Eine heimliche Bitte

372 13 0
                                    

Seufzend rieb sich die neue Kommandantin der vierten Division ihren Nacken und blickte genervt auf die Unterlagen, die vor ihr auf dem Schreibtisch lagen. Sie hätte es sich nie so anstrengend vorgestellt eine ganze Division alleine zuführen. Bevor Ace Kommandant wurde, war Aline für die zweite Division zuständig, aber sie hatte da nur die Aufgaben weitergegeben, die sie von ihrem Kommandanten bekommen hatte, da war es viel entspannter als jetzt. Aber Thatch hatte mitgedacht und im Ordner des Wandverstecks alles niedergeschrieben, welche Aufgaben die vierte Division zu erfüllen hatte und wer am besten für welche Aufgabe geeignet war. Aber sie beschwerte sich nicht, denn sie mochte die vierte Division wirklich sehr gerne. Jeder war etwas besonderes und wenn sie ab und an mal in trüben Gedanken an ihren besten Freund war, dann rissen die Jungs sie gerne aus diesen, aber niemand beschwerte sich, dass sie jetzt ihre Kommandantin war. Sie waren viel mehr froh, dass sie eine Führung hatten damit sie nicht völlig planlos herumliefen. Es klopfte leise an der Tür und sie bat die Person in ihrer Kajüte. Obwohl sie Kommandantin war, wollte sie nicht in den Kommandantengang ziehen, vor allem nicht in die Kajüte von Thatch. Die Tür öffnete sich und sie sah von ihren Unterlagen auf. Marco kam herein, denn er wollte mal bei seiner Kleinen nach dem Rechten schauen. Langsam ging er auf sie zu, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte und legte seine Hände auf ihre Schultern.

"Wie kommst du mit deiner neuen Aufgabe zurecht?", fragte er, sie seufzte und meinte: "Ganz gut. Wenn ich an den Papieren hocke, kann ich nicht wirklich an Thatch und Ace denken. Die Arbeit lenkt mich ab, aber es schon schwierig alles alleine zu machen. Vermutlich wäre es noch schwerer, wenn Thatch kein Ordner für seinen Nachfolger angelegt hatte."

Sie nahm ihre Hand von ihrem Nacken, legte ihren Kopf in den Nacken und sah zu ihrem ehemaligen Kommandanten hoch. Seit acht Wochen war sie schon Kommandantin und in dieser Zeit hatte sie kaum noch Zeit für ihrem Freund. Jetzt fragte sie sich wirklich wie er es immer geschafft hatte seine Pflichten als Kommandant und Vize nachzukommen. Sie wusste jetzt schon nicht wie sie alles am besten plante und Zeit für ihre Beziehung einräumen konnte. Der Phönix schmunzelte und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Er konnte sich selbst noch genau erinnern wie es am Anfang war als er den Posten des Kommandanten der ersten Division bekam und wenige Wochen später hatte er auch noch die Aufgabe des Vizekapitäns bekommen. Auch er war damals überfordert gewesen, aber er hatte irgendwann den Dreh rausgehabt. Widerwillig löste sie den Kuss auf und legte ihre Unterlagen auf ihrem Schreibtisch zur Seite. Darauf konnte sie sich jetzt nicht mehr konzentrieren. Kurzerhand zog Marco sie vom Stuhl hoch, hob sie einfach auf seinem Arm und tapste mit ihr zu ihrem Bett. Die Arbeit konnte sie morgen noch immer erledigen, es war nachts und da wurde geschlafen. Eine übermüdete Kommandantin konnte die vierte Division nicht brauchen.

"Ich hätte auch alleine ins Bett gehen können, du hättest mich nicht ins Bett bringen müssen", sagte sie belustigt, nachdem er seine Freundin auf das Bett abgesetzt hatte.

Gerade als sie Anstalten machte um aufzustehen, drückte der Kommandant sie wieder zurück auf das Bett und brummte: "Bleib!"

"Bin ich ein Hund?! Ich will mich doch nur umziehen!", fauchte sie angriffslustig, woraufhin Marco gluckste, denn so war seine Freundin nun mal.

Er hatte sich schon Sorgen gemacht ob sie ihre spitze Zunge unter den ganzen Unterlagen verloren hatte. Aber sie war noch immer die Selbe. Mürrisch sah sie ihren Freund an, griff nach seinem Hemd und zog ihn zu sich. Überrascht spürte er ihre Lippen auf seine und ließ sich leicht auf sie sinken.

🏵🏵🏵

Sanft fuhren die Finger von Aline durch die blonden Haare von Marco, der friedlich neben ihr im Bett schlummerte. Obwohl sie müde war, konnte sie einfach nicht schlafen. Sie hatte ein ungutes Gefühl und sowas hatte sie immer, wenn etwas mit ihre Brüder nicht stimmte. So war es auch damals als Sabo 'gestorben' war. Leise kletterte sie aus ihrem Bett, drückte ihren schlafenden Freund ein Kuss auf seine Wange und zog sich Sachen an. Lautlos schlich sie zu ihrem Schreibtisch, nahm sich ihre kleine Teleschnecke und eilte dann aus ihrer Kajüte ohne den Viezen zu wecken. Sie brauchte Hilfe von einer außenstehende Person. Wenn es ihr Vater wüsste, dann würde er ihr so dermaßen eine Standpauke halten, dass sie diesen noch über Generationen bestehen würde. Zumal er auch davon alles andere als angetan war, aber das war ihr egal. Sie wollte ihren Bruder irgendwie beschützen. Ruhig schlich sie durch die Gänge. Kurz überlegte sie wo sie ihre Ruhe hatte ohne das jemand ihr Gespräch belauschte. Ihr fiel ein Raum ein, der kaum genutzt wurde und das war das Waffenlager, indem sich sämtlichen Waffen befanden, die sie Feinde abgenommen hatten. Ohne ein Mucks zumachen trottete sie zur Treppe, die eine Etage tiefer führte wo die Waffenkammer, Werkstatt der Schiffszimmermänner und die anderen Lagern waren. Bei den Treppen musste sie besonders aufpassen, da diese knarzte und knarrten als würde sie jeden Moment einbrechen. Es war vielleicht keine gute Idee mitten in der Nacht bei der Person anzurufen, aber so war die Chance auf der Entdeckung ihrer Tat geringer. Die junge Piratin verzog das Gesicht als sie die Treppe herunterstieg. Ihr kam es so vor als würden die Stufen nur noch lauter knarren als sonst um sie auffliegen zu lassen. Das Herz hämmerte ihr wie wild an der Brust, ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt und sie traute sich gar nicht zu atmen aus Angst man könnte sie entdecken. Erleichtert atmete die junge Frau mit ihren geflochtenen Haaren auf als sie die letzte Stufe hinter sich gebracht hatte. Zum Glück machte ihr die Dunkelheit nichts aus, sodass sie hier ohne Licht spazieren konnte. Zielgenau steuerte sie die Tür zum Waffenlager an, drückte die Klinke herunter und huschte durch den kleinen Türspalt hindurch bevor sie hinter sich die Tür schloss. Kurz sah sie sich um, entdeckte eine verschlossene Kiste und ging auf diese zu. Dort setzte sie sich hinauf und wählte eine bestimmte Nummer. Jetzt konnte die Tochter des stärksten Mannes der Welt warten bis jemand heran ging und sie hoffte, dass es jemand tat. Hoffentlich war es auch die richtige Person, die sie sprechen wollte ohne mit anderen reden zu müssen. Nach einigen Momenten tat sich etwas an der anderen Leitung.

тσтgєgłαυвт (One Piece FF) [ABGESCHLOSSEN] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt