer auszuhalten.
Ich wischte mit dem Ärmel meines Schafanzuges über mein Gesicht, um die Tränen wegzuwischen und versuchte, mich zu beruhigen. Ich begann wie von selbst, über die vergangenen Monate nachzudenken.
Vor Kurzem hatten BTS einen Auftritt in einer bekannten Fernsehshow, auf den auch ein Interview folgte. Irgendwann wurden sie von dem Interviewer gefragt, was sie im Sommer gemacht hätten. Und sie erzählten alles. Von den Auftritten (unter denen auch der in Deutschland gewesen war), von dem Aufenthalt in dem Hotel, dem Wasserpark, dem Camping, der Hochzeit. Nur von uns erzählten sie natürlich nichts.Bei dem Gedanken an all die Dinge, die wir zusammen erlebt hatten, wurde ich trauriger als zuvor. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich erneut zu weinen begonnen hatte. Ich musste aufhören nachzudenken. Ausserdem würde ich am Morgen früh in der Schule sein müssen. Ich drückte auf die Taste meines Handys. 3.59 Uhr.
In zwei Stunden muss ich aufstehen...
DU LIEST GERADE
Save Me (Jungkook/Suga/Jimin) - BTS
ФанфикDurch einige glückliche Zufälle kommen die drei Freundinnen Michelle, Mila und Ria an VIP-Karten für das BTS-Konzert in ihrer Heimatstadt. Dieses ist mit einem Treffen der Bandmitglieder verbunden... ᴶᵉᵍᶫᶦᶜʰᵉ ᴮᶦᶫᵈᵉʳ/ ᵛᶦᵈᵉᵒˢ ᵘˢʷ⋅ ᵍᵉʰᵒᵉʳᵉᶰ ᶰᶦᶜʰᵗ ᵐᶦʳ⋅