Kapitel 33 - You never walk alone

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Milas Perspektive

"Kommen Sie bitte nach vorn und rechnen Sie die Aufgabe vor."

Ich schlug erschrocken meine Augen auf. Meine Mathelehrerin stand vor der Tafel und hielt mir ein Stück Kreide entgegen. Ich stotterte ein paar unverständliche Worte und ein paar meiner Mitschüler fingen an zu kichern. "Kommen Sie an die Tafel und lösen Sie die Aufgabe", forderte mich die Lehrerin erneut auf. Sie musterte mich mit einem kalten Blick. "Ich... weiß nicht wie", gab ich zerknirscht zu. Mein Gegenüber rümpfte die Nase. "Wenn Sie das Bestehen Ihrer Prüfung nicht für wichtig erachten", begann sie, "Sollten Sie meinem Unterricht demnächst fernbleiben. Das würde uns Zeit sparen." Mit diesen Worten drehte sie mir ihren Rücken zu und führte ihre Aufzeichnungen an der Tafel weiter fort. Neben mir saß ein Mädchen, mit dem ich mir im Mathekurs immer einen Tisch teilte und mit der ich mich gut verstand. "Hast du letzte Nacht nicht geschlafen?", flüsterte sie ohne von ihrem Hefter aufzusehen.                                                                                                                                                                 "Doch, aber ich schlafe in letzter Zeit einfach nicht gut." Ich widmete mich der Aufgabe, die nun auf der dunkelgrünen Tafel prangte und darauf wartete, von mir gelöst zu werden. Ich hatte Mühe, sie richtig abzuschreiben, ständig verwechselte mein Kopf die Zahlen und so musste ich mehrmals von vorn beginnen.

In der Pause schnappte ich meine Sachen und verließ das Schulgebäude. Auf einer Bank ließ ich mich nieder und kramte mein Handy aus meinem gepunkteten Rucksack. Wenig später ertönte eine vertraute Stimme aus dem Hörer. "Ja?"                                                                                                        "Kookie?"                                                                                                                                                                             "Ja."                                                                                                                                                                                 "Hey." Das Telefon machte ein piepsendes Geräusch und ich schaute auf den Bildschirm. Mein Freund hatte die Video-Funktion eingeschaltet.

"Wie geht es dir, Jagiya?" "Es könnte besser gehen", gab ich zu

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"Wie geht es dir, Jagiya?" "Es könnte besser gehen", gab ich zu. Ich erzählte ihm von der Mathestunde und vom ganzen Tag und von meiner Woche. Wir hatten uns eine Weile nicht mehr unterhalten.

Ich war nun in der 13. Klasse und die Abiturprüfungen standen vor der Tür. Allerdings würde ich  diese Tür am liebsten abschließen. Die Schule war stressiger als jemals zuvor, weil die Lehrer uns noch mehr Hausarbeiten aufgaben (um uns noch besser auf die Prüfungen vorzubereiten), dazu kamen Referate und Tests, und schließlich musste ich natürlich auch für meine Prüfungen an sich lernen. Es war ein Alptraum. Das war auch der Grund, warum ich nicht so viel mit Kookie telefonieren konnte, wie ich es sonst immer tat. Vormittags war ich in der Schule, und wenn ich nach Hause kam musste ich mich an meine Aufgaben setzen. Sobald die geschafft waren, war es bei mir mitten in der Nacht und bei Kookie morgens, was bedeutete, dass er auch viel zu tun hatte und so nur selten Zeit finden konnte, mit mir zu telefonieren. Es war ein Teufelskreis.

Save Me (Jungkook/Suga/Jimin) - BTS Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt