Save Me (Jungkook/Suga/Jimin) - BTS

Kapitel 20 - Golden Maknae

Milas Perspektive

Ich fuhr mir mit dem Handrücken über die Stirn. „Wieso ist es nur so verflucht warm?", murmelte ich kaum hörbar und begann, mir mit der anderen Hand Luft zuzufächeln. Ich stand neben Michelle vor unserem Hotel und wartete auf Hwan, der uns abholen und zur Wohnung bringen wollte. Plötzlich spürte ich etwas Kaltes, Nasses an meinem Hals und ich drehte mich erschrocken um. Jungkook stand vor mir und hielt mir grinsend ein Glas Sprite entgegen. „Vielleicht wird dich das ein wenig abkühlen", sagte er, als ich es ihm abnahm. Dankbar nahm ich einen Schluck von dem eiskalten Getränk und seufzte erleichtert.

Der Rest unserer Gruppe war ebenfalls zu uns gestoßen. Yoongi stand neben Michelle und unterhielt sich mit ihr. Ich konnte allerdings nicht verstehen, worüber. Hoseok und Taehyung saßen auf dem Rand des Springbrunnes und Letzterer spielte mit den kleineren Fontänen. „Wo ist eigentlich Ria?", fragte Jin laut, der gegen eine Säule gelehnt war. Ich sah mich suchend um und kam zu dem Schluss, dass sie nirgends zu finden war. Ich warf Michelle einen Blick zu, doch auch die zuckte nur mit den Schultern. „Was meinst du, ist passiert, nachdem Jimin ihr die Wahrheit gesagt hat?", flüsterte Jungkook mir zu, „Denkst du, sie sind irgendwo und..." Er tat so, als würde er die Arme um eine andere Person schlingen und sie küssen. Ich schnaubte verächtlich. „Ach, Quatsch", gab ich zurück, „Sie würde uns trotzdem nicht warten lassen. Vielleicht sollten wir die beiden suchen. Immerhin ist Jimin auch nicht hier." Kookie nickte zustimmend. „Michelle, du hast doch sicher ein Auge auf meinen Koffer, oder?", fragte ich sie und meine Freundin nickte während sie sich mit dem Rücken zu meinem Gepäck stellte und sich ganz Yoongi widmete. Na, ich hoffe, es ist noch alles da, wenn ich zurückkomme.

Ich war mir sicher, dass sich Ria nicht in unserem Zimmer aufhielt, also gingen wir geradewegs zu dem Zimmer, das Jungkook mit den anderen bewohnt hatte. Dort fanden wir jedoch nur einen bedrückten Jimin. „Hey, weißt du, wo Ria steckt?", fragte Jungkook unsensibel, als wir den Raum betraten. Anscheinend hatte er nicht bemerkt, dass sein Freund keine gute Laune zu haben schien. Dieser saß nämlich mit dem Rücken an das Bett gelehnt und sah aus dem Fenster. „Offensichtlich nicht hier", antwortete er mit monotoner Stimme ohne uns anzugucken. „Jimin?", sagte ich leise und setzte mich auf den Rand des Bettes, „Wie ist es gelaufen?" Er rieb sich die Augen, so als wolle er eine Träne verschwinden lassen, und schniefte leise. Dann erzählte er uns, was passiert war. Ich konnte es nicht fassen. Wieso hatte Ria das getan? Ich wusste genau, dass sie dasselbe für ihn empfand. Aber obwohl Jimin uns kurz darauf die Gründe für ihr Verschwinden aufzählte, konnte ich es dennoch nicht verstehen. „Das tut mir so leid", murmelte ich und rieb ihm über den Arm. Er zwang sich zu einem Lächeln, doch man konnte erkennen, dass ihm in Wirklichkeit nicht danach war.

Wir machten uns schließlich ohne Jimin auf den Weg. Hwan machte einen kurzen Zwischenstopp, damit Jungkook den Schlüssel von seiner Tante holen konnte, und dann fuhren wir schnurstracks zu der Wohnung. Mittlerweile machte ich mir etwas Sorgen um meine Freundin. Ich wusste wenigstens, dass sie heil angekommen war, da Hwan sie gefahren hatte, doch was hatte sie ohne einen Schlüssel getan? Sich vor die Haustür gesetzt?

Als wir die Treppen hochgelaufen waren, bekam ich meine Antwort - sie saß tatsächlich wie ein Häufchen Elend neben der Fußmatte auf dem Boden. „Ria, was machst du hier?", fragte ich perplex und zog sie hoch, sodass sie neben mir stand. Man konnte sehen, dass sie geweint hatte. „Da seid ihr ja endlich", begrüßte sie uns und versuchte, ein fröhliches Gesicht zu machen. Doch ich wusste es besser. Ich bedeutete Jungkook mit einer Geste, die Tür zu öffnen und trat mit Ria ein, gefolgt von Kookie, Michelle und den anderen.