Der Bass hämmerte gegen mein Trommelfell und vor mir tanzten Leute im Takt...mehr oder weniger. So wie jeden Samstag verbrachte ich meinen Abend in irgendeinem Club oder bei irgendeiner Hausparty, auf die mich Luca zog. Ich hatte nichts gegen Partys, um ehrlich zu sein liebte ich Partys, aber seit Luca diesen Scheiß abzog von wegen, wir suchen Dean eine Freundin, war ich nur noch genervt von ihnen. Da ich Luca noch nicht gesteckt hatte, dass ich nichts von Weibern wollte, was ich übrigens auch nicht in geraumer Zeit vorhatte, machte er einfach weiter, wahrscheinlich bis ich mich geschlagen gab und mit irgendeinem Weib rummachte.
Zum Glück waren nicht alle meine Freunde so hirnlos...okay das zog ich zurück, als ich Wade sah, der anscheinend etwas high war und mit zwei Weibern am Arm auf der Tanzfläche tanzte...tanzen konnte man das nicht nennen, rumtorkeln und rumstampfen trifft es besser. Ja, ich zählte Wade zu meinen Freunden. Genau der Wade, der in meinen Footballteam war und der Drogen gedealt hat...zumindest hoff ich, dass er damit aufgehört hatte, so sicher war ich mir nämlich nicht. Seit wir in der Abschlussklasse waren, was heißt das der Jahrgang um meinen Bruder nicht mehr auf dieser Schule war, hatten wir neben den Rudel auch andere Freunde in der Schule. Sonst war es nämlich so gewesen, dass das Rudel so gut wie immer zusammengehangen hat. Tja, nun waren wir nur noch zu viert auf der Schule. Nicky, den man seit er Kiara kennengelernt hat vergessen konnte, Haily, mein Stiefschwesterchen, was mit meinem Bruder zusammen war...nicht das ich eifersüchtig wäre, aber es kotze mich an, wie die andauernd aneinander klebten, Luca, den Spasti, den ich meinen besten Freund nannte und mich. Auf alle Fälle seitdem hatte ich mehr Kontakte in meinem Footballteam geknüpft und ich verstand mich von allen am besten mit Wade, der wenigstens so vernünftig war, mich nicht im Thema Freundin zu nerven, was ja mein werter bester Freund nicht tat. Es gab noch etwas positives an Wade, dank meiner gesprächigen Art, wenn ich getrunken hatte, hatte ich unser mini Geheimnis ausgeplaudert...das mit dem Werwolf und so. Er hat's ganz locker aufgefasst und zu meiner Verwunderung wollte er nicht verwandelt werden, auch wenn Werwolf sein ein echter Vorteil war.
,,Ey wie findest du die?", fragte Luca und stieß mich so sehr in die Seite, dass ich aus meinen Gedanken gerissen wurde. Arschloch. ,,Ist das nicht Clairé aus Nickys Klasse?", fragte ich, da Luca schon ziemlich angepisst war, dass ich ihn die letzte Viertelstunde ignoriert hatte. Tut mir leid, dass meine Gedanken interessanter waren. ,,Ja, sie ist total sympathisch und keine Bitch, also zieht diese Ausrede nicht", meinte er fast schon drohend und ich seufzte. ,,Ihr Bruder mag mich nicht", sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Clairé hatte keinen Bruder. ,,Die hat nen Bruder?", fragte Luca perplex und ich nickte. ,,Ja, der ist auf einer anderen Schule und beim Football hab ich ihm aus versehen die Nase gebrochen", log ich weiter. Tja manchmal würde ich mich ohrfeigen wie gesprächig ich doch bin, wenn ich Alkohol getrunken hab, aber dann konnte ich mir nur anerkennend auf die Schulter klopfen, dass ich ohne mit der Wimper zu zucken lügen kann. ,,Echt? Daran kann ich mich gar nicht erinnern", meinte Luca und er sah echt so aus als ob er diese Lüge schluckte. Komm glaub's einfach und kümmer dich um was anderes! Was weiß ich, was du morgen zum Mittag isst oder sowas. ,,Ey Wade. Kannst du dich dran erinnern, dass Dean Clairés Bruder die Nase beim Football gebrochen hat?", fragte Luca und am liebsten hätte ich auf ihn eingeschlagen. ,,Die, die eine Klasse unter uns geht?", fragte Wade und kam zu uns. ,,Ich weiß ja nicht wie viele Clairés du kennst, aber es jetzt echt egal. Tanz weiter mit deinen Weibern", sagte ich genervt, aber Luca ließ nicht locker. ,,Ja genau die, also?", fragte Luca und ich versuchte nicht laut zu seufzen. ,,Ich wusste nicht mal das sie ein Bruder hatte, noch das Dean jemals jemanden die Nase gebrochen hat", meinte Wade und ich biss mir auf die Zähne. Ach glaub mir, Wade. Wir können das gerne ändern, mit deiner Nase. Luca sah mich wütend an und ich zuckte mit den Schultern. ,,Hätte schwören können, dass es so ist", meinte ich unschuldig und zuckte mit den Schultern. Wenn meine Lüge schon aufflog, konnte ich ja so tun, als wäre ich von dieser überzeugt.
,,Wisst ihr was, wenn ich schon einmal an der Bar bin, kann ich euch auch gleich einen Drink ausgeben", meinte Wade und winkte nach der Barkeeperin. ,,Was können sie uns denn empfehlen? So als Fachfrau, als schöne Fachfrau", fragte Wade und ich musste mich echt zusammenreißen mir nicht mit der flachen Hand vor die Stirn zu schlagen. Da machte er doch eiskalt die Barkeeperin an und fand sich dabei auch noch geil. Wade nahm drei Gläser entgegen, schüttete weißes Pulver rein und verrührte es mit den Strohhalmen. ,,Du kannst dein Gesöff schön selber trinken", meinte ich als er mir das Glas geben wollte. ,,Ach komm schon, mach dich doch locker", meinte Wade und grinste breit. ,,Ich bin locker, aber ich steh nicht auf Drogen, das weißt du", meinte ich und er seufzte. ,,Das ist eine Mixtur von mir selbst, also ist es keine Droge, weil sie keiner kennt", gab der oberschlaue Wade von sich. Wenn er sein Talent in Chemie doch besser nutzen würde...aber nein, er musste ja seine Freunde mit selbst gemixten Drogen vergiften. ,,Nimm jetzt endlich das Glas oder wir gehen zu Clairé und wir fragen nach ihrem angebliche Bruder", meinte Luca und ich knurrte. ,,Arschlöcher", presste ich durch meine Lippen und nahm das Glas. Konnte ich das nicht irgendwem andrehen, der das dann für mich trank? ,,Auf uns", meinte Wade, stieß mit Luca und mir, in dem er sein Glas an meins rammte, an und exte das Glas. Wenn ich mich wenigstens mit Drogen auskennen würde, dann könnt ich wenigstens an dem Geruch erkennen, welche da drin waren, aber nein. Luca und Wade sahen mich erwartungsvoll an und ich hob langsam das Glas. Nein ich war kein Spielverderber, aber ich hasste Drogen und ich werde mich dafür morgen verprügeln, da mein Schädel sich anfühlen wird, als wenn meine Gehirnzellen mit einem Presslufthammer an meinen Schädel hämmern. Na dann Prost. Ich hob das Glas an meine Lippen und trank einen großen Schluck. Luca lächelte mich an und trank selber von seinem Glas. War er jetzt stolz? Ich hoffe, genauso hoffte ich, dass er mich jetzt einfach in Ruhe ließ.
Ich konnte diesen Geschmack nicht definieren, denn es schmeckte nach gar nichts mit Alkoholnachgeschmack. ,,Ganz tolle Erfindung Wade. Es schmeckt nach gar nichts", meinte ich und stellte das Glas auf die Theke. ,,Das sagst du jetzt, warte ab, was das Zeug mit dir macht", rief er mir zu, als er langsam in Richtung Tanzfläche verschwand. ,,Sollten wir Geld verlangen? So als Wades Versuchskaninchen, dass ist schon harte Arbeit...da wäre doch so eine Lohnerhöhung von dem nicht vorhandenen Lohn denkbar? ", wendete ich mich an Luca, der nur lachend mit den Schultern zuckte.
Waren das mehr Leute geworden? Oder waren die Wände näher gekommen? Und wieso leuchtet dieses Weib da lila? Ich rieb mir die Augen und hoffte einfach nur, dass mir meine Augen einen Streich gespielt hatten. Bin ich jetzt vollkommen durch oder wieso bewegt sich jetzt auch noch der Fußboden?! Alter wie schaffen die das nur, dass der Fußboden Wellen schlägt, krass! Und bisher ist noch keiner auf die Schnauze geflogen oder untergegangen, Respekt. Wie interessant doch ein Fußboden sein kann. Die eigentlich schwarzen Fliesen glitzerten lila und grün, während sie auf und abschwangen. ,,Weißt du was, Luca? Ich geh jetzt erstmal nach draußen und hoffe nicht unter zugehen", lallte ich ohne zu Luca anzusehen und stand auf. Ich hüpfte von Fliese zu Fliese und rammte dabei paar Leute, jedoch kamen die Stimmen nur gedämpft zu mir durch. Der fette Türsteher warf mir nur einen verwirrten Blick zu, als ich an ihm vorbei tänzelte, raus an die frische Luft. Zum Glück hatte ich die Fliesenwellen über lebt und dieser Boden sah ganz stabil aus...hoffen wir's mal, dass er nicht plötzlich zusammen bricht und ich irgendwann auf den Erdkern treffe. Ich hatte gar nicht mit bekommen, dass ich weiter gelaufen war, erst als ich Stimmen hörte sah ich hoch. Mehrere Jungs standen in einem Kreis und brüllten sich an, was sie brüllten, konnte ich nicht wirklich raus hören. In der Mitte wurde ein Junge rumgeschubst und ich schnaubte. Ach Leute. Gewalt war doch keine Lösung...besonders nicht dann, wenn ihr alle lila leuchtet. Die Jungs drehten sich zu mir um und sahen mich verwundert an. Hatte ich das jetzt laut gesagt? ,,Ach sie mal an, Stuart. Da kommt einer deiner komischen Freunde und will dir helfen", lachte einer von den lila Menschen und ich schnaubte. ,,Ich kenn diesen Stuart nicht mal...was heißt ich kann ja schlecht mit ihm befreundet sein, wenn ich ihn nicht kenne", sagte ich und Gelächter machte sich breit, was durch mein Schädel schalte. Alter, was machte Wades Zeug nur mit meinem Gehirn?! Glaube ich sollte mich echt dagegen wären und hoffen, dass es so schnell wie möglich aus meinem Blut gelangt, da es mich ankotzte überall lila Aliens zusehen!
Zu spät. Da hatte mich jemand mit seiner Faust im Gesicht getroffen und alles lief aus dem Ruder. Keine Ahnung wen ich hier schlug und auf welcher Seite ich überhaupt stand, aber eins wusste ich, dass die lila Aliens böse sind. Und wer war davon Stuart? Ach keine Ahnung. Die haben Stress angefangen, also bekommen die auch welchen. Ich trat um mich und schlug immer mal wieder jemanden ins Gesicht. Das Einzige, an das ich mich noch erinnerte, bevor ich Sirenen hörte und mich wegen dem Lärm am Boden krümmte war, dass ich jemanden im Gesicht getroffen hatte und sich dort nun drei tiefe Kratzer über die Wange und über ein Stück des Halses zogen. Ich würde nie wieder Wades Drogen nehmen, das schwör ich!
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Halbmond
WerewolfDean Clackson. Er sagt, was er denkt und macht an sich alles das, was er will. Für viele scheint er unverantwortlich und nimmt so gut wie alles nicht ernst. Jedoch sollte sich das alles ändern, als er in eine Schlägerei gerät und jemanden so tief kr...